Oster-Spirale

Alle Jahre wieder ... Nein, so sollten wir auch die Osterzeit nicht begehen!

Der kürzlich verstorbene Liturgiewissenschaftler Helmut Büsse – einer der Professoren, die mich während meines Studiums sehr geprägt haben – stellte stets heraus, dass das Kirchenjahr eigentlich kein Kreislauf, keine ewige Wiederholung ist. Er malte stattdessen das Bild einer Spirale auf die Folie des Overhead-Projektors. Das sollte verdeutlichen: Im Kirchenjahr begegnen uns zwar immer wieder dieselben Feste. Aber nach Möglichkeit erleben wir sie jedes Jahr auf einer tieferen Ebene, dringen wir immer mehr zum Inhalt, zum Geheimnis vor.

Welcher Aspekt von Ostern ist Ihnen diesmal besonders nahegegangen? Die Hoffnung, dass das Leben über den Tod siegt – der größte Triumph, den es überhaupt geben kann? Oder haben Sie, gerade in diesen Zeiten, eher leise gefeiert, der „zerbrechlichen Sehnsucht“ Raum gegeben? Mich hat beschäftigt, dass alle Evangelien davon erzählen, wie die Zeuginnen und Zeugen den Auferweckten zunächst nicht erkannt haben. Ich leite daraus den Aufruf ab, mich noch stärker als bisher auf das Fremde und Neue hin aufzumachen. Gott, Ostern, ist schon da!

Anzeige: Traum vom neuen Morgen. Ein Gespräch über Leben und Glauben. Von Tomáš Halík

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