Johannes Calvin (1509–1564) hat die Entstehung reformierter Theologie entscheidend mitgeprägt. Der humanistisch und juristisch gebildete Mann wirkt als Seelsorger in Straßburg und später in Genf. Mit dem Aufbau und der Leitung von christlichen Gemeinden beauftragt, gründet er gegen Ende seines Lebens eine Akademie zur akademischen Ausbildung von Theologen. Als Reformator der zweiten Generation sucht er danach, die Lehre und Praxis einer Kirche zu entdecken, die im Wort Gottes gründet. Nach Karl Barth war es Calvin und nicht Martin Luther, der die Reformation welt- und geschichtsfähig gemacht hat. Georg Plasger ist Professor für reformierte systematische Theologie an der Universität Siegen. Im Gespräch gibt er Einblick in Gestalt und Theologie des Schweizer Reformators.
Von Christoph Heizler