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Oktober 2024

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    Siedlung des „König Hinz“ in Seddin gefunden

    Drohnenfoto mit der Grabungsfläche in Seddin von 2024, der abweichende Bewuchs am Standort der „Halle des Königs“ und dem Königsgrab im Hintergrund.

    Genau 125 Jahre nach der Entdeckung des „Königsgrabes“ von Seddin wurde die überraschend dicht bebaute Siedlung des „König Hinz“ gefunden. Nun ist bekannt, wo die Menschen wohnten und wie groß die Gebäude der „einfachen“ Bevölkerung waren, die direkt mit „König Hinz“ und den anderen Herrschern zusammenlebten.

  • Gräber der Schnurkeramikkultur im Grabungsabschnitt Sedmiměričná, Tschechien.
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    Größte Grabstätte der Nitra-Kultur in Mittelmähren ausgegraben

    Archäologen des Archäologischen Zentrums Olomouc (ACO) haben bei Ausgrabungen auf der Trasse der künftigen Autobahn D35 zwischen Křelov und Neředín bei Olomouc in Tschechien zwei bedeutende Grabstätten entdeckt, darunter die größte Grabstätte der Nitra-Kultur aus der frühen Bronzezeit in Mittelmähren. Ein weiterer einzigartiger Fund sind die ungewöhnlichen kreisförmigen Rillen, die Archäologen um Gräber aus dem späten Äneolithikum in der Ortschaft Sedměřičná entdeckten.

  • Der spätbronzezeitliche Schmuckhort von Großmölsen
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    Ein spätbronzezeitlicher Depotfund aus Großmölsen, Lkr. Sömmerda

    Seit 2023 errichtet die 50Hertz Transmission GmbH eine 380-KV-Freileitung von Pulgar (Sachsen-Anhalt) nach Vieselbach (Stadt Erfurt). Die notwendigen Oberbodenabträge werden archäologisch begleitet. In der Gemarkung Großmölsen wurden am Mast 239 auf einer Fläche von ca. 37 x 34 m² archäologische Befunde und Funde durch das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (TLDA) aufgedeckt. An dieser Stelle konnte ein Hortfund der Spätbronzezeit aus dem Oberboden geborgen werden.

  • Drohnenaufnahme mit der Grabungsstätte im Vordergrund, Riedlingen im Mittelgrund und dem Bussen im Hintergrund
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    Spektakuläre Grabkammer der frühen Kelten bei Riedlingen entdeckt

    Bei archäologischen Ausgrabungen wurde in der Donauebene bei Riedlingen eine Grabkammer aus frühkeltischer Zeit gefunden. Sie lag im Zentrum eines riesigen Grabhügels, der einen Durchmesser von 65 m besitzt und heute noch knapp 2 m hoch ist. Ursprünglich dürfte er eine Höhe von über 6 m aufgewiesen haben. Mit diesen Dimensionen gehört er zur zahlenmäßig kleinen und exklusiven Gruppe der sogenannten Fürstengrabhügel. Solche Hügel errichteten die Kelten Südwestdeutschlands in der Zeit zwischen 620 und 450 v. Chr. für besonders hochstehende Persönlichkeiten.

  • Die Grabungsschnitte nach Abschluss der Ausgrabungen 2024 auf der Flussterrasse von Svinjarička Čuka, Serbien.
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    8.000 Jahre altes Haus in Serbien entdeckt

    Ein außergewöhnlicher Fund in Südserbien gibt Aufschluss über die Ursprünge der Sesshaftwerdung in Europa: In Svinjarička Čuka wurde ein 8000 Jahre altes Haus entdeckt. Die archäologischen Entdeckungen werfen ein neues Licht auf die frühen Ackerbaugesellschaften und die Verbreitung jungsteinzeitlicher Innovationen auf dem Balkan.

  • Sortierung der Funde aus der Grabung von Gird-i-Dasht
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    Gird-i-Dasht: Ausgrabungen an einem wichtigen Knotenpunkt des Fruchtbaren Halbmonds

    Der Übergang der Menschheit zu einer sesshaften Lebensweise mit Viehzucht und Pflanzenbau, die Erfindung der Schrift, die Entwicklung von Staatlichkeit und Verwaltung – all das fand im sogenannten Fruchtbaren Halbmond statt. Die Delzian-Ebene in der heutigen Autonomen Provinz Kurdistan im Irak gehört zu dieser Region. Hier liegt der Siedlungshügel (Tell) Gird-i-Dasht, der über Jahrtausende die Hauptsiedlung der Ebene und ein wichtiger Knotenpunkt für alle Arten von kulturellen Kontakten war.

  • Untersuchung eines wikingerzeitlichen Grabes in der schwedischen Provinz Halland.
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    Großes wikingerzeitliches Gräberfeld in Schweden entdeckt

    Ursprünglich sollte eine Siedlung aus der Steinzeit außerhalb von Varberg, in der schwedischen Provinz Halland untersucht werden, doch das Team von Arkeologerna stieß dabei auf ein riesiges Gräberfeld aus der Wikingerzeit. Es wurden Überreste von 139 Gräbern gefunden, unter anderem mit Tier- und Menschenknochen, Schmuck und Tontöpfen, Feuerstellen und Spuren von Schiffen. Nur sechs Prozent der Stätte wurden bisher ausgegraben, da ein Großteil der Grabstätte unter modernen Bauten liegt.

  • Töpferware aus Tel Hama.
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    War Kinderarbeit der Treibstoff für die antike Töpferindustrie?Neue Funde enthüllen Töpferarbeiten von Kindern aus der Zeit vor 4.500 Jahren

    Archäologen der Universität Tel Aviv und des Nationalmuseums Kopenhagen untersuchten 450 Keramikgefäße aus Tel Hama, einer Stadt am Rande des Königreichs Ebla, einem der wichtigsten syrischen Königreiche der frühen Bronzezeit (vor etwa 4500 Jahren). Sie stellten fest, dass zwei Drittel der Keramikgefäße von Kindern im Alter von sieben oder acht Jahren hergestellt wurden.

  • Mosaikreste in einem Haus römischer Zeit auf Sizilien
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    Römisches Haus mit Mosaiken auf Sizilien entdecktGöttinger Archäologieteam legt repräsentativen Raum frei – Säulenhöfe mit Springbrunnen

    Seit mehr als 20 Jahren erforschen Archäologinnen und Archäologen der Universität Göttingen auf Sizilien, wie die Menschen früher gelebt und gehandelt haben. Jetzt ist ihnen eine weitere wichtige Entdeckung gelungen: In der Provinz Catania gruben sie Reste eines römischen Hauses mit Mosaikboden aus dem 2. bis 4. Jahrhundert nach Christus aus. Das Haus lag fast 500 Meter über dem Meeresspiegel nahe der Stadt Vizzini an der südöstlichen Spitze Siziliens und war Teil eines ganzen römischen Dorfes.

  • Eine Restauratorin bei der Arbeit am Mikroskop
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    Restaurierung: Exklusive Einblicke in die Restaurierungswerkstätten des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege

    In den Restaurierungswerkstätten des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege (BLfD) kommen Methoden, die an Hightech-Labore erinnern, zum Einsatz. Mit UVLicht, XRF-Analyse, Infrarotaufnahmen und Röntgenstrahlen dringen Expertinnen und Experten tief in die Schichten historischer Objekte ein, um vergangene Eingriffe sichtbar zu machen und die Kunstwerke bis ins Detail zu erforschen.

  • Eine vorläufige Rekonstruktion zeigt die spätantike Kirche in Artaxata.
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    Archäologen entdecken älteste Kirche Armeniens

    Archäologen der Armenischen Akademie der Wissenschaften und der Universität Münster haben in der antiken Stadt Artaxata die Reste einer bisher unbekannten frühchristlichen Kirche entdeckt. Der Fund umfasst einen Achteckbau mit kreuzförmigen Anbauten. Das Team legte Teile davon frei und untersuchte die Kirche mit geophysikalischen Methoden.

  • Eine Luftaufnahme der Ausgrabungen in Stobreč.
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    Strukturen einer 3.500 Jahre alten Siedlung im antiken Epetion, Kroatien entdeckt

    Archäologen haben im Herzen des dalmatinischen Dorfes Stobreč in Kroatien die Überreste einer 3.500 Jahre alten Siedlung freigelegt. Stobreč (Epetion) ist ein Dorf in der Nähe von Split, etwa 400 Kilometer südlich der kroatischen Hauptstadt Zagreb. Zu den Entdeckungen gehören ein gut erhaltener monumentaler griechischer Wall mit einer Länge von über 70 Metern sowie Bauwerke aus verschiedenen historischen Epochen, die wertvolle Einblicke in die Vergangenheit der Gegend bieten.

  • Die rekonstruierten Mauern des Kleinkastells in Nettersheim am Steinrütsch konnten dem Wasser nicht standhalten. Zudem wurde einer der nachgebauten Torbereiche unterspült und sackte teilweise ab, was zu Setzrissen führte.
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    Archäologische Fundstellen benötigen individuelle Schutzkonzepte

    Im Rahmen des Projekts „Schadenskataster Hochwasser 2021“ des LVR-ABR werden Ursachen für Hochwasserschäden an archäologischen Fundstellen im Rheinland untersucht und es wird eruiert wie entstandene Schäden in Zukunft schneller erfasst werden können.

  • Experiment mit erfahrenen Kämpfern, die frei nach verschiedenen Stilen duellieren. Einhändiger Speer und Schild.
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    Geschicklichkeit im bronzezeitlichen SpeerkampfForschende untersuchen Abnutzungsspuren an Speerspitzen und stellen Vergleichsdaten bereit

    Wie lassen sich Geschicklichkeit und Kampfkunst in bronzezeitlichen Speerkämpfen besser nachvollziehen? Dazu stellen Forschende mit Göttinger Beteiligung einen neuen Ansatz vor: Hierbei simulieren sie Schritt für Schritt den tatsächlichen Kampf und gewinnen so neue Erkenntnisse über Kampfstile und die Entstehung von Spuren an den Waffen. Zusätzlich fließt mit ein, wie sich diese Spuren im Laufe der Zeit verändern. Die Methode ist in der Fachzeitschrift Journal of Archaeological Science veröffentlicht.

  • Bernstein
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    Bernstein der Mykener: Symbol für die Sonne und sozialen Status

    Mykenischer Bernstein wurde nur in den reichsten Gräbern entdeckt, hauptsächlich als Halsketten und Schmuck, der von Männern und Frauen getragen wurde. Untersuchungen zeigen, dass der größte Teil des in Griechenland gefundenen Bernsteins Succinit ist und aus dem Baltikum stammt, insbesondere aus der Danziger Bucht .

  • Überblick über die Fundstätte Tunnug 1, einen der frühesten und größten Grabhügel in der eurasischen Steppe
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    Rituelle Bestattungen bestätigen die östlichen Ursprünge der Skythen

    Bei der Ausgrabung eines etwa 2800 Jahre alten Grabhügels in Südsibirien wurden Beweise für die Opferung von Menschen und Pferden zu Ehren einer elitären Person gefunden. Die materiellen Überreste des Grabes deuten darauf hin, dass es zu einem Volk gehörte, das mit den Skythen verwandt war, deren kulturelle Ursprünge jedoch unklar sind.

  • Die Reste des ehemaligen Klosters Himmelpforte mit einer Grabplatte.
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    Aktuelle Ergebnisse der archäologischen Ausgrabungen in Kloster Himmelpforte

    Bei Wernigerode (Landkreis Harz) kann in diesem Jahr die 2023 begonnene archäologische Untersuchung des ehemaligen Augustiner-Eremitenklosters Himmelpforte fortgesetzt werden. Bereits die aktuell vorliegenden Ergebnisse ermöglichen weitere aufschlussreiche Erkenntnisse zu Größe, Gestalt und Qualität der verschwundenen Anlage, die nicht nur als Aufenthaltsort des Reformators Martin Luther, sondern auch als authentischer Ort des Bauernkrieges von Bedeutung ist.

  • Storchennest in Bergenhusen, Schleswig-Holstein.
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    In der Antike endete das Verbreitungsgebiet des Storchs an den Grenzen des Römischen Reichs

    In Sagen und Fabeln bringt er Glück, Kinder und Wohlstand. Heute gilt sein Auftreten als ein Zeichen für eine intakte Natur. Kaum ein Vogel ist in Europa so positiv besetzt wie der Weißstorch Ciconia ciconia. Doch wie alt ist dieses enge Verhältnis zwischen Mensch und Storch? Wo und wodurch ist es entstanden? „Um diese Fragen zu beantworten, müssen wir erst einmal wissen, wann der Storch früher wo lebte“, sagt der Archäologe Dr. Ulrich Schmölcke vom Standort Schleswig des Leibniz-Zentrums für Archäologie (LEIZA).

  • Seismische Untersuchungen auf Amrum
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    Neuer Datenschatz zur Siedlungsgeschichte der Insel Amrum

    Mitte August konnten Feriengäste und Einheimische auf der nordfriesischen Insel Amrum einige ungewöhnliche Aktivitäten beobachten. Menschen trugen lange orangene Stangen quer vor dem Bauch über Wiesen. Nur ein Flurstück weiter schoben zwei Personen einen filigran wirkenden Handkarren durch eine Niederung. Noch ein Feld weiter schlug jemand mit einem Hammer auf den Boden, während andere Personen an einem Campingtisch konzentriert auf einen Monitor schauten.

  • Mitglieder des Forschungsteams unternahmen Reisen mit Versuchsschiffen, um die seefahrenden Fähigkeiten der grönländischen Nordmänner zu verstehen
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    Walross-Elfenbeinhandel in der Wikingerzeit

    Durch die Untersuchung alter Walross-DNA hat ein internationales Forscherteam unter Leitung der Universität Lund in Schweden die Handelsrouten für Walross-Elfenbein in der Wikingerzeit zurückverfolgt. Sie fanden heraus, dass nordische Wikinger und arktische Ureinwohner sich wahrscheinlich in abgelegenen Teilen des hocharktischen Grönlands trafen und mit Elfenbein handelten, mehrere Jahrhunderte bevor Christoph Kolumbus Nordamerika „entdeckte“. Die Studie wurde jetzt in Science Advances veröffentlicht.

  • Mitglieder des Projekts KulturGutRetter im Austausch
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    KulturGutRetter - Übung für den Ernstfall

    Freiwillige trainieren das Dokumentieren, Bergen und Notkonservieren von Kulturgut für den Ernstfall: Vom 25. bis 28. September 2024 fand im Schloss Demerthin (Gemeinde Gumtow) die erste Vollübung der vom Auswärtigen Amt finanzierten KulturGutRetter-Auslandseinheit Cultural Heritage Response Unit (CHRU) statt. In einem fiktiven Erdbebenszenario trainierten Fachleute den internationalen Kulturgutschutz nach einer Katastrophe. Ziel ist die Einsatzfähigkeit im Jahr 2025.

September 2024

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    1.000 Jahre alte Textilien belegen die kulturelle Widerstandsfähigkeit in den Anden

    Gewebtes Textilfragment, das mit Moche-Techniken hergestellt wurde, aber mit charakteristischen Wari-Motiven verziert ist

    Die Analyse erhaltener Textilien deutet darauf hin, dass die Webtraditionen der präkolumbianischen Moche-Kultur in Peru bis ins zehnte Jahrhundert nach Christus fortbestanden. Bislang ging man davon aus, dass die Moche-Kultur um 850 n. Chr. unterging, möglicherweise durch den Einfluss des mächtigen Wari-Reiches. Die neuen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Moche-Traditionen länger als erwartet überlebten, da sie sich dem Einfluss der Wari anpassten.

  • Steingeräte von der Ausgrabung Eilsleben.
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    Neue Ausgrabungen in der befestigten Siedlung der Linearbandkeramik bei Eilsleben

    Zwischen 1974 und 1989 fanden bei Eilsleben (Landkreis Börde) umfangreiche archäologische Untersuchungen in einer rund 7.500 Jahre alten Siedlung der ersten Bauern in Mitteleuropa statt. Zutage traten Befestigungsanlagen, Gräber und Hausbefunde. Die Siedlung ist mit 12 Hektar Gesamtfläche unter den größten ihrer Zeit und liegt an der nördlichen Peripherie der bandkeramischen Welt. Jetzt finden erneut Untersuchungen an dem Fundplatz statt, die durch den Einsatz neuester Methoden tiefere Einblicke in die Siedlungsweise und die Kontakte der frühesten Bauern in unserer Region mit den zuvor hier lebenden Jäger und Sammlern erwarten lassen.

  • Gesamtansicht der Ausgrabungen in der Vierung des Querschiffs von Notre-Dame vom Gerüst aus.
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    5 Jahre Archäologie von Notre-Dame de Paris dokumentieren 2000 Jahre Geschichte

    Das Institut national de recherches archéologiques préventives (Inrap) arbeitet seit fünf Jahren an einem Programm archäologischer Arbeiten außerhalb und innerhalb der Kathedrale von Notre-Dame. Gleich am Tag nach dem Brand vom 15. April 2019 waren die Archäologen an der Kathedrale Notre-Dame de Paris im Einsatz. Das Ausnahmegesetz vom 29. Juli 2019 übertrug dem Inrap die Verantwortung für die präventiven archäologischen Maßnahmen. Im Auftrag des Staates (Drac Île-de-France) und in enger Zusammenarbeit mit der öffentlichen Einrichtung für die Erhaltung und Restaurierung der Kathedrale Notre-Dame de Paris (EPRND), dem Bauherrn der Baustelle, arbeiten die Teams des Inrap seit fünf Jahren an einem Programm archäologischer Diagnosen und Ausgrabungen außerhalb und innerhalb der Kathedrale. Mehr als fünfzig Archäologen und Spezialisten waren an 14 Kampagnen beteiligt. Nun hat das Institut die ersten Forschungsfortschritte präsentiert.

  • Ausgrabungen im Tollensetal im Jahr 2013 förderten eine große Zahl menschlicher Gebeine ans Tageslicht. In der Grabungsfläche sind zahlreiche Schädel zu erkennen.
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    Pfeilspitzen vom Schlachtfeld im Tollensetal weisen auf Kämpfer aus dem Süden hin

    Im Tollensetal in Mecklenburg-Vorpommern untersuchen Forschende seit 2008 die Überreste des ältesten Schlachtfeldes Europas. Entlang des Flusses entdeckten sie an verschiedenen Fundstellen menschliche Skelettreste von rund 150 Individuen – vor allem jungen Männern – und Waffenreste aus der Bronzezeit. Sie sprechen für einen Gewaltkonflikt mit hunderten Kämpfern in der Zeit um 1250 vor Christus. Seit Beginn der Entdeckung wird die Herkunft der Beteiligten diskutiert. Jetzt hat ein Forscherteam der Universität Göttingen die im Tal aufgefundenen Bronzepfeilspitzen untersucht und wichtige Erkenntnisse zur Herkunft der Kämpfer gewonnen.

  • Fund aus Pförring in situ
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    Uraltes Charivari: Ein Accessoire aus spätrömischer Zeit

    Das Charivari an der Lederhose – ein Erbe der Antike? Ein in den Restaurierungswerkstätten des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege geröntgter und sorgfältig restaurierter Fund aus Pförring entpuppte sich als bemerkenswertes Accessoire und erinnert an den bayerischen Trachtenschmuck.

  • Felsmalereien in der Oakhurst Rock Shelter, Oakhurst Farm, bei Hoekwil, Südafrika
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    Zehntausend Jahre alte DNA gibt Einblicke in die Populationsgeschichte Südafrikas

    Alte DNA erlaubt spektakuläre Einblicke in die Geschichte der Menschheit, insbesondere in Europa und Asien. Für diese Regionen konnten Forschende die Genome von Tausenden von Menschen rekonstruieren. Aus dem südlichen Afrika - Botswana, Südafrika und Sambia - liegen bisher jedoch weniger als zwei Dutzend alte Genome vor. Obwohl diese Region einige der weltweit frühesten Zeugnisse des modernen Menschen beherbergt, waren die ältesten Genome bisher nur etwa 2.000 Jahre alt.

  • Die wiederentdeckten Überreste der Mallerbacher Kapelle bei Allstedt von Osten gesehen, mit dem Kyffhäuser im Hintergrund.
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    Authentische Orte des Bauernkriegs im Mansfelder Land entdeckt

    Vor den Toren Allstedts (Landkreis Mansfeld-Südharz) können auch im laufenden Jahr die archäologischen Untersuchungen des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt im ehemaligen Kloster Kaltenborn fortgesetzt werden. Daneben konnte mit der Wiederentdeckung des Standortes der verschollenen Mallerbacher Kapelle, deren Zerstörung im März 1524 als Vorbote des Bauernkrieges im mitteldeutschen Raum gelten kann, ein weiterer authentischer Ort dieser historisch bedeutsamen Geschehnisse ans Licht gebracht werden.

  • Bei der archäologischen Grabung im antiken Fregellae wurde die älteste bislang bekannte Villa in der Region freigelegt
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    Archäologische Grabung im antiken Fregellae beleuchtet Ende einer Kulturlandschaft

    Ein Forscherteam des Leibniz-Zentrums für Archäologie (LEIZA) und der Universität Trier hat vom 22. Juli bis 19. August 2024 die Überreste der spätrepublikanischen Stadt Fregellae im heutigen Italien untersucht, um das soziale und wirtschaftliche Gefüge der Region vor und nach ihrer Zerstörung im Jahr 125 v. Chr. besser zu verstehen. Untersuchungen an der ältesten Villa in der Umgebung sowie einem römischen Militärlager außerhalb der Stadt zeigen, dass mit der Zerstörung auch die wirtschaftliche Existenzgrundlage ihrer Bewohner vernichtet wurde. Die Region blieb daraufhin über 170 Jahre lang unbesiedelt.

  • Archäologische Untersuchungen am Großgrabhügel auf dem Kapellenberg bei Hofheim
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    Archäologische Untersuchungen am Kapellenberg erfolgreich fortgesetzt

    Die archäologischen Untersuchungen am Großgrabhügel auf dem Kapellenberg bei Hofheim am Taunus wurden vom 26. August bis 6. September erfolgreich fortgesetzt. Die Erkenntnisse fließen zudem in europäische Studien zu Siedlungsdynamiken ein. Dem Forschungsteam gelang es, die Architektur des Monuments zu rekonstruieren und zu zeigen, dass die Bewohner des Kapellenbergs Konflikten wohl durch Migration auswichen. Die Forschung wird in den kommenden Jahren auf die umliegende Region ausgeweitet.

  • Der Muschelhaufen aus einer römischen Domus in Mérida, Spanien
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    Römischer Luxustourismus im antiken Mérida

    Überreste eines Austernfestes deuten auf „Luxustourismus“ im 2. Jahrhundert n. Chr. hin. Die Entdeckungen, die während der Ausgrabungskampagne in einem luxuriösen Haus in der Nähe des Amphitheaters von Mérida gemacht wurden, bestätigen die Hypothese, dass die Domus vor mindestens 18 Jahrhunderten als Gästehaus gedient haben könnte, ähnlich wie diese Art von Unterkünften zu jener Zeit in Pompeji.

  • Dr. Mary Lewis von der University of Reading (Großbritannien) untersucht die in Süditalien gefundenen Skelettreste von Romito 2.
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    Pubertät in der Eiszeit - Forschung enthüllt die Realität

    Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass Teenager aus der Eiszeit vor 25.000 Jahren ähnliche Pubertätsphasen durchliefen wie heutige Jugendliche. In einer im Journal of Human Evolution veröffentlichten Studie über den Zeitpunkt der Pubertät bei Teenagern aus dem Pleistozän schließen Forscher eine Wissenslücke darüber, wie frühe Menschen aufwuchsen.

  • Die Rapanui schnitzten große monolithische Menschenfiguren aus den vulkanischen Steinvorkommen der Insel. Herauszufinden, wie sie hergestellt und transportiert wurden, war schwierig. Archäologen gehen heute davon aus, dass sie im Steinbruch von Rano Raraku errichtet wurden.
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    DNA widerlegt gleich zwei Annahmen über die Rapanui

    Einem internationalen Forschungsteam gelang Bahnbrechendes: Die Wissenschaftler konnten nun endgültig zwei viel diskutierte Annahmen über die Rapanui, die Bewohner der gleichnamigen Insel Rapanui (auch als Osterinsel bekannt), widerlegen. Einerseits konnten sie beweisen, dass die Rapanui bereits lange Zeit vor den Europäern in Kontakt mit indigenen Amerikanern waren – bereits im Zeitraum vom 13. zum 15. Jahrhundert. Außerdem widerlegten die Wissenschaftler die bisher populäre Theorie, dass die Rapanui-Bevölkerung infolge von ökologischer Ausbeutung der Insel kollabiert sei. Die Ergebnisse wurden aktuell in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht.

  • Die Almosi-Bilinuge in Tadschikistan war der Schlüssel zur Entzifferung der Issyk-Kuschana-Schrift
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    Weitere Erforschung der Issyk-Kuschana-Schrift gesichert

    Dr. Svenja Bonmann am Institut für Linguistik der Universität zu Köln und Dr. Jakob Halfmann am Institut für Altertumswissenschaften der Universität Würzburg erhalten Forschungsgelder der Fritz Thyssen Stiftung, um in Tadschikistan, Usbekistan und Kasachstan weitere Inschriften der sogenannten Issyk-Kuschana-Schrift zu untersuchen. Sie planen einerseits, bereits identifiziertes Inschriftenmaterial in Museumssammlungen zu untersuchen. Andererseits werden sie vielversprechende Fundstellen in den drei Ländern dokumentieren, bei denen vermutet wird, dass es sich um Zeugnisse des Schriftsystems handelt. Die Phasen der Feldforschung werden sich mit Analyse- und Auswertungsphasen in Deutschland abwechseln.

  • Glasbehälter im Labor
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    Erforschung von Einsatz plasmaaktivierter Flüssigkeiten an Kulturgütern

    Forschende der HAWK untersuchen, wie gewöhnliches Wasser für begrenzte Zeit in eine ähnlich wirkende Substanz wie ein Biozid „verwandelt“ werden kann und dann wieder zu Wasser wird. Der Schlüssel ist eine Behandlung mit Plasma, das aus Flüssigkeiten sogenannte PAL (plasma activated liquids) macht.

  • Millefiori-Platte in situ
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    Millefiori-Glastafeln aus dem 5. Jahrhundert im antiken Andriake entdeckt

    Andriake war ein antiker Hafen im modernen Bezirk Demre in der Provinz Antalya, der die lykische Stadt Myra in der heutigen Türkei versorgte. Die Bedeutung Andriakes liegt in seiner Lage an einer der wichtigsten Schifffahrtsrouten. In der römischen Kaiserzeit ist Andriake neben Patara einer der bedeutendsten Häfen für die Getreideflotte aus Ägypten, zuerst für Rom, seit dem 4. Jahrhundert n. Chr. zunehmend für Konstantinopel.

  • Vorbereitung von Knochen aus archäologischen Ausgrabungen für die aDNA-Analyse im aDNA-Labor des Instituts für Klinische Molekurlarbiologie (IKMB) im Quincke-Forschungzentrum.
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    Pesterreger führte in der Jungsteinzeit nicht zu großflächigen Krankheitsausbrüchen

    Forschende aus Kiel, Münster, Schleswig und Hamburg haben jetzt im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 1266 „TransformationsDimensionen“ an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) Knochen spätjungsteinzeitlicher Ackerbauern untersucht. „Unsere Analysen deuten eher auf vereinzelte Infektionen als auf Epidemien hin“, fasst Prof. Dr. Ben Krause-Kyora, Spezialist für alte DNA (aDNA) am Institut für Klinische Molekularbiologie der CAU und Mitglied im SFB1266 die Ergebnisse zusammmen. Er ist Hauptautor der Studie, die kürzlich in der internationalen Fachzeitschrift Communications Biology erschienen ist.

  • Bei Ausgrabungen in der Bacho-Kiro-Höhle wurden 2021 neue Artefakte aus der Besiedlung durch den Neandertaler im Mittelpaläolithikum gefunden.
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    Bacho-Kiro-Höhle in Nordbulgarien: Ausgrabungen liefern Erkenntnisse zum Anpassungsvermögen des frühen Homo Sapiens

    Jüngste Ausgrabungen in der Bacho-Kiro-Höhle in Nordbulgarien, die zwischen 2015 und 2021 durchgeführt wurden, haben ein neues Licht auf die technologischen und Verhaltensänderungen des Homo sapiens während des frühen Jungpaläolithikums (IUP) geworfen. Die Steinwerkzeuge der Fundstelle, die auf ein Alter zwischen 45.040 und 43.280 Jahren datiert wurden, umfassen mehr als zweitausend Artefakte, die dem frühen Homo sapiens zugeschrieben werden.

  • Knochengrube mit zahlreichen menschlichen Skelettresten
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    Richtstätten-Archäologie in Sachsen-AnhaltArchäologische Ausgrabungen auf dem Galgenberg bei Quedlinburg erbringen spannende Einblicke

    Auf dem ehemaligen Galgenberg in Quedlinburg finden derzeit archäologische Ausgabungen des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt statt. Historisch nachweisbar ist der Galgen auf dem ehemalige Galgenberg am heutigen Lehofsweg seit 1662. Zahlreiche Funde menschlicher Skelette und Skelettteile belegen die Ausübung der Hohen Gerichtsbarkeit an diesem Platz, der 1809 aufgegeben wurde.

  • Eines der „abgebrannten Gebäude“, die in der Saison 2024 in Palloures ausgegraben wurden.
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    Erforschung des Mittel- und Spätchalkolithikums in Chlorakas-Palloures Zypern

    Chlorakas- Palloures liegt in der Nähe der Stadt Paphos im Südwesten Zyperns. Die Stätte wurde seit den 1950er Jahren mehrfach untersucht und umfasst insgesamt etwa 4 ha. Während insbesondere das Mittlere Chalkolithikum (ca. 3500–2900 v. Chr.) auf Zypern relativ gut erforscht ist, ist das Spätchalkolithikum (ca. 2900–2500 v. Chr.), das den Übergang zur Bronzezeit bildet, weit weniger gut bekannt. Chlorakas- Palloures weist sowohl Besiedlungsschichten aus der Mittel- als auch der Jungkupferzeit auf und eignet sich daher ideal zur Untersuchung des Übergangs zwischen den beiden Perioden und der Art der Besiedlung in der Jungkupferzeit.