„In allem wie wir in Versuchung geführt“
(Kartonierte Ausgabe)
Theologische Modelle zum Verhältnis von göttlichem und menschlichem Willen in Christus
- Verlag Herder
- 1. Auflage 2021
- Kartoniert
- 712 Seiten
- ISBN: 978-3-451-39451-5
- Bestellnummer: P394510
In der gegenwärtigen Theologie werden Autonomie und Willensfreiheit üblicherweise als wesentliche Eigenschaft des Menschseins betrachtet. Die Studie beschäftigt sich mit den Herausforderungen einer libertarischen Anthropologie für die Soteriologie und Christologie: Kann das traditionelle Dogma der Sündlosigkeit Jesu aufrechterhalten werden, wenn man annimmt, dass wahres Menschsein moralische Autonomie und damit auch die Fähigkeit zu sündigen impliziert? Musste Jesus Christus nicht echten Versuchungen unterliegen können, um wahrhaft Mensch zu sein? Die Arbeit diskutiert dazu nicht nur biblische, historische und philosophische Hintergründe der Dyotheletismus-Kontroverse. Sie bietet auch eine umfassende Darstellung und Evaluation verschiedener christologischer Modelle, die versuchen, die klassische Zweinaturenlehre mit einer modernen Anthropologie in Einklang zu bringen.
Autor
Johannes Grössl, geboren 1985, ist Akademischer Rat a. Z. am Lehrstuhl für Fundamentaltheologie und vergleichende Religionswissenschaft an der Universität Würzburg. Nach dem Studium der Philosophie und der Katholischen Theologie in München und Harvard promovierte er im Rahmen eines internationalen Analytic-Theology-Projekts. Seit 2019 ist er Sprecher der Bundeskonferenz des akademischen Mittelbaus in der katholischen Theologie (BAM) und seit 2020 Beiratsmitglied des Katholisch-Theologischen Fakultätentags.