Sie kennen sich gut mit Pferden aus. Wussten Sie schon früh, dass Sie beruflich mit den Tieren arbeiten wollten? Wie kam es dazu?
Carola Weidemann (CW): Ich arbeite bereits seit 30 Jahren mit Pferden zusammen und bilde sie seit 25 Jahren aus. Bis vor einiger Zeit habe ich selbst auch noch erfolgreich an Dressurturnieren teilgenommen. Die Liebe zu Ponys habe ich schon sehr früh für mich entdeckt. Den Anstoß für die berufliche Arbeit mit den Ponys hat mir meine Familie gegeben. Ich habe meine Tante zu Hause immer mit meinen Ponys besucht. Als sie dann in ein Senior:innenheim gezogen ist, kam mir die Idee, ein Pony einfach dorthin mitzunehmen und so kam der Stein ins Rollen. Was damals klein angefangen hat, hat sich dann schnell weiterentwickelt.
Warum gerade tiergestützte Pädagogik mit englischen Miniaturponys? Was ist das Besondere an ihnen? Was lernen Kinder im Umgang mit den Tieren?
CW: Die englischen Miniaturponys eignen sich nicht nur wegen ihrer Größe für tiergestützte Pädagogik, sondern auch wegen ihrer besonderen Charaktereigenschaften. Sie haben etwas, das Worte schwer beschreiben können. Sie haben eine Ausstrahlung, die zugänglich und einladend vor allem auch auf Kinder wirkt. Mit ihrer geringen Größe und ihrem Sanftmut ermutigen sie selbst Kleinkinder, mit ihnen gemeinsam Aufgaben zu erfüllen. Dabei nehmen die Ponys stets Rücksicht auf ihre jungen Begleiter:innen. Die Kinder lernen von ihnen Verantwortung, Mitgefühl und Vertrauen. Die Ponys sind für die Kinder da und zeigen ohne Worte, wie tief eine emotionale Verbindung sein kann.
Wie lässt sich tiergestützte Pädagogik (auch ohne Miniaturponys) umsetzen? Haben Sie Tipps für pädagogische Fachkräfte, die in der Kita arbeiten?
CW: Die Sozialisierung mit dem Tier prägt auch das spätere Leben der Kinder, egal um welches Tier es sich handelt. Die Kinder, die sich um ein Lebewesen kümmern, lernen Empathie, Verantwortungsbewusstsein und Vertrauen. Dadurch sind sie später auch in der Lage, anderen Menschen gegenüber mit Respekt und Achtung zu begegnen. Der Umgang mit Tieren ist ein prägender Faktor für die spätere Zukunft der Kinder.
Mein Name ist Carola Weidemann.
Ich arbeite als Amateurausbilderin mit Therapieponys.
Das kann ich besonders gut: Physisch und psychisch auf die jeweilige Situation eingehen und die verschiedenen Herausforderungen richtig einschätzen.
Als Kind habe ich an diesem Ort am liebsten gespielt: Im Wald auf umgestürzten Bäumen. Dort habe ich als Kind Pferd gespielt.
Meine Lieblingsbeschäftigung ist: Bei meinen Ponys zu sein.
Meine Lieblingsjahreszeit ist: Für mich haben alle Monate einen besonderen Reiz.
Deshalb mag ich (Miniatur-)Ponys so gern: Wegen ihrer besonders freundlichen Art und ihrer Intelligenz.
Das sollte jedes Kind im Umgang mit (Miniatur-)Ponys beachten: Ponys haben auch Gefühle und Bedürfnisse. Auch wenn die Ponys klein und niedlich sind, handelt es sich nicht um Spielzeug.
Die Fragen stellte Rebecca Hönninger.