Die eine Wahrheit und ihre ErkennbarkeitDas alles bestimmende Integral der «Gesammelten Schriften» Joseph Ratzingers / Papst Benedikts XVI.

Papst Benedikt XVI.
© Osservatore Romano/Romano Siciliani /KNA

Abstract / DOI

Die eine Wahrheit und ihre Erkennbarkeit. Das alles bestimmende Integral der «Gesammelten Schriften» Joseph Ratzingers / Papst Benedikts XVI. Joseph Ratzinger wurde oft vorgeworfen, ein gestörtes Verhältnis zur Moderne zu haben. Es stimmt, dass er den christlichen Wahrheitsanspruch als unvereinbar mit einer vom Glauben an den Schöpferlogos getrennten Vernunft betrachtet. Aus seiner Sicht gibt es nur diese Alternative: Entweder ist der Sinn von allem, was existiert, von Gott gegeben; in diesem Fall ist die eine Wahrheit der Vernunft ohne den entsprechenden Glauben verschlossen. Oder es ist der Mensch, der durch seine Begriffe, Theorien und Sprachspiele eine Vielzahl von Wahrheiten konstruiert. Tertium non datur. R. verteidigt sich gegen die Unterstellung, er mache es unmöglich, den Glauben durch die Vernunft kritisch zu überprüfen. Mit Verweis auf die ‹Abba›-Beziehung Jesu ist er überzeugt, dass Glaube und Vernunft, Gehorsam und Freiheit in einem direkten Verhältnis zueinander stehen. Kurz: Der Glaube - verstanden als Teilhabe an der ‹Abba›-Beziehung Jesu - ist nicht das ‹Andere› im Verhältnis zur Vernunft, sondern wird als deren Ursprung und Licht erfahren.

The One Truth and its Recognisability. The all-determining integral of the «Collected Writings» of Joseph Ratzinger / Pope Benedict XVI. Joseph Ratzinger has often been blamed for having a disturbed relationship with modernity. It is true that he considers the Christian claim to truth as being incompatible with a reason that is separate from faith in the Creator Logos. From his point of view, there is only this alternative: either the meaning of everything that exists is given by God; in this case the one truth is closed to reason  without the corresponding faith. Or it is the human being who, through his concepts, theories and language games constructs a multitude of truths. Tertium non datur. R. defends himself against the insinuation, that he makes it impossible to critically verify faith through reason. With reference to the ‹Abba›-relationship of Jesus, he is convinced that faith and reason, obedience and freedom are directly proportional to each other. In short: faith – understood as participation in the ‹Abba›-relationship of Jesus - is not the ‹other› in relation to reason, but is experienced as its origin and light.

DOI: 10.23769/communio-53-2024-234-242

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