Der WochenrückblickAlles wird gut?

Sieben Nachrichten, die daran glauben lassen, dass die Welt – in kleinen Schritten – besser wird.

Vor Kurzem habe ich ein Interview mit dem Zukunftsforscher Ulrich Reinhardt gehört, das mir nicht mehr aus dem Kopf geht. Nicht, weil der Wissenschaftler ein so düsteres Bild der nächsten Jahrzehnte gezeichnet hätte, sondern im Gegenteil – weil er so optimistisch in die Zukunft der Menschheit schaut. Alle Krisen, die uns heute übermächtig erscheinen, werden sich langfristig lösen lassen, so seine Botschaft. Die Dinge werden besser werden, so wie sie im Verlauf der Menschheitsgeschichte immer besser geworden sind. Ich weiß nicht, ob ich diesen allumfassenden Optimismus teilen kann. Aber in einer Welt, in der Schreckensmeldungen und düstere Zukunftsprognosen die Schlagzeilen und das Denken vieler Menschen bestimmen, ist es zumindest eine heilsame andere Perspektive. Sieben Nachrichten, die daran glauben lassen, dass die Welt – in kleinen Schritten – besser wird:

1 | Deutschland. Alte Handys müssen richtig entsorgt werden, um nicht zum Umweltrisiko zu werden. Die Kirchen in Baden-Württemberg haben nun zu einer „Handy-Kollekte“ aufgerufen, bei der die Telefone abgegeben werden können. Für jedes gesammelte Handy soll ein Betrag an Hilfsorganisationen gehen.

2 | Schweiz. Einen anderen Weg, die Umwelt zu schonen, geht man in Zürich. Hier fahren die Feuerwehrwagen in Zukunft mit Pflanzenöl aus Restaurants oder Resten der Lebensmittelindustrie. Durch die Umstellung konnten bereits Dutzende Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart werden. Der pflanzliche Treibstoff ist geruchsneutral und produziert deutlich weniger Ruß als herkömmliches Benzin.

3 | Israel. Ruß ist wohl das geringste Problem der Bewohner der Jerusalemer Bergdörfer. Durch den trockenen Winter wüten hier Waldbrände – jetzt ist es gelungen, mehrere Ortschaften zu evakuieren. Die Mönche eines geräumten Trappistenklosters fanden Unterschlupf in der Benediktinerabtei von Abu Gosch.

4 | Israel. Allgemein soll das Leben von Christinnen und Christen in Israel in Zukunft sicherer werden. Nachdem es zuletzt vermehrt zu Fällen von Beleidigungen, Angriffen und Vandalismus gekommen war, plant ein Parlamentsauschuss der Knesset nun ein systematisches Vorgehen, um die Sicherheit der christlichen Minderheit zu sichern. Neben juristischer Verfolgung der Täter soll auch auf umfassende Bildungs- und Informationsmaßnahmen gesetzt werden.

5 | Türkei. Dass auch die düstersten Geschichten ein Happy End haben können, zeigt sich in der Bibel spätestens in der Sintfluterzählung, die mit Natur- katastrophen beginnt und mit einem versöhnlichen Regenbogen endet. Ein amerikanischer Hobby-Archäologe nimmt die Geschichte wörtlicher und will in einer Gesteinsformation in der Osttürkei nach den Überreste der Arche graben. Fachleute, die die Region seit Jahrzehnten untersuchen, sehen wenig Chancen, dass die Expedition etwas finden wird.

6 | Internet. Die digitalen Schätze der Menschheit werden nicht in einem großen Boot, sondern in Datenbanken wie dem Onlinelexikon Wikipedia aufbewahrt. Damit die Webseite auch im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz von Menschen für Menschen geschrieben wird, wurde jetzt eine neue Strategie für den Umgang mit KI-Texten erarbeitet.

7 | Deutschland. Wikipedia-Autoren arbeiten ehrenamtlich – die Menschen, die Alte und Kranke pflegen, verlangen dagegen zu Recht eine angemessene Bezahlung. Wie eine Studie des Statistischen Bundesamts ergab, ist der Lohn im Gesundheits- und Pflegebereich in den vergangenen zehn Jahren tatsächlich deutlich gestiegen. Vollzeitbeschäftigte verdienen heute brutto im Schnitt 1200 Euro mehr als 2014, ein größerer Sprung als in vielen anderen Branchen. Die Hoffnung ist, dass die besseren Gehälter mehr Nachwuchskräfte anziehen, so dass die Arbeit auf mehr Schultern verteilt wird. Denn, so viel steht fest, Geld allein macht die Zukunft nicht besser.

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