Bei den Salzburger Hochschulwochen

Unter der sachkundigen und charmanten Moderation von CIG-Autorin Johanna Beck stellten sich drei Disputantinnen und Disputanten der Frage nach der Zukunftsfähigkeit von Theologie angesichts von Nachwuchsknappheit und gesellschaftlicher Infragestellung.

Oben: Alena Buyx. Mitte: CIG-Podium mit (v.l.n.r.) Simon Biallowons, Elisabeth Höftberger, Thorsten Dietz, Johanna Beck. Unten: Publikumspreisträger Janik Hollaender mit Kathrin Ritzka und Gabriela Wozniak. (Fotos: H.-Chr. Gruber/Universität Salzburg)
CIG-Podium mit (v.l.n.r.) Elisabeth Höftberger, Thorsten Dietz, Simon Biallowons, Johanna Beck. (Foto: H.-Chr. Gruber/Universität Salzburg)

Ein Novum bei den Hochschulwochen war in diesem Jahr die Kooperation mit dem CHRIST IN DER GEGENWART. Unter der sachkundigen und charmanten Moderation von CIG-Autorin Johanna Beck stellten sich drei Disputantinnen und Disputanten der Frage nach der Zukunftsfähigkeit von Theologie angesichts von Nachwuchsknappheit und gesellschaftlicher Infragestellung. Den Aufschlag machte die Salzburger Theologin Elisabeth Höftberger, die einen Gewinn darin sieht, dass gewisse Theologien in unserer Zeit gerade keine Zukunft hätten. Es sei gut, dass ausgrenzungs- und missbrauchsbegünstigende Überhöhungen heute theologisch bekämpft würden. Nur so könne die hohe Qualität und die Vielfalt wissenschaftlicher Theologie in der Kirche neue Wirkung entfalten.

Der in Zürich lehrende protestantische Theologe Thorsten Dietz beschrieb in seiner Analyse einen „Titanic-Moment“: Kirche und Theologie hätten noch nicht ausreichend verinnerlicht, wie ernst die Gefahr eines völligen Bedeutungsverlusts sei. Theologie müsse „an der Spitze der Religionskritik stehen, wenn sie die Glaubwürdigkeitskrise der Kirche ernst nehmen will“. Die Faszination der Theologie dürfe nicht jenen überlassen werden, die den Glauben vereinseitigen und die restliche Welt als Feindbild brandmarken wollten. Stattdessen gelte es, „die Erotik der Baustelle lieben zu lernen“. So liege im Wenigerwerden auch die Chance, dass das Christentum seinen Platz in der Gesellschaft erstmals in der Geschichte ohne innere und äußere Zwänge neu bestimmen könne.

Eine Außenperspektive nahm der Geschäftsführer und Cheflektor des Herder Verlags, Simon Biallowons, ein. Er machte sich für eine spirituell geprägte Theologie stark und warnte die akademische Welt davor, verächtlich auf populärtheologische Erbauungsbücher zu blicken: „Man darf auch verstanden werden.“ Insgesamt wünsche er sich, dass Theologie „agiler“ werde und sich stärker an der Erfahrungswelt der Menschen orientiere. Dazu brauche es „Leuchtfackeln“ an den Fakultäten – kommunikativ geschulte und zugleich akademisch gebildete Theologinnen und Theologen, die bewusst den Weg in die Öffentlichkeit suchen.

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