Das Claudius-Edikt und der Aufenthalt von Aquila und Priscilla in Korinth - eine neue Sicht auf ein Problem der Geschichte des Urchristentums

Zusammenfassung / Summary

Wenn die in der vorliegenden Studie entwickelten Überlegungen zutreffen, sind Aquila und Priscilla, zwei ursprünglich in der Region Ἱταλία ansässige Judenchristen, nach Korinth übergesiedelt, weil sie dort – im Auftrag oder aber sich unmittelbar von Gott bzw. Christus berufen fühlend – das Evangelium verkündigen und missionarische Arbeit leisten wollten – und diese Arbeit offensichtlich auch tatsächlich geleistet haben. Der Weg des Aquila und der Priscilla aus der Ἰταλία nach Korinth indizierte somit, dass es neben der in Sonderheit von Paulus vorangetriebenen Missionsarbeit von Ost nach West auch eine von West nach Ost verlaufende missionarische Arbeit gegeben habe. Dass Aquila und Priscilla, wie Lukas in Apg 18,2c anmerkt, aufgrund des ‚Claudius-Edikts‘ die Hauptstadt des imperium Romanum verlassen hätten, stellt jedenfalls mit hoher Wahrscheinlichkeit eine lukanische Rekonstruktion dar. Im Hintergrund dieser Rekonstruktion mag womöglich eine zeitliche Koinzidenz zwischen der Ankunft des Aquila und der Priscilla in Korinth und dem Erlass des ‚Claudius-Ediktes‘ stehen, ein ursächlicher Zusammenhang zwischen beiden ist entgegen des in dieser Frage weitgehenden Forschungsconsensus jedoch gerade nicht wahrscheinlich zu machen.

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