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Porträt Dieter Böhler

Dieter Böhler

Alttestamentler

Foto: © Zinzow

Dieter Böhler

Dieter Böhler, geboren 1961, ist Jesuit und Professor für Exegese des Alten Testaments an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main. Er studierte Philosophie und Theologie in Freiburg/Br., Innsbruck, München und Frankfurt, Bibelwissenschaften am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom, wurde in Fribourg promoviert und in Wien habilitiert.

Bücher, Artikel, Lesungen, Meldungen

Psalmen 1 - 50
Dieter Böhler
Gebundene Ausgabe
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Rückkehr der Priester. Über Heiler, Heuchler, Hirten
Über Heiler, Heuchler, Hirten
Volker Resing, Christiane Florin, Peter Kohlgraf, Benjamin Leven, Eckart von Hirschhausen, Michael Utsch, Anne Gidion, Andreas Knapp, Wolfgang Lehner, Michael Maas, Klaus Mertes, Hans Zollner, Thomas Frings, Martin Werlen, Joachim Frank, Wunibald Müller, Dieter Böhler, Rainer Bucher, Sabine Demel, Felix Genn, Jacqueline Straub, Christoph Markschies, Theresia Heimerl, Elisabeth Hurth
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Auch erhältlich als Download Zeitschrift

Der Neutestamentler Martin Ebner hält das Priesteramt für unbiblisch. Das liegt daran, dass er das Neue Testament ohne das Alte Testament verstehen will. Das dreistufige kirchliche Amt ist in Analogie zum alttestamentlichen Priestertum ausgeformt – genauso, wie das Neue Testament auf dem Alten Testament beruht, ohne es zu ersetzen.

Herder Korrespondenz, Heft 12/2022, 20-23

In der Ausgestaltung seiner Ämter greift das Christentum auf das Priestertum des Alten Testaments zurück. Im Neuen Testament übernimmt der Messias Jesus das priesterliche Amt Israels, das in der Kirche weiterlebt.

Herder Korrespondenz, Rückkehr der Priester, 40-42

Drei Professoren der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt, Andreas Bieringer (Liturgie), Dieter Böhler (Altes Testament) und Thomas Meckel (Kirchenrecht) denken über die Probleme liturgischer Übersetzungen nach: Sie sollen das lateinische Original getreu wiedergeben und zugleich landessprachlich gut sein. Um die Absicht des Papstes, die Zuständigkeit dafür zu dezentralisieren, gab es jüngst heftige Konflikte.

Stimmen der Zeit, Heft 2/2018, 133-144

Anfeindungen sind immer schlimm. Am schlimmsten aber ist es, wenn ein ehemaliger Freund zum Feind wird. Solche Freundschaftszerwürfnisse sind bitter, aber nicht selten. Auch der Beter von Psalm 55 kennt das Problem.

Man kann Gott so um Hilfe bitten, dass man seine Probleme, sein eigenes Anliegen herausstellt und Gott aufdrängt. Der Beter von Ps 54 tut das nicht. Er stellt Gottes Eigenschaften in den Vordergrund, an die er appelliert.

Es gibt Menschen, in deren Leben Gott überhaupt keine Rolle spielt. In ihrem Leben ist alles gleich-gültig. Ihr jeweiliges Interesse bestimmt, was sie tun und lassen (wenn sie die Macht dazu haben). Ganz anders der, der an Gott glaubt: Für ihn ist hinter allem nicht das kalte Nichts, sondern ein liebender Wille, der allem Sinn und Richtung gibt.

Um sich beim Chef einzuschleimen, schrecken manche Leute, auch "Kollegen" vor gar nichts zurück. David macht die Erfahrung selbst, als er noch im Dienst von König Saul ist als hoher Militär. Ein hoher Beamter Sauls denunziert David und die, die ihn unterstützten, beim König. Vor dieser falschen Zunge sucht David Schutz bei Gott.

Selbst fromme Menschen wie König David ertappen sich manchmal bei schlimmen Gedanken. In Psalm 36 stellt er völlig schockiert fest, dass es selbst in seinem eigenen Herzen das Flüstern des Bösen gibt. Was hilft dagegen?

Darf man seine Feinde verfluchen? Der Beter von Psalm 35 sagt: Ja, im Fall von Mobbing jedenfalls, denn Gebetsflüche sind eine Option für die Gewaltlosigkeit.

Jeder kennt die Erfahrung, dass in aussichtsloser Lage Gott eine vollkommen unerwartete, überraschende Lösung bereit hatte. Erst durch diese im eigenen Leben und Erleben gemachte Gotteserfahrung wird Kinderglaube zum reifen Glauben eines Erwachsenen.

Warum gibt es in Gottes guter Schöpfung so viel Böses? Gott hat die Welt perfekt erschaffen und trotzdem ist sie voller Gewalt und Bosheit. Dürfte man nicht erwarten, dass ein Gerechter problemlos in der ursprünglich guten Welt leben kann? Ja, aber Gottes Wille und des Menschen Reaktion passen nicht zusammen.

Einem Mörder kann die Tat nur der vergeben, der auch dem Opfer das Leben noch einmal schenken kann: Der Schöpfer – denn Vergebung ist ein Schöpfungsakt. Darum sind in der (hebräischen) Bibel zwei Verben allein für Gott als Subjekt reserviert: "Erschaffen" und "vergeben". Nur Gott kann einen reinen Anfang setzen.

Gott lässt sich weder bestechen noch auf den Arm nehmen. Frommes Getue beeindruckt ihn nicht, wenn die Lebensführung in krassem Widerspruch dazu steht.

Arme sterben früher als Reiche, die sich nicht dieselbe medizinische Behandlung leisten können. Kann man sich vom Sterben freikaufen?

Wenn der Glaube, der aus der Überlieferung (z. B. durch die Eltern) auf mich kommt, sich nicht durch eigene Erfahrungen mit Gott bewährt, kann er keinen Bestand haben.

Kann Gott zugleich ein besonderes "erwähltes Volk" haben (Israel) und doch der Gott aller Menschen sein wollen? Sind besondere Erwählung und Liebe für alle überhaupt vereinbar? Gott erwählt und sondert Menschen aus zu einer Sendung für alle, damit diese durch Menschen eingeladen werden können, freiwillig zu Gott zu kommen. Die erste Erwählung ist Israel.

Was gibt Halt, wenn alles aus den Fugen gerät? Etwa der Glaube? Sind Religionen nicht vor allem selbst gewalttätig? Ist nicht die Bibel voller Gewaltdarstellungen von Josuas Kriegen bis zur Kreuzigung Jesu? Ja, weil sie unsere Wirklichkeit ungeschminkt darstellt. Zugleich aber träumt die Bibel von einem Frieden, den die Religion befördert – so wie der Beter von Psalm 46.

Kann Gott sein Volk verwerfen? In Ps 44 klagt das Volk, Gott habe es verworfen, wie schon Ps 42-43 über Gottesferne geklagt hatte, aber Ps 45 feiert nun die Wiederannahme Israels durch Gott.

Sieht Gott eigentlich nicht, wie es hier zugeht, in welch elendem Zustand vor allem das Volk seiner Gläubigen ist? Früher hatten sie eine ruhmreiche Vergangenheit. Jetzt stehen sie als Deppen da. Der Beter von Ps 44 ist entschlossen, den offensichtlich schlafenden Gott aufzuwecken.

In der alten Messe diente Psalm 43 als Stufengebet zur Vorbereitung der heiligen Handlung: Introibo ad altare Dei, ad Deum, qui laetificat iuventutem meam – "zum Altare Gottes will ich treten, zu Gott, der froh macht meine Jugend!" Um die Erfahrung von Gottes Nähe geht es in der Messe und in Ps 43.

"Wo ist denn dein Gott?" muss sich der Beter von Ps 42 anhören von Leuten, die seinen Glauben untergraben wollen. Das Schlimme ist, dass es diese Frage in seinem eigenen Inneren auch schon lange gibt.

Gott zeigt seine "Kraft in der Schwachheit", schreibt Paulus im Korintherbrief. Der Glaube Israels bekennt seit jeher: Der Arme und Hilfsbedürftige ist ein Ort, an dem Gott sich offenbart, ein "locus theologicus".

Wer einmal erfahren hat, wie wirksam das Gebet sein kann, wird dabei bleiben und es nicht mehr aufgeben. Zugleich wird er erfahrene Hilfe als Auftrag zum Zeugnis für Gott verstehen.

Warum muss ich sterben? Davids Karfreitag: Er kapituliert vor dem Tod, den Gott über ihn verhängt hat. Denn anscheinend kann oder will Gott nichts zu seiner Rettung tun. Jesus sagt in Lk 24,44, sein Tod und seine Auferstehung seien "in den Psalmen" beschrieben. Das zeigt sich besonders deutlich in Pss 37–40.

Gott befiehlt Abraham, seinen Sohn Isaak zu opfern, und Abraham schickt sich an, das zu tun. Warum wird so etwas in der Osternacht gelesen?

Krankheit ist schlimm, Mobbing ist schlimmer. David sucht in seinem körperlichen Leiden Hilfe bei Gott, denn seine Feinde nutzen die Schwäche, um ihn schon vor seinem Sterben in den gesellschaftlichen Tod zu treiben. Lukas und die Kirchenväter sehen in Ps 38 die Passion Christi beschrieben.

Kann Gewalt eine Lösung sein? Der Adressat von Psalm 37 möchte angesichts des grassierenden Unrechts, das er um sich herum sieht, am liebsten zu gewalttätigen Lösungen greifen, aber David rät ihm zu strikter Gewaltlosigkeit. Jesus, der Sohn Davids, zitiert den Psalm in der Bergpredigt und befolgt ihn in seiner Passion.

Ein reines Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen. Der Beter von Psalm 32 weiß davon zu singen – aus schmerzlicher Erfahrung – und gibt zwei Ratschläge.

Ist Gott nur beim mir, wenn es mir gut geht? So dachte einst der Beter von Psalm 31. Aber er wurde eines Besseren belehrt.

Du glaubst doch an Gott – und was hilft dir das jetzt? Der Glaube an Gott bewahrt nicht vor schweren Zeiten, aber er hilft, sie durchzustehen.

Jeder kennt die Erfahrung, dass etwas, das einst als Katastrophe erlebt wurde, sich im Nachhinein als Segen erweist. Das meditiert der Beter von Psalm 29.

Mir persönlich geht es gut, sagen viele. Aber die Weltlage um mich herum wird immer bedrohlicher. So ähnlich ging es auch dem Beter von Psalm 28: Auftakt zu einer neuen Auslegungsreihe mit Dieter Böhler.

Wer am Weihnachtsmorgen in die Kirche geht, hört nicht die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium, sondern den Prolog des Johannesevangeliums: Ein schwieriger Text? Eigentlich ist er leicht zu verstehen, wenn man seine Grundlagen im Alten Testament kennt.

Der ungeborene Johannes der Täufer hüpft im Bauch seiner Mutter Elisabeth, als sie der mit Jesus schwangeren Maria begegnet. König David hüpft und tanzt vor der Bundeslade, als sie nach Jerusalem übertragen wird. Der Thron der Anwesenheit Gottes verdient Überschwang und Huldigung.

Etwas von dem Manna, mit dem Gott die Israeliten in der Wüste versorgte, wurde in einem goldenen Krug aufbewahrt und bei der Wanderung durch die Wüste mitgeführt – zum Gedächtnis der Wunder Gottes und zu seiner Verherrlichung.

Wie wir Christen an Ostern mit Israel die Befreiung aus der Sklaverei feiern und dazu die Erlösung der Welt durch die Auferstehung Christi, so feiern wir mit den Juden an Pfingsten die Gabe der Tora an Israel am Sinai und die Gabe des Offenbarungsgeistes ins Herz aller Gläubigen.

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