Wer verkaufte Josef?Ein Nachtrag

Zusammenfassung / Summary

In meinem Aufsatz „Wer verkaufte Josef? Zur Exegesegeschichte von Gen 25–-30“ in ThPh 91/2 (2016) zeichnete ich die Interpretationsgeschichte der Szene vom Verkauf Josefs in Judentum, Christentum und Islam nach. Während das Christentum, fußend auf der LXX, den Verkauf den Brüdern zuschrieb, vertraten der Koran und zunehmend auch jüdische Ausleger die These, dass vorbeikommende Midianiter ohne Wissen der Brüder Josef aus der Zisterne zogen und verkauften. Vor allem Benno Jacobs Genesiskommentar von 1934 verfocht diese Midianiterthese vehement. Meinte ich damals, vor 1979 sei die Midianiterthese christlicherseits nicht aufgenommen worden, muss ich jetzt nachtragen, dass Wilhelm Rudolph schon 1933, sogar mit Berufung auf Benno Jacob, sich die Midianiterthese zu eigen machte, darin freilich jahrzehntelang keine Nachfolger fand. 

In my essay “Wer verkaufte Josef? Zur Exegesegeschichte von Gen 25–30” in ThPh 91/2 (2016) I outlined the interpretation history of the scene of Joseph’s sale in Judaism, Christianity and Islam. While Christianity, based on the LXX, ascribed the vending to the brothers, the Koran and increasingly also Jewish exegetes held the thesis that passing Midianites drew Joseph out of the cistern and sold him without the brothers’ knowing. It was Benno Jacob in his 1934 commentary on Genesis who advocated this thesis with fervor. I was of the opinion that this “Midianites’ thesis” had not been adopted by Christian interpreters before 1979. But now I have to add that, without for decades ever being followed, Wilhelm Rudolph, even referring to Benno Jacob, had embraced it as early as 1933.

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