Das von außen inspirierte GottesgefühlDie Religionsphilosophie an der Moskauer Geistlichen Akademie Mitte des 19. Jahrhunderts

Zusammenfassung / Summary

This paper is devoted to the controversy of the first theistic thinkers of the Moscow Theological Academy (F. Golubinskiy and V. Kudryavtsev-Platonov) with the philosophy of religion of the German idealists. Both Russian thinkers came under the influence of F. H. Jacobi. They defend the Orthodox world view; in addition, their apology of theism differs from the similar apology of the German theists. Firstly, the Russian theists must defend the supranaturalist doctrine of direct external divine action on the human soul. Secondly, they try to accommodate new philosophical ideas and concepts (foremost, the doctrine of religious sentiment) to the traditional “dogmatic” metaphysical tradition. These traits sets Russian speculative sentimental theism apart from the German philosophy of sentiment of faith and at the same time brings them close to the French Catholic philosophy of the 18–19th centuries.

Dieser Beitrag ist der Religionsphilosophie der ersten theistischen Denker der Moskauer Geistlichen Akademie (F. Golubinskij und W. Kudrjawtzew-Platonow) gewidmet. Es wird aufgezeigt, dass die beiden Theologen unter dem Einfluss von F. H. Jacobi stehen und ihre Schriften eine besondere Art der konfessionellen Gefühlsphilosophie des 19. Jahrhunderts abbilden. Da aber ihre Aufgabe vor allem in der Verteidigung der kirchlichen Weltanschauung besteht, unterscheidet sich ihr Standpunkt von dem Jacobis und seiner deutschen Anhänger. Zum einen ist es für die russischen Theisten essentiell, die Lehre vom äußeren Einfluss Gottes auf die menschliche Seele zu verteidigen, damit der überlieferte Supranaturalismus gesichert wird. Zum anderen versuchen sie die neuesten Leistungen der deutschen Philosophie (vor allem die Lehre vom religiösen Gefühl) mit der „dogmatischen“ metaphysischen Tradition in Übereinstimmung zu bringen. Durch diese Züge entfernen sie sich vom deutschen Idealismus und nähern sich zugleich der französischen katholischen Philosophie der Neuzeit an.

Neues von HERDER

Ja, ich möchte den kostenlosen Herder-Newsletter abonnieren und willige in die Verwendung meiner Kontaktdaten zum Zweck des E-Mail-Marketings durch den Verlag Herder ein. Den Newsletter oder die E-Mail-Werbung kann ich jederzeit abbestellen.
Ich bin einverstanden, dass mein personenbezogenes Nutzungsverhalten in Newsletter und E-Mail-Werbung erfasst und ausgewertet wird, um die Inhalte besser auf meine Interessen auszurichten. Über einen Link in Newsletter oder E-Mail kann ich diese Funktion jederzeit ausschalten.
Weiterführende Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.