Wahrheit, Richtigkeit, Wahrhaftigkeit?Immanuel Kant und die Frage nach dem Geltungsanspruch religiöser Überzeugungen

The common division of validity claims into claims to truth, rightness, and sincerity, poses a problem for religious convictions since they cannot be categorized into one or other of these validity claims. However, it must not be concluded from this that religious convictions are thus not capable of rational evaluation. In this article, we defend the so-called integrity thesis. It argues that religious convictions are irreducibly constituted by the three distinct validity claims of truth, rightness, and sincerity. We draw on the Kantian concept of a “practical faith of reason” to conceptualize such an integrated theory of the validity claims of religious convictions.

Die gängige Unterteilung von Geltungsansprüchen in Wahrheit, Richtigkeit und Wahrhaftigkeit stellt religiöse Überzeugungen vor ein Problem, da sie nicht eindeutig einem dieser Ansprüche zugeordnet werden können. Aus diesem Umstand darf jedoch nicht geschlossen werden, dass religiöse Überzeugungen einer vernünftigen Erörterung nicht zugänglich wären. In diesem Aufsatz verteidigen wir daher die Integritätsthese. Diese besagt, dass religiöse Überzeugungen durch die drei nicht aufeinander reduzierbaren Geltungsansprüche der Wahrheit, Richtigkeit und Wahrhaftigkeit konstituiert werden. Zur Plausibilisierung dieser These entwerfen wir unter Rückgriff auf einen kantisch inspirierten ‚praktischen Vernunftglauben‘ eine integrierte Theorie der Geltungsansprüche religiöser Überzeugungen.

Zusammenfassung / Summary

The common division of validity claims into claims to truth, rightness, and sincerity, poses a problem for religious convictions since they cannot be categorized into one or other of these validity claims. However, it must not be concluded from this that religious convictions are thus not capable of rational evaluation. In this article, we defend the so-called integrity thesis. It argues that religious convictions are irreducibly constituted by the three distinct validity claims of truth, rightness, and sincerity. We draw on the Kantian concept of a “practical faith of reason” to conceptualize such an integrated theory of the validity claims of religious convictions.

Die gängige Unterteilung von Geltungsansprüchen in Wahrheit, Richtigkeit und Wahrhaftigkeit stellt religiöse Überzeugungen vor ein Problem, da sie nicht eindeutig einem dieser Ansprüche zugeordnet werden können. Aus diesem Umstand darf jedoch nicht geschlossen werden, dass religiöse Überzeugungen einer vernünftigen Erörterung nicht zugänglich wären. In diesem Aufsatz verteidigen wir daher die Integritätsthese. Diese besagt, dass religiöse Überzeugungen durch die drei nicht aufeinander reduzierbaren Geltungsansprüche der Wahrheit, Richtigkeit und Wahrhaftigkeit konstituiert werden. Zur Plausibilisierung dieser These entwerfen wir unter Rückgriff auf einen kantisch inspirierten ‚praktischen Vernunftglauben‘ eine integrierte Theorie der Geltungsansprüche religiöser Überzeugungen.

The common division of validity claims into claims to truth, rightness, and sincerity, poses a problem for religious convictions since they cannot be categorized into one or other of these validity claims. However, it must not be concluded from this that religious convictions are thus not capable of rational evaluation. In this article, we defend the so-called integrity thesis. It argues that religious convictions are irreducibly constituted by the three distinct validity claims of truth, rightness, and sincerity. We draw on the Kantian concept of a “practical faith of reason” to conceptualize such an integrated theory of the validity claims of religious convictions.

Die gängige Unterteilung von Geltungsansprüchen in Wahrheit, Richtigkeit und Wahrhaftigkeit stellt religiöse Überzeugungen vor ein Problem, da sie nicht eindeutig einem dieser Ansprüche zugeordnet werden können. Aus diesem Umstand darf jedoch nicht geschlossen werden, dass religiöse Überzeugungen einer vernünftigen Erörterung nicht zugänglich wären. In diesem Aufsatz verteidigen wir daher die Integritätsthese. Diese besagt, dass religiöse Überzeugungen durch die drei nicht aufeinander reduzierbaren Geltungsansprüche der Wahrheit, Richtigkeit und Wahrhaftigkeit konstituiert werden. Zur Plausibilisierung dieser These entwerfen wir unter Rückgriff auf einen kantisch inspirierten ‚praktischen Vernunftglauben‘ eine integrierte Theorie der Geltungsansprüche religiöser Überzeugungen.

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