Anzeige: Michael Wolffsohn -  Nie wieder? Schon wieder! Alter und neuer Antisemitismus
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Über diese Ausgabe

Artikel

  • Plus S. 83-92

    Die Religionen im Aufstieg des Populismus

    Die Beziehungen zwischen den Religionen sind weniger als Konflikte der Zivilisationen denn als Konflikte der Werte zu verstehen, wobei sich die konservativen Tendenzen der einen wie der anderen gegen die liberalen Strömungen verbünden. Dies begünstigt eine Identitätsverschiebung, die in allen Religionen zu beobachten ist. Eine Begegnung ist jedoch möglich, wenn man sich auf gemeinsame Aktionen und nicht auf einen doktrinären Dialog stützt. Olivier Roy ist Politologe und Professor am Robert-Schuman-Centre for Advanced Studies in Florenz. Der Text erschien zuerst in der Kulturzeitschrift Études. Übersetzung aus dem Französischen von Stefan Kiechle SJ.

  • Plus S. 93-101

    Muslimische JudenfeindschaftEine toxische Mixtur aus fünf Komponenten

    Weder Muslime noch Christen sind in ihrer Gesamtheit antisemitisch eingestellt. Aber Islam und Christentum haben im Verhältnis zum Judentum ein Problem in ihren eigenen Reihen, ja in ihren eigenen heiligen Schriften und religiösen Traditionen, schreibt Michael Mertes. Der Autor ist Jurist und Staatssekretär a.D. Von 2011-2014 leitete er das Auslandsbüro Israel der Konrad-Adenauer-Stiftung in Jerusalem. In diesem Beitrag widmet er sich den Erscheinungsformen muslimischer Judenfeindschaft und benennt fünf Komponenten, mit denen sich das Phänomen erfassen lässt.

  • Plus S. 105-117

    Mystik der Lebens-BejahungEtty Hillesums Aufzeichnungen

    Etty Hillesums Schriften bezeugen den spirituellen Weg einer jungen Frau, die von Hause aus nicht jüdisch-religiös sozialisiert war, sich aber immer tiefer in die Bibel ihres Volkes hineinlas, sich auch, ohne damit zur Christin zu werden, dem Neuen Testament zuwandte und darin eine für sie maßgebende, ihr Jüdisch-Sein radikalisierende Botschaft fand. Jürgen Werbick ordnet die jüngst auf Deutsch erschienenen Tagebucheinträge und Briefe der im Alter von 29 Jahren von den Nationalsozialisten ermordeten Mystikerin theologisch ein. Der Autor war bis zu seiner Emeritierung Professor für Fundamentaltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster.

  • Gratis S. 125-130

    Weltgericht und Migrationspolitik

    Die Kontroverse um Möglichkeiten und Grenzen der Willkommenskultur ist mit den Jahren 2015/2016 keineswegs erledigt. Aktuell nimmt die Migrationsdebatte wieder Fahrt auf. Klaus Mertes SJ, Redakteur dieser Zeitschrift, zeigt anhand des Gleichnisses vom Barmherzigen Samariter und der Weltgerichtsrede Jesu, dass und wie die Kirche sich in diese Kontroverse einbringen kann – und dass sie dabei die Frohe Botschaft in Verbindung mit den universal geltenden Menschenrechten lesen kann: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40).

  • Plus S. 135-144

    La patria grandeJorge M. Bergoglio und Lateinamerika

    Welche Denker und Philosophinnen prägten Papst Franziskus in seiner Weltsicht auf Lateinamerika und Europa? Inwiefern betrachtet er die Kulturen seiner Heimat als eine „Inszenierung des Europäischen“ und betont er gleichzeitig das Potential der sich von Europa abgrenzenden Synthese indigener und hispanischer Menschen? Der sogenannte „lateinamerikanische Barock“ kommt durch die verbindenden gemeinsamen Wurzeln zustande und ist eine Weise, den Herausforderungen der Moderne zu begegnen. Lucia Werbick widmet sich als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für katholische Theologie der Universität Gießen dem Forschungsprojekt „Das Sozialkapital religiöser Wahrnehmungsmuster – am Beispiel der ästhetisch gewendeten Inklusionstheologie von Papst Franziskus“.

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