Die Wochensprüche im April 2021

4. April 2021

Ostersonntag

Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.
Offenbarung 1,18

Ostern ist das Fest der Konfrontation: des Lebens mit dem Tod, des auferstandenen Christus mit der gesamten todverfallenen Realität dieser Welt. Suchen wir uns Weihnachten an der Krippe zu bergen, so werden wir Ostern herausgerufen in das helle Licht aus dem Grab. Die Auferstehung konfrontiert die Welt mit dem Sieg über den Tod, konfrontiert das Alte mit der Realität Christi, die er einst endgültig bestätigen wird.
Auch wir werden konfrontiert mit der Realität Christi, mit der Verheißung, dass seine Auferstehung auch unserem Leben gilt. Aber wir werden damit konfrontiert in den Realitäten unseres Lebens und dieser Welt. Ihre grelle Dunkelheit wandelt sich uns nur erst augenblicksweise in die befreiende Helle des Osterlichts. Wie wir die Basiliken mit den Mosaiken des Pantokrators immer wieder verlassen müssen, so gilt es für unser ganzes Leben. Aber doch nehmen wir von dort etwas mit, das uns IHM entgegenweist. Und wenn es nur das Bewusstsein ist, dass die Auferstehung für ihre ersten Zeugen so unglaublich war für uns.
Daher können wir rufen in unseren Gottesdiensten, unseren Gebeten, unserem Leben: Auferstandener, begegne uns, denn es ist Tag geworden und die Nacht ist geschwunden!

11. April 2021

Quasimodogeniti

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.
1. Petrus 1,3

Ostern ist das Fest der Konfrontation: der Konfrontation des Lebens mit dem Tod. Auch die Sonntage der österlichen Festzeit und ihre Namen zeugen davon. Wenn Name und Wochenspruch des ersten Sonntags nach Ostern auf das Wieder-geboren-Werden verweisen, so nehmen sie uns mittenhinein in diese Konfrontation. Der 1. Petrus-Brief, so sagen einige Ausleger, bediene sich dazu einer mit unserem Wochenspruch beginnenden frühen Taufansprache. Und einen Anfang markieren diese Worte allemal: Alles basiert auf der Auferstehung! „Oder wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln“ (Römer 6,3.4), hatte Paulus schon früher gesagt. So sind auch wir durch unsere Taufe zum Schauplatz der Konfrontation geworden.
Damit wir immer wieder rufen: Auferstandener, begegne uns, denn es ist Tag geworden und die Nacht ist geschwunden!

18. April 2021

Misericordias Domini

Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.
Johannes 10,11a.27–28a

Konfrontation des Lebens mit dem Tod. Die Worte des guten Hirten lassen die Passion nicht vergessen. Er lässt sein Leben für die Schafe. Aber der Tod wird seine Stimme nicht zum Schweigen bringen. In seiner Auferstehung erweisen sich seine Worte. Nur er, der Lebendige, kann das wahre, das ewige Leben verheißen. Seine Stimme sollen wir hören, denn wir werden sie hören. 
Doch hören wir nicht auch viele andere Stimmen? Stimmen, die uns faktisch von ihm wegreißen in ihrer medialen Unausweichlichkeit. Stimmen, die die Parolen anderer Hirten verkünden. Mit atemberaubender Übertragungsrate. Manche subtil, die meisten mit der Wucht der Vereinfachung. Und viele treffen auch die wunden Punkte unseres Selbst-bewusst-Werdens: Sind wir nicht als Menschen durch „Autonomie“ bestimmt? Müssen wir unser Leben wirklich in Abhängigkeit von jenem Hirten verstehen? Gibt es nicht so viele andere Optionen? Lohnt es sich, auf ihn zu warten? So sprechen nicht nur die anderen. Viele Stimmen, viele Parolen. Irgendwann zeigen sie Wirkung. 
Aber wird nicht im anderen Evangelium berichtet, dass ER gerade dann gerufen habe? 
„Gott rufet noch“, heißt es im Kirchenlied (EG 392). Hoffen wir noch auf unseren eigenen Ruf: „Auferstandener, begegne uns, denn es ist Tag geworden und die Nacht ist geschwunden“?

25. April 2021

Jubilate

Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
2. Korinther 5,17 

Auch wenn wir das nicht können – auf uns selber hoffen und bauen – ein anderer ist unser Schöpfer. Er ist nicht durch unseren Glauben ein von uns abhängiger „geistlicher Anteil“ unserer Persönlichkeit; vielmehr schenkt er uns schon jetzt Anteil an seinem Leben. Wir leben in dem, der den Tod überwunden hat! Paulus drückt diese neue Wirklichkeit mit der Formel „in Christus“ aus. Christus selbst als Schöpfer erneuert immer wieder unseren Glauben, unser Vertrauen auf ihn. Mit ihm sollen wir das Licht seines Reiches, in dem der Tod nicht mehr sein wird, sehen. 
Sicher kennen wir die Erfahrung, dass etwas endlich „geschafft“ ist oder überstanden: eine Prüfung, eine schwierige Lebenssituation, ein lange aufgeschobenes Vorhaben. Vielleicht auch eine Lebensphase, in der wir das Gefühl hatten, uns „ständig neu erfinden zu müssen“ (wie andere es genüsslich formulierten), ohne zu wissen, wo wir zur Ruhe kommen sollten. Oder auch die Erfüllung eines Lebenswunsches (sofern der nicht auf der Agenda der Selbstverständlichkeiten stand). 
Wie war das, als all das vorbei war, geschafft oder erfüllt?! Als wir wieder offen sein konnten für Neues, das wir nun wieder zuversichtlich erwarten durften?! Nein, ein direkter Vergleich ist das nicht, aber vielleicht eine Hilfe zu verstehen, wie es sein könnte, das Leben als wirklich neues „in Christus“ zu erfahren. Jetzt und einst. Doch „in Christus“ leben heißt nicht, ihn für sich allein zu haben. Paulus konnte, nachdem der Auferstandene ihn aus dem Konzept seines bisherigen Lebens gebracht hatte, nicht mehr aufhören, ihn zu verkündigen. Viele gewann er für seine Gemeinden. Mit vielen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dürfen auch wir als Christen „in Christus“ leben. Selbst wenn die Situation, mit der unsere Gemeinden heute in unserer Gesellschaft konfrontiert sind, nicht zum Jubeln Anlass gibt, eines muss uns daher umso wichtiger werden:
mit dem Auferstandenen als Lebendigem zu rechnen und zu IHM zu rufen: Auferstandener, begegne uns!

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