Bildungs- und Lerngeschichten U3

Q: Die 5 Lerndispositionen – Grundlage der Lerngeschichten

Die sog Lerndispositionen spielen bei der ressourcenorientierten und ganzheitlichen Beobachtung kindlichen Lernens eine große Rolle. Margaret Carr, neuseeländische Erziehungswissenschaftlerin und Entwicklerin der Lerngeschichten (&bdquo;learning stories“) benennt fünf Dispositionen, die allem kindlichen Handeln in unterschiedlicher Ausprägung zugrunde liegen, und auf die Fachkräfte somit ihren Blick lenken sollten. Diese zeigen u. a., wie ein Kind handelt, Lösungen findet und mit anderen in Kontakt tritt – sie beschreiben keine konkreten, voneinander isolierten Fertigkeiten. Die Dispositionen lauten; interessiert sein, engagiert sein, Herausforderungen standhalten, sich ausdrücken und mitteilen, In einer Lerngemeinschaft mitwirken und Verantwortung übernehmen.

Die Bildungs- und Lerngeschichten, oft auch Lerngeschichten genannt, sind ein offenes Beobachtungs- und Dokumentationsverfahren, das sich besonders gut für unter Dreijährige eignet. Die pädagogische Fachkraft gibt dem Kind eine anerkennende Rückmeldung über sein Lernen und Tun in verschiedener Form, z. B. als Brief, als Gedicht, als Fotoserie oder als Lied. Dabei schärfen die Geschichten den Blick von Fachkräften und Eltern für individuelle Lernwege, sie stärken die Beziehung zum Kind und werden als Möglichkeit verstanden, seinen Interessen zu folgen.
Dieser veränderte Blick auf das Kind und sein Tun bleibt nicht ohne Auswirkung auf die pädagogische Fachkraft: Sie lernt, den Blick noch mehr auf die Stärken, die Leidenschaften und Interessen der Kinder zu richten.

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Die 5 Lerndispositionen – Grundlage der Lerngeschichten

Die sog Lerndispositionen spielen bei der ressourcenorientierten und ganzheitlichen Beobachtung kindlichen Lernens eine große Rolle. Margaret Carr, neuseeländische Erziehungswissenschaftlerin und Entwicklerin der Lerngeschichten („learning stories“) benennt fünf Dispositionen, die allem kindlichen Handeln in unterschiedlicher Ausprägung zugrunde liegen, und auf die Fachkräfte somit ihren Blick lenken sollten. Diese zeigen u. a., wie ein Kind handelt, Lösungen findet und mit anderen in Kontakt tritt – sie beschreiben keine konkreten, voneinander isolierten Fertigkeiten. Die Dispositionen lauten;

interessiert sein,
engagiert sein,
Herausforderungen standhalten,
sich ausdrücken und mitteilen,
In einer Lerngemeinschaft mitwirken und Verantwortung übernehmen.

Welche Inhalte enthält eine Lerngeschichte?

Die Fachkraft notiert zunächst die für den Lern- und Bildungsweg eines Kindes relevanten Aspekte, u.a. aktuelle Interessen, Lerninhalte, mit denen es sich befasst sowie Explorationsverhalten und soziale Interaktionen. Die Perspektive der Fachkraft ist dabei wertschätzend und kompetenzorientiert. Das Team tauscht sich zu den freien Beobachtungen aus, um herauszuarbeiten, wie es die Kinder jeweils in ihren Lernthemen unterstützen kann. Dieser Prozess bildet meist die Grundlage für individuelle Lerngeschichten.

Was sind magische Momente?

Das erste Mal alleine die Schuhe anziehen oder erfolgreich mit der Gabel essen: Lerngeschichten beschreiben oft Situationen, in denen die Fachkraft den selbstgesteuerten Lernprozess bzw. Erkenntnisgewinn eines Kindes festhält. Diese Geschichten über sog. magische Momente veranschaulichen, was dem Kind Freude bereitet, was es aktuell interessiert und welche Fortschritte es in seiner Welterkundung macht.

Wie partizipieren Kinder an ihrer Lerngeschichte?

Die Fachkraft liest dem Kind seine individuelle Lerngeschichte vor, betrachtet mit ihm die entsprechenden Bilder und kommt mit ihm darüber ins Gespräch. Dieser Dialog spielt im Konzept der Lerngeschichten eine wichtige Rolle; sie ermöglicht dem Kind, sich an einen zurückliegenden Lernprozess zu erinnern bzw. sich diesen bewusst zu machen.