Gutes BenehmenKnigge für Kinder

Ein gutes Benehmen gehört zu den wichtigsten Dingen, die ein Kind lernen kann. Auch hier sollten die Eltern mit gutem Beispiel vorangehen.

Gutes Benehmen: Knigge für Kleine
© Lucky Business - iStock

Das wäre vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen: Manieren stehen wieder ganz hoch im Kurs, entsprechende Kurse sind sofort ausgebucht und Benimmbücher aller Art füllen ganze Bücherregale. Unter diesen neuen Varianten des guten alten Knigge sind auch viele Werke, in denen es darum geht, Kindern gutes Benehmen nahezubringen. Und eine ganze Reihe von Bilderbüchern vermittelt den Kleinen direkt auf anschauliche Weise, was sie davon haben, gute Manieren an den Tag zu legen, und wie das funktioniert.

Warum sind Manieren für Groß und für Klein so wichtig?

Doch bevor einige von diesen Ratgebern näher betrachtet werden, stellt sich die generelle Frage, warum gute Manieren eigentlich für so wichtig erachtet werden - auch schon für unsere Kinder. Auf der Webseite "Eltern im Netz" des Bayerischen Landesjugendamts findet sich eine einfache und sofort einleuchtende Antwort: "Gute Manieren erleichtern das Zusammenleben ... Sie bedeuten nichts anderes als Rücksichtnahme auf die einen umgebenden Menschen." Und das beginnt ganz klar auch in der Familie. Zudem sind gute Umgangsformen schon deshalb bedeutsam, weil sie viele Situationen im Alltag erleichtern, eine Vertrauensbasis herstellen und eine angenehme Atmosphäre schaffen - davon profitieren natürlich auch Kinder, und zwar auf lange Sicht. Zunächst geht es vielleicht nur um den entspannten Ablauf eines familiären Restaurantbesuchs oder um ein Treffen mit den Großeltern, das alle gut gelaunt genießen wollen. Später ist es dann ein echter Türöffner, wenn etwa Schülern bei der Bewerbung um einen Praktikumsplatz ein Sympathie erweckender Auftritt gelingt oder wenn Jugendliche ihr Anliegen auch gegenüber Fremden höflich und eindeutig artikulieren können. Ein Fünfjähriger, der die Nachbarin grüßt, Kindergartenkinder, denen die Wörter "bitte" und "danke" geläufig sind, ernten von Anfang an mehr Freundlichkeit und Entgegenkommen als Jungen und Mädchen, die ohne nach rechts und links zu schauen mürrisch durch den Alltag stapfen.

Elterliches Vorbild und Ratschläge von außen

Viele Eltern wollen natürlich ihren Kindern den Weg ins Leben ebnen, indem sie ihre Kleinen mit den notwendigen Regeln eines für alle förderlichen Zusammenlebens vertraut machen. Wichtig ist ihnen dabei, dass dieses weder in Dressur und Drill noch in das Aufsagen von auswendig gelernten Höflichkeitsfloskeln und fassadenhaftes Benehmen mündet. Hier ist wie so oft das elterliche Vorbild von immenser Bedeutung. Kinder lernen bekanntlich zum großen Teil durch Nachahmung. Eltern, die - meistens - gutes Benehmen und Rücksicht praktizieren, die nicht nur Anordnungen unter Androhung von Strafe von sich geben, sondern geduldig erklären und bereit sind, gemeinsam Regeln einzuüben, die sich eindeutig und achtsam zugleich verhalten, legen den wichtigsten Grundstein, wenn es um das Trainieren und Praktizieren von Manieren geht. Dennoch bestehen oft Unsicherheiten über das "Wie" des guten Tons und über seine altersgerechte Vermittlung. Deshalb kann es sehr hilfreich sein, sich in entsprechenden Büchern zusätzlichen Rat zu holen.

Buchtipps zum Thema

Zunächst drei Titel, die sich an die Erwachsenen richten:

Dagmar von Cramm, Kinder-Knigge für Eltern. Wie Kinder gutes Benehmen ganz spielerisch lernen. Südwest-Verlag, München 2005. € 10,95
Die Autorin ist überzeugt: "Je früher Sie Ihrem Kind gutes Benehmen vermitteln, desto selbstverständlicher wird es damit umgehen." Dass sie den Eltern dabei eine tragende Rolle zuschreibt, kommt in den ersten beiden Kapiteln zum Ausdruck. Auf die dann folgende Vermittlung elementarer Benimmregeln folgt als kurzweiliger Abschluss noch ein Kinder-Knigge-Quiz.

Cornelia von Schelling, Manieren für Kinder und Jugendliche. So lernt mein Kind sich gut zu benehmen. Praktische Tipps zum schnellen Nachschlagen. Mosaik bei Goldmann, München 2004. € 7,50
Das schnelle Nachschlagen ist in diesem anschaulichen Ratgeber durch das "ABC des guten Benehmens" gewährleistet. Von Achtung bis Zuwendung sind Werte und Grundregeln alphabetisch aufgelistet und kurz an Beispielen erklärt. Jedes Stichwort enthält die Rubrik "Das sind die Regeln" und stellt die Frage nach dem "Warum". Außerdem gibt es Tipps und Verweise auf ähnliche Begriffe.

Sybil Gräfin Schönfeldt, Knigge für die nächste Generation. 2. Aufl. Rowohlt; Reinbek 2003. €
Gräfin Schönfeldt ist eine anerkannte Autorität in Sachen "Gutes Benehmen", und hat schon viele Werke zu diesem Thema veröffentlicht hat. In diesem Buch erklärt sie nicht nur u.a. gute Tischmanieren und welchen Sinn diese haben, sondern sie befasst sich auch damit, was Inlineskater und Handybesitzer beachten sollten, wenn sie nicht unangenehm auffallen wollen.

Außerdem gibt es zahlreiche Kinder-Bilderbücher, die sich mit dem Thema befassen. Hier eine kleine Auswahl:

Christine Merz / Betina Gotzen-Beek, Höflichsein ist ist hüpfeleicht. 1. Aufl. Herder, Freiburg 2008. € 12,95
Ulla und Timm wollen für ihren Besuch bei Tante Kitty wissen, was "höfliches Benehmen" ist. Zum Glück erklärt ihnen der freundliche Herr im Zug auf witzige und unterhaltsame Weise die Grundregeln der Höflichkeit. Diesen Titel erhalten Sie auch in unserem Shop.

Ursel Scheffler / Jutta Timm, Upps, benimm dich. Das vergnügte Benimmbuch für Kinder. Omnibus, München 2007. € 5,95
Das kleine Monster Upps vom Planeten Maxnix weiß nie, wie man sich auf der Erde richtig benimmt. Zum Glück hat es seinen Freund Lukas, der ihm immer wieder mit guten Tipps zur Seite steht. Eine vergnügliche und anschauliche (Vorlese-)Lektüre in 18 Kapiteln für unsere Kleinen, die sich angesichts der diversen Verhaltensmuster vielleicht auch manchmal wie Außerirdische vorkommen.

Astrid Hille / Dina Schäfer, Ist pupsen peinlich? Das kinderleichte Benimm-Buch. Velber Verlag, Freiburg 2006. € 25,10
Dieses Buch richtet sich eher an etwas ältere Kindergarten- oder Vorschulkinder. Es behandelt die einschlägigen Knackpunkte wie Schmatzen und Schlürfen, Rülpsen und Pupsen mit ein- bis zweiseitigen Geschichten und Gedichten, hat aber auch viele Mitmach- und Ausprobierelemente wie Quiz, Bilder- und Wörterrätsel oder Entscheidungsfragen.

Sabine Rahn / Barbara Scholz, Wie sagt man? Gutes Benehmen für Riesen, Hexen, Piraten, Räuber, Ritter, Prinzessinnen und Astronautinnen. Ellermann Verlag, Hamburg 2005. € 10,90
12 Benimmregeln werden jeweils mit einer kurzen lustigen Geschichte vorgestellt - die Hauptrolle spielen dabei Figuren, die man so gar nicht mit gutem Benehmen in Verbindung bringt: Ritter, die in verbeulter Rüstung einen Bus entern; Hexen, die zu spät zur Walpurgisnacht kommen. Ein amüsant-frecher Lesespaß, der bei Kindern wegen seiner originellen Art Eindruck machen wird.

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