Medien spezialLangeweile macht sich breit

Reed, T. (2022):
Lea und Finn langweilen sich.
Zürich: Dörlemann. € 19,–,
ISBN 978- 3-03820-106-9, ab 4 Jahre

Die beiden Hunde Lea und Finn genießen die sorglose Leere auf den weißen Seiten. Aber irgendwas fehlt. Langeweile macht sich breit. Da traut sich Lea, in den Spalt auf der Mitte der Seite zu springen, und zieht Finn mit sich. Die beiden finden sich plötzlich an einem anderen Ort wieder. Ab jetzt nutzen sie den Sprung in den Spalt auf der Suche nach einem Ort, der nicht zu laut, zu kalt, zu angsteinflößend ist – ein Ort, an dem sie bleiben möchten. Wunderbar humorvoll illustriert von Tom Reed begibt man sich mit Lea und Finn auf eine Reise durch verschiedene Gemälde und durchlebt mit den beiden Gefühle wie Angst, Verwirrung oder Trostlosigkeit. Am Ende ist es gar nicht so einfach, einen Ort zu finden, an dem alles stimmt – und an dem man sich ungestört ausbreiten und für sich sein kann.
Lea und Finn langweilen sich lohnt sich auch für den Einsatz als Bilderbuchkino oder als Ausgangspunkt, um kreativ tätig zu werden. Ein paar leere Seiten sind nämlich manchmal gar nicht so schlecht. (KS)

Kling, M.-U. (2021):
Das NEINhorn und die SchLANGEWEILE.
Audio Download. Hamburg: Silberfisch. € 2,95,
ISBN 978-3-8449-2675-0, ab 3 Jahre

Nicht schon wieder! Das NEINhorn und die KönigsDOCHter haben wieder Streit. Erst geht es darum, wer am weitesten spucken kann, und dann …? Der NAhUND vermutet, dass die beiden sich nur streiten, weil ihnen sonst langweilig ist. Genervt von seinen Freund:innen trabt das NEINhorn davon und trifft auf die SchLANGEWEILE. Die findet alles, was das NEINhorn vorschlägt, „sssuper schlangweilig“. Schließlich steigt das NEINhorn auf den wunderlichen Vulkan. Doch vielleicht wäre die Aussicht dort noch schöner, wenn seine Freund:innen da wären?
Das Hörbuch NEINhorn und die SchLANGEWEILE, gelesen vom Autor und mit Geräuschen und Musik kurzweilig inszeniert, macht ziemlich gute Laune. Da gibt es witzige Wortspiele, eine komisch sprechende Schlange und nervige Freund:innen, die man vermisst, wenn sie nicht da sind. Ganz klar: „Wenn man mit seinen Freunden zusammen ist, dann hat es die Schlangeweile deutlich schwerer, einen einzuwickeln.“ (BB)

Obrecht, B./Völk, J. (2024):
Die lange Weile.
Berlin: Tulipan. € 16,–,
ISBN 978-3-86429-615-4, ab 3 Jahre

Emil sitzt auf seinem Bett und hat auf rein gar nichts Lust. Da passiert es: Durch sein Fenster kriecht eine riesige, lange, graue Gestalt. „Ich bin die lange Weile“, stellt sie sich vor und macht es sich in Emils Zimmer gemütlich. Sie möchte nicht mit Emil spielen und ihm nichts vorlesen und eine Geschichte ausdenken will sie sich erst recht nicht – das kann sie doch gar nicht! Da zeigt Emil ihr, wie das geht. Sein Plüschkrokodil und die Puppe Feline machen sich auf, um ein Abenteuer zu erleben: Aus Emils Bett wird eine wilde Landschaft, auf der Bettdecke entsteht ein prächtiges Schloss und Kuscheltiere werden zu Drachen, die einen Schatz bewachen. Verwirrt versteckt sich die lange Weile unterm Bett. Und wird sie nicht auch merklich kürzer und kleiner?
Wie das Gefühl der Langeweile durch Fantasie besiegt wird, das können Kinder in Die lange Weile bildlich nachvollziehen. So kann es anregen, sich eigene negative Emotionen greifbar vorzustellen und sie als veränderbar zu verstehen. (SR)

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