Fünfte SynodalversammlungDen Ankerpunkt nicht verlieren

Dana Kim Hansen-Strosche, Redakteurin der Herder Korrespondenz
Dana Kim Hansen-Strosche, Redakteurin der Herder Korrespondenz

Eine straffe Tagesordnung liegt vor den mehr als 200 Synodalen bei der letzten Vollversammlung des Reformdialogs in Frankfurt. Der Start verlief gut: Insgesamt war die Stimmung am Donnerstag weniger gereizt als erwartet, es wurde konzentriert gearbeitet – man war sogar dem geplanten Zeitplan voraus –  und die ersten Texte, beide aus dem Priesterforum, konnten mit den erforderlichen Zweidrittelmehrheiten verabschiedet werden.

Ein sehr besonderer Programmpunkt erwartete die Synodalen am Abend, der sicherlich nachwirken wird. Die künstlerische Performance „verantwort:ich“ konfrontierte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit der eigenen Verantwortlichkeit im Kontext des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche. Schwarze Bänder, die sich durch den gesamten Kirchenbau des dunklen Bartholomäus-Doms spannten, drückten diese Verstrickung aller in die Thematik von Missbrauch und Vertuschung aus. Innerhalb dieser Verstrickungen nahmen die Synodalteilnehmer Platz. Tänzerisch wurde, auch von Betroffenen des sexuellen Missbrauchs, deren Leid zum Ausdruck gebracht. Verbunden mit den Bewegungselementen war eine Klangcollage, in der Synodale ihre persönlich Verantwortung reflektierten. Am Ende stand ein von den Tänzerinnen und Tänzern gebildetes Kreuz um den Altar, das durch Synodale ergänzt wurde.

Die Initiative zu dieser Performance war aus der Synodalversammlung selbst gekommen. Sie rief noch einmal eindrücklich den Ausgangspunkt des Synodalen Weges in Erinnerung, den die deutschen Bischöfe gemeinsam mit dem ZdK vor drei Jahre begonnen haben. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Ankerpunkt bei den Synodalen auch in den weiteren Beratungen im Bewusstsein bleibt, stehen doch noch einige wichtige Texte mit Konfliktpotenzial zur Beratung und Abstimmung an.

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