Gute zwei Wochen nach Ende des Konklaves und der Wahl von Leo XIV. hat man sich langsam an das neue Gesicht im Vatikan gewöhnt. Doch eins fällt nach wie vor auf: wie agil und, ja, jung dieser neue Papst wirkt. Ein quicklebendiger Mann in seinen (späten) Sechzigern, der gern Tennis spielt. Sollte uns so ein jung gebliebener Papst wundern? Vielleicht haben wir manchmal so viele Bilder von betagten Kirchenlehrern und Heiligen mit langen Bärten im Kopf, dass wir vergessen, dass das Christentum auch eine Religion der jungen Menschen war – und in vielen Teilen der Welt immer noch ist.
Jesus war nicht alt, als er seine Predigten hielt. Und es spricht einiges dafür, dass viele seiner Anhänger noch einmal jünger waren – was pubertäre Streitigkeiten wie den um den besten Platz im Paradies erklären könnte (vgl. Mk 10,35ff.). In dieser Ausgabe untersucht Johanna Beck, was wir aus Jesu früher Beziehung zu seiner Mutter lernen können (vgl. S. 3). Benedikt Friedrich schreibt von jungen Mönchen, die mit der Versuchung kämpfen (vgl. S. 7). Das letzte Wort aber liegt wieder bei den Älteren, mit einem „Gebet eines alten Mannes“(vgl. S. 8). Wir wünschen eine inspirierende Lektüre – für alt und jung.