Jakobs Traum in Bet-El (Genesis 28,11-22)

Zusammenfassung / Summary

Die Gründungslegende der Kultstätte von Bet-El ist erst nachträglich in den Zyklus der Jakob-Erzählungen eingefügt worden. Der Protagonist trägt im erhaltenen ältesten Text keinen Namen. Vermutlich war er ein König von Israel. Parallelen zu der Traumvision erweisen Israels höfische Religion als genuinen Teil der religiösen Kultur des alten Vorderen Orients. Nach dem Ende des Königtums setzt ein starker Wandel ein. Die jahwistische Redaktion nutzt die Szene, um die Ubiquität des Gottes Jahwe aufzuweisen. Ihre Botschaft, die der Forderung der Kultzentralisation nach Dtn 12 direkt zuwiderläuft, richtet sich wahrscheinlich an die frühe jüdische Diaspora. In späteren Bearbeitungen wurde hinzugefügt, dass der Stammvater des Gottesvolks sich zur Verehrung Jahwes verpflichtet. Als Bundessymbol (nicht als Kultgegenstand!) errichtet er eine Mazzebe. Im Gegenzug bekräftigt Jahwe die Verheißungen aus Gen 12,3; 13,14-16, und schließlich wird Jakob am Beispiel von Dtn 14,22 der vorbildliche Tora-Gehorsam attestiert.

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