Anwege zu einer sozialraumorientierten QuartierpastoralAuf fremdem Terrain

Quartierpastoral – das kennen wir doch! Im Zuge der Optimierung einer städtischen Pastoral wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Pfarreigebiet in Städten oftmals in Segmente eingeteilt, um dann Ansprechpersonen zu benennen und einen Verteiler für Informationen an die Mitglieder der Pfarrei zu etablieren. Wohnviertelapostolat wurde das genannt. Sie diente der besseren Erfassung von Situationen, in denen die Priester (tatsächlich waren sie zumeist die einzigen, die als Seelsorger tätig waren) gebraucht wurden, als Spender von Krankenkommunion und -salbung etwa. Dazu nutzt man die Listen der Zugezogenen, die durch das Wissen der Sektionsverantwortlichen oder später durch Datenabgleich mit den Kommunen zustande kommen. Das Netz der Pfarrei soll möglichst eng geknüpft werden.

Fazit

Das Fachkonzept der Sozialraumorientierung mit seinem methodischen Repertoire ist eine hochplausible Möglichkeit, der Binnenzentrierung der Pastoral einen Akzent an die Seite zu stellen, der diese Zentrierung anfragt und verändern kann. Herausfordernd bleibt, sich bei den Themen und Formaten nicht aus dem vertrauten Vorrat gemeindlicher Abläufe zu bedienen, die sich oft am Kirchenjahr orientieren, sondern das konkrete soziale Umfeld im Sinne des Quartiers als Takt- und Ideengeber für ein erneuertes pastorales Handeln ernst zu nehmen. Auf diese Weise kann eine diakonische Kirchenentwicklung nachhaltig gestärkt werden und genau darin die Sinnhaftigkeit der Reich-Gottes-Botschaft erlebbar gemacht werden. Sozialraumorientierung wird zu einem Lernprogramm für eine Kirche auf der Suche nach ihrer Relevanz.

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