Jan Loffeld

Jan Loffeld geb. 1975, war Studierendenpfarrer und Assistent am Lehrstuhl für Dogmatik in Münster. 2017 folgte der Ruf auf die Professur für Pastoraltheologie an der Katholischen Hochschule in Mainz und 2018 die Habilitation an der Universität Erfurt. Seit März 2019 ist er Professor für Praktische Theologie und Leiter des „Department of Practical Theology an der Religious Studies“ an der Tilburg University School of Catholic Theology in Utrecht.

Was empfinden Sie als Ihre Stärke?
Eine Grundskepsis gegenüber zu einfachen oder unhinterfragten Plausibilitäten

Was stört Sie an sich selbst?
Bisweilen bin ich (zu) wenig diplomatisch …

Welche Eigenschaft schätzen Sie bei anderen Menschen?
Verlässlichkeit und eine zupackende Spiritualität

Welche Eigenschaft stört Sie bei anderen Menschen?
Dinge besser zu wissen, ohne sie besser zu machen

Wer hat Sie stark beeinflusst?
Da würde ich unseren ehemaligen Kirchenhistoriker Arnold Angenendt aus Münster nennen. Sein mentalitäts- und religionsgeschichtlicher Ansatz prägt auch meine Art, Praktische Theologie zu verstehen. Er sagte einmal: „Sie müssen weniger wissen, wann Menschen was gemacht haben, sondern warum sie wann wie gehandelt haben.“ Auch seine Neugier auf alles, was „hinter der Grenze“ ist, begeistert mich.

Welcher Theologe fasziniert Sie?
Das sind alle diejenigen, bei denen ich ein wirkliches Ringen mit Gott, sich selbst und der Welt spüren kann.

Welche Bibelstelle gibt Ihnen (heute) Kraft für den Alltag?
Mein Primizspruch: „In IHM ist das JA verwirklicht“ (2 Kor 1,19). Es steht für die soteriologische Zusage des Christentums, dem ich auch praktisch-theologisch auf die Spur zu kommen versuche.

Was ärgert Sie an der Kirche?
Dass sie aus einem falsch verstandenen Selbsterhaltungswillen heraus dem Evangelium so oft und zu oft systemisch im Wege steht. Das macht sie völlig dysfunktional.

Was wünschen Sie der Kirche?
Menschen, die sie inmitten vielfacher Krisenerfahrungen durch ihr Gesicht und ihr Handeln menschlich und zu einem lebenswerten Ort machen.

Was wünschen Sie sich von der Kirche?
Dass sie jeden „Atheismus der Geschäftigkeit“ hinter sich lässt und der eigenen Botschaft wieder mehr glaubt.

Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Da bleibe ich bei meinem Primizspruch.

Für welche Hobbys nehmen Sie sich Zeit?
Ein Essen mit Freunden an den Utrechter Grachten oder in einem gediegenen münsterländischen Gasthaus.

Wer ist Ihr Lieblingsschriftsteller?
Derzeit sind das Autor/-innen, die sich mit der Generation der „Babyboomer“ beschäftigen. Ich frage mich, wie ihre Perspektiven Kirche, Theologie und Pastoral gegenwärtig unbewusst prägen und was danach kommen könnte.

Welche Musik bevorzugen Sie?
Ich bin immer wieder überrascht, welche Titel der Algorithmus bei Spotify meinen Playlists hinzufügt. Davon könnten wir auch in der Pastoral im Sinne einer positiv verstandenen Diensthaltung lernen.

Von welchem Leben träumen Sie heimlich?
Ein Leben als Dorfpfarrer in Italien. Und dabei denselben direkten Draht zu Gott und zu den Menschen in der Pfarrei zu haben wie Don Camillo.

Was möchten Sie im Leben erreichen?
Wenn ich an der ein oder anderen Schnittstelle mithelfen könnte, dass manche, etwa Studierende, eine für sich gute Entscheidung treffen oder aber sich hilfreiche Perspektiven für sie/ihn eröffnen, wäre ich sehr zufrieden.

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