"Die im Dunkeln sieht man nicht"Organisierte rituelle Gewalt in Deutschland

Es gibt Forschungen, Publikationen und Tagungen dazu, aber in der Öffentlichkeit ist das entsetzliche Wirken organisierter ritueller Gewalt immer noch ein Tabuthema. Martina Rudolph, Fachärztin für psychosomatische Medizin und Psychotherapie und leitende Ärztin in der Klinik am Waldschlösschen, Dresden, stellt die Problemlage dar und berichtet aus ihrer Erfahrung damit. Die beiden anschließenden Beiträge dieses Heftes vertiefen das Thema mit Erfahrungsberichten: dem einer von dieser Gewalt betroffenen und von Martina Rudolph behandelten Frau und dem ihres Seelsorgers.

„Denn die einen sind im Dunkeln
und die andern sind im Licht
und man siehet die im Lichte
die im Dunkeln sieht man nicht“

– Bertolt Brecht, Dreigroschenoper

Was versteckt sich hinter diesem Begriff: organisierte rituelle Gewalt? Folgende Definition wurde in den Fachkreis-Empfehlungen für das Bundesministerium1 vorgeschlagen: „In organisierten und rituellen Gewaltstrukturen wird die systematische Anwendung schwerer sexualisierter Gewalt (in Verbindung mit körperlicher und psychischer Gewalt) an Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen durch die Zusammenarbeit mehrerer TäterInnen bzw. Täternetzwerke ermöglicht und ist häufig verbunden mit kommerzieller sexueller Ausbeutung (Zwangsprostitution, Handel mit Kindern, Kinder-/Gewaltpornografie). Dient eine Ideologie zur Begründung oder Rechtfertigung der Gewalt, wird dies als rituelle Gewaltstruktur bezeichnet.“

Brigitte Hahn, Leiterin des Beirats rituelle Gewalt des Bistums Münster, die diesem Fachkreis angehört, schreibt: „Die Berichte der Aussteigerinnen legen nahe, dass es zahlreiche Überschneidungen der Pädophilenszene mit (...) satanistischen Sekten gibt. In den gewalttätigen satanistischen Ritualen wird eine höhere Macht verehrt, und mit Pädophilen, Sadisten, Drogen- und Menschenhändlern wird eine Menge Geld verdient“.

Das Vorhandensein solcher organisierter Täterstrukturen wird zum einen unter Fachleuten intensiv diskutiert,2 zum anderen ist trotz des gelegentlichen Aufgreifens der Problematik durch die Politik3 in den Medien eine merkwürdige Stille rund um das Thema festzustellen.

Zersplitterung der Persönlichkeit

Die Spaltung und Zersplitterung der Persönlichkeit ist die häufigste psychische Folge schwerer und systematischer Gewalt. Seit vielen Jahren behandle ich stationär und ambulant PatientInnen, die diesen Strukturen entstammen und schwere Traumafolgestörungen aufweisen. Die typische psychische Störung, die durch dieses Ausmaß an Gewalt hervorgebracht wird, ist die Dissoziative Identitätsstörung, die in Anlehnung an das DSM-5, ein internationales Diagnoseklassifikationssystem, so beschrieben wird:

„Kriterium A: Störung der Identität, die durch zwei oder mehr unterscheidbare Persönlichkeitszustände gekennzeichnet ist. ... Die Störung der Identität umfasst eine deutliche Diskontinuität des Bewusstseins des eigenen Selbst und des Bewusstseins des eigenen Handelns, begleitet von damit verbundenen Veränderungen des Affekts, des Verhaltens, des Bewusstseins, des Gedächtnisses, der Wahrnehmung, des Denkens und/oder sensorisch-motorischer Funktionen. ... Kriterium B: Wiederkehrende Lücken bei der Erinnerung alltäglicher Ereignisse, wichtiger persönlicher Informationen und/oder traumatischer Ereignisse, die nicht als gewöhnliche Vergessenheit zu werten sind.“

In der Fachwelt gibt es eine große Welle an Forschung und Publikationen zu dieser Erkrankung, gleichwohl gilt diese Diagnose nach wie vor als umstritten. In dem Nebeneinander von evidenter Forschung und politischer Kenntnisnahme und gleichzeitiger Leugnung und Stille wird die gesellschaftliche Ambivalenz zu diesem hochbrisanten Themenkomplex deutlich; auf deren Hintergründe möchte ich eingehen.

Woher beziehe ich meine Informationen? Im Wesentlichen stütze ich mich auf Berichte zahlreicher Patientinnen. In der jahrelangen Arbeit mit schwer traumatisierten Frauen aus ganz Deutschland habe ich immer wieder Fragmente von Geschichten gehört, die im Kern große Ähnlichkeiten aufweisen. Aufgrund der schweren psychischen Erkrankung der Betroffenen waren zunächst nur Puzzlesteine erfahrbar. In Flashbacks, die sie erlitten, spielten sich Situationen extremer körperlicher, emotionaler und/oder sexualisierter Gewalt vor meinen Augen ab.4 Wenn es gelang, die Betroffenen in diesem Zustand zu beruhigen und ihnen zu zeigen, dass in diesem Moment keine Gefahr bestand, bekam ich oft Informationen, teilweise sehr detailliert, zu den zuvor erinnerten Ereignissen. Während der Flashbacks hatte ich die Situation sozusagen wie einen Film beobachten können, in dem es nur den einen Akteur gab, ohne das Bühnenbild und ohne die anderen Beteiligten zu sehen. Nachdem eine Orientierung des betroffenen Persönlichkeitsanteils erfolgt war, erfuhr ich mehr über den Kontext der traumatischen Erinnerung.

Bei einigen meiner PatientInnen berichten, nachdem sie Vertrauen gewonnen haben, einzelne Persönlichkeitsanteile – oder auch „Teilpersönlichkeiten“ oder „Innenpersonen“ – über schwere traumatische Erinnerungsbruchstücke, die sie häufig anfangs noch nicht einordnen können. Im Rahmen von Integrations- und Trauma-Arbeit, wie sie im Verlaufe einer Traumatherapie erfolgen kann und muss, können Betroffene lernen, die Wissensfragmente der einzelnen Anteile zusammenzufügen, so dass sie nach und nach eine kohärente Erinnerung, ein Narrativ über das Erlebte entwickeln. Einzelne Informationen, die zuvor nur in Symptomen „verpackt“ waren, können so ihren Platz in der Geschichte zugeordnet bekommen. Auf diese Weise lässt sich nach und nach auch der Kontext des Erlebten und eine zeitlich-räumliche Zuordnung erkennen. Nur selten oder nur nach langer Arbeit kommen PatientInnen in der Therapie so weit, dass ihre Biografie so erschlossen wird, dass Umfang, zeitliche Abfolge und strukturelle Einbindung der erlittenen Gewalt im Ganzen erkennbar werden. Aber selbst aus den kleineren Ausschnitten der Trauma-Geschichten lassen sich Muster ablesen, die immer wieder auftauchen. Legt man die Fragmente oder Puzzlesteine nebeneinander, entsteht ein unvollständiges Bild, das aber in Umrissen die Strukturen abbildet, in denen die Patientinnen aufgewachsen sind, missbraucht und ausgebeutet wurden.

Hintergründe

Hinter der gezielten Spaltung durch Folter und Bedrohung stehen manifeste Interessen krimineller Organisationen. Es handelt sich bei der organisierten rituellen Gewalt, wie aus der o.g. Definition hervorgeht, um zwei verschiedene Strukturen, die eng miteinander verknüpft sind und kooperieren. Zum einen geht es um mafiöse Netzwerke, die ihr kommerzielles Geschäft etwa aus Drogenhandel, Prostitution und Pornografie beziehen. Zum anderen geht es um sektenartige Gruppierungen, die ihre Strukturen um eine Ideologie ranken und diese in menschenverachtenden Dogmen, Ritualen und Kodizes verankern.

Im Folgenden wage ich Aussagen über diese Strukturen. Es sind Vermutungen darüber, wie es möglich sein kann, dass so viel davon verborgen bleibt. Nach den Berichten der Betroffenen stellen sich die Strukturen beider Netzwerke so dar: Sie sind streng hierarchisch in klaren und kategorischen Machtpyramiden organisiert und extrem vernetzt. Es scheint niedrigere Mitglieder zu geben, die darauf achten, dass ein reibungsloser Ablauf der Basisangelegenheiten erfolgt. Im Bereich organisierter Kriminalität sind sie z.B. dafür zuständig, dass die betroffenen Frauen zu den richtigen Zeiten am richtigen Ort sind, um für Freier verfügbar zu sein. Ist dies nicht der Fall, suchen sie diese auf und setzen Druckmittel ein, z.B. triggern sie gezielt einzelne Persönlichkeitsanteile, um konditioniert Verhaltensweisen (sog. „Programme“, siehe unten) bei ihnen auszulösen, oder sie fangen die Betroffenen ab, um unter Folter erneuten Gehorsam zu erzwingen. Höhere Mitglieder in den Strukturen sorgen für die notwendige Geheimhaltung, sitzen an den richtigen Stellen, um Schmiergelder zu verteilen, zu decken und zu vertuschen. Nach den Berichten der Betroffenen scheinen verschiedenste Berufsgruppen, darunter Ärzte, Beamte, Polizisten oder Techniker beteiligt zu sein.

Im Bereich der Sektenideologien geht es darum, Treffen zu organisieren und das Ganze im Verborgenen zu halten. Die ranghöchsten, führenden Mitglieder stellen die Ressourcen, rekrutieren das zahlkräftige Klientel, die die „Dienste“ in Anspruch nehmen, und erteilen Befehle. Im rituellen Kontext sind sie es, die die Rituale durchführen, die zentraler Bestandteil der ideologischen Indoktrination sind. Sie verfügen über sehr viel Wissen über Foltermethoden und mind-control-Techniken, etwa darüber, wie Menschen gezielt in Nahtoderfahrungen gebracht werden können, wo sie dann besonders empfänglich für Suggestionen und für die Entwicklung neuer Teilpersönlichkeiten sind. Diese Mächtigen erheben nach den Berichten der Betroffenen Allmachtsansprüche und sind die Hauptdrahtzieher in den Systemen. In beiden Netzwerken sitzen sie häufig an zentralen Positionen.

„Das klingt jetzt aber sehr nach Verschwörungstheorie“ ist eine häufige Reaktion, die ich erhalte, wenn ich bei Bekannten oder Freunden das Thema erwähne. Wenn ich etwas weiter aushole, ist die nächste Reaktion oft: „Und warum liest man darüber nichts? Warum werden diese Dinge nicht angezeigt?“ Kann es diese massive Form von Gewalt und Unterdrückung in unserer Welt geben? In Kriegsgebieten, Diktaturen und Unrechtsstaaten mag so etwas denkbar sein, und man weiß, dass dort Menschenrechte mit Füßen getreten werden – aber bei uns?

Dazu möchte ich etwas ausholen: Philipp Blom5 beschreibt die Geschichte und Entwicklung unserer Gesellschaft, wie wir sie heute kennen, vor dem Hintergrund der sogenannten kleinen Eiszeit. In seinem Resümee beschreibt er, dass es seit dem 17. Jahrhundert zwei widersprüchliche gesellschaftliche Strömungen gibt: Die eine Strömung, aus der die Aufklärung und die spätere Demokratie hervorgegangen sind, ist die liberale Bewegung, die davon ausgeht, dass alle Menschen die gleichen Grundrechte und Chancen haben und frei sein sollten. Die andere, die autoritäre Strömung, unterscheidet Menschen in jeglicher Hinsicht; sie spricht einzelnen Gruppen von Menschen ein natürliches Recht zu, andere Gruppen von Menschen auszubeuten und zu unterdrücken. Nach seiner Analyse beeinflussen beide Strömungen bis heute unsere Gesellschaft. Aus einer weltweiten Perspektive leben wir eine offene, freie Gesellschaft, an der alle, auch Randgruppen, partizipieren können. Gleichzeitig führt unser Lebensstil dazu, dass die Ressourcen anderer Länder massiv ausgebeutet werden; dieser Lebensstil erfordert auch Menschenopfer – in Kriegsgebieten, in unbewohnbar gewordenen Landstrichen, im Mittelmeer. Aus meiner Sicht gibt es diese Spaltung, den Riss zwischen den beiden Strömungen, auch in der Mitte unserer Gesellschaft. In den erwähnten Gruppierungen herrschen massive Ungleichheitskonzepte, die eine streng hierarchische Machtstruktur gestalten – inmitten einer offenen Gesellschaft mit Menschenrechten, sozialen Sicherungssystemen und freien Medien.

Seit den späten 1990er-Jahren gibt es zunehmend Veröffentlichungen zum Thema rituelle Gewalt. Darin äußern sich Fachleute, die professionell mit dem Thema Kontakt haben, vornehmlich PsychotherapeutInnen und JuristInnen6 aber auch polizeiliche Fachkräfte.7 Ebenfalls gibt es Berichte Betroffener, zum Teil literarisch aufbereitet,8 aber auch im Rahmen der Aufarbeitung durch den unabhängigen Beauftragten für Fragen sexuellen Kindesmissbrauchs der Bundesregierung, Herrn Rörig.9 Das Thema existiert bereits in der Öffentlichkeit, wird dort jedoch nur marginal zur Kenntnis genommen.

Das große Schweigen der Öffentlichkeit und das Schweigen der Betroffenen

Was sind die Gründe für dieses Schweigen und die Untätigkeit gegen rituelle Gewalt? Einige Antwortversuche dazu:

1. Die rechtlichen und behördlichen Strukturen sind nicht geeignet, diese Art von Unrecht abzubilden: „Rituelle Gewalt kommt im Gesetz nicht vor, weil sie in Recht und in der Wirklichkeit nicht vorgesehen ist.“, schreibt Rudolf von Bracken, Rechtsanwalt für Familienrecht. Problematisch für Betroffene ist der – im Grunde sehr demokratische – Grundsatz in dubio pro reo (im Zweifel für den Angeklagten), bei dem jeder Anklage die sogenannte Null-Hypothese zugrunde gelegt wird, nach der die Beweispflicht beim Opfer und dessen Anwälten liegt. Dies ist aufgrund der Folgen, die rituelle Gewalt bei den Betroffenen hinterlässt, ein gewichtiges Problem (siehe unten), weshalb eine Anwältin mir gegenüber gesagt hat, ein Mensch mit Dissoziativer Störung genüge aufgrund der mit der Erkrankung verbundenen Einschränkungen schlicht nicht den Anforderungen an eine rechtlich tragfähige Aussage, daher seien seine Aussagen nicht zu gebrauchen.

Zum anderen ist Kindererziehung in Deutschland traditionell Aufgabe der Familie, und diese ist in unserer Gesellschaft traditionell geschützt. Dies macht es für Jugendämter und Kinder- und Jugendpsychiatrien sehr schwierig, ein möglicherweise betroffenes Kind von seinem Umfeld zu separieren und unabhängig zu erleben. Da eine Familie, die von Gewalt durchdrungen ist, versuchen wird, dies vor der Öffentlichkeit zu verbergen, stehen die diesbezüglichen Verschleierungsmaßnahmen immer zwischen dem Kind und den potentiellen Helfern und deren rechtlichen Möglichkeiten. So könnten Aussagen wie „leider lügt meine Tochter immer, um Aufmerksamkeit zu bekommen“ oder die Androhung von Strafe beim Kind dazu führen, dass entweder das Wort der Eltern gegen das des Kindes steht oder dass Dinge durch das Kind gar nicht erzählt werden. In der Kinder- und Jugendpsychiatrie gilt häufig noch die Annahme, dass Eltern grundsätzlich das Beste für ihr Kind wollen. Entsprechend wird zu wenig mit der „Gewalt- oder Trauma-Brille“ auf die Kinder und Jugendlichen geschaut. Selbst wenn ein Arzt oder eine Ärztin entsprechende Verdachtsmomente hätte, gäbe es nicht die gesetzliche Handhabe, ohne Einwilligung der Eltern eine vaginale oder rektale Untersuchung durchzuführen.

Aktuelle Beispiele wie der Fall Staufen, bei dem ein neunjähriger Junge von seiner Mutter und deren Lebensgefährten im Darknet zum Missbrauch verkauft wurde, oder der Fall Lügde, bei dem auf einem Campingplatz jahrelang Kinder missbraucht, zum Missbrauch gezwungen und zu pornografischen Zwecken gefilmt wurden, sind auch Zeugnisse des Behördenversagens auf vielen Ebenen. Solche Dinge sind nicht denkbar und nicht vorgesehen in der Gesellschaft, somit sind sie nicht existent – bis zum offenkundigen Beweis des Gegenteils, wenn es für viele schon zu spät ist.

2. Betroffene befinden sich aufgrund der Folgen der Gewalterfahrungen meist nicht in der Lage, eine Anzeige zu machen. Dies hat wiederum mehrere Gründe:

a. Menschen, die von klein an schwerer, wiederkehrender Gewalt ausgesetzt sind, während diese Gewalt gleichzeitig im Alltag und nach Außen vertuscht wird, kompensieren diese extremen Erfahrungen von Schmerzen, Ohnmacht, Todesangst und Verrat typischerweise mit Dissoziation: Sie spalten ihr Erleben ab und steigen sozusagen aus der Erfahrung aus. Im Moment des Traumas verlassen sie immer wieder den Körper, wenn das Erleben unerträglich wird. Dadurch wird die Einordnung des Erlebten schwer gestört, die Erinnerung an das Ereignis bleibt fragmentiert, zersplittert und kann nicht in das normale Langzeitgedächtnis abgespeichert werden. Es entstehen mehrere Persönlichkeitsanteile (s. Definition Dissoziative Identitätsstörung), die voneinander nichts wissen. Wie der niederländische Forscher Ellert Nijenhuis in seinem Konzept der strukturellen Dissoziation in zahlreichen Veröffentlichungen und Studien beschreibt, ist eine Gruppe von Anteilen auf das Funktionieren im Alltag ausgerichtet, eine andere Gruppe auf das Überleben in den Momenten extremer Gewalt.10 Es gibt also kein einheitliches mentales Bezugssystem, vor dessen Hintergrund Informationen verarbeitet und wiedergegeben werden können. Entsprechend haben manche Anteile Erinnerungen an das Erlebte, andere jedoch leugnen diese, um ihr Funktionieren im Alltag zu sichern. Dies kann dazu führen, dass Betroffene nach außen widersprüchliche Aussagen machen, was ihre Glaubwürdigkeit weiter herabsetzt.

Außerdem ist eine betroffene Person häufig dem Berichten des Erlebten schlicht nicht gewachsen. Wenn Aspekte der Erfahrung traumatisierter Persönlichkeitsanteile aktiviert werden, was bei einer Aussage zwangsläufig passiert, geschieht dies unter gleichzeitiger Aktivierung des Paniksystems. Dieses wird durch Adrenalin gesteuert und geht mit entsprechender vegetativer Begleitsymptomatik einher. Erinnerungsbilder, aber auch Körperreaktionen oder kaum aushaltbare Gefühlsfluten können das Erleben der Person in solch einem Moment massiv beeinflussen, so dass die kognitiven Bereiche des Gehirns nicht mehr funktionsfähig sind. Im schlimmsten Fall geschieht ein Flashback (siehe oben) oder ein schwerer dissoziativer Zustand; hier wird jeder Bezug zur äußeren Situation unterbrochen.

b. Viele Betroffene sind auch im Erwachsenenalter noch in den Gewaltstrukturen fixiert. Während etwa bei einer Frau mit Dissoziativer Identitätsstörung tagsüber der eine Persönlichkeitsanteil beruflich arbeitet, eine anderer abends den Haushalt erledigt und wieder ein anderer Hobbies ausübt, empfangen jene Persönlichkeitsanteile, die auf das Überleben der Gewalt programmiert sind, Nachrichten von Tätern, andere begeben sich zu den vereinbarten Treffpunkten, wieder andere sind dafür zuständig, Sexdienste zu leisten oder an grausamen Ritualen teilzunehmen. Dabei arbeitet ein gut organisiertes Netz an Tätern zusammen, um die Betroffenen aufzuspüren, sie einzuschüchtern, sie zu bedrohen und ihre „Ungehorsamkeiten“ zu bestrafen. Entsprechend befinden sich Betroffene in realer Gefahr, wenn sie sich entscheiden möchten, sich zu widersetzen. Sie berichten davon, nach Wohnort oder Namenswechseln wieder aufgespürt zu werden, vor der eigenen Haustür abgefangen zu werden oder in Krankenhäusern aufgesucht zu werden. Häufig sehen sie sich nicht nur selbst bedroht, sondern die Gefahr betrifft auch andere Menschen, etwa ihre Kinder.

Nicht nur äußere Bedrohungen sind gefährlich, sondern auch früh implementierte mind-control-Programme, durch die die Betroffenen wie Marionetten auf bestimmte Auslösereize reagieren, wie ferngesteuert diese als Befehle verarbeiten und Selbsttötungshandlungen vollziehen. Solche Auslösereize können Abfolgen von Klingeln oder von Huptönen oder auch Symbole wie rote Rosen oder weiße Lilien, die vor der Haustür liegen, sein.

c. Häufig haben Betroffene eine Geschichte vergeblicher Suche nach Hilfe hinter sich. Sie erlebten, dass ihnen nicht geglaubt wurde, dass man ihnen selbst die Schuld gegeben hat, dass Helfer an der Aufgabe gescheitert sind oder sie im Stich gelassen haben. Auf dieser Grundlage ist es selbst für psychisch stabile Menschen eine gewaltige Hürde, einen so schmerzhaften und wenig erfolgsversprechenden Weg nochmals zu beschreiten. Da es eine hohe Reviktimisierungsgefahr bei Opfern schwerer Gewalt gibt, kommt es zusätzlich zu einer erschreckenden Zahl an Missbräuchen durch Helferpersonen.11 Gleichzeitig werden Helfer selbst bei so schwer kranken Menschen vor enorme Herausforderungen gestellt, die sie an die Grenzen ihrer eigenen Belastbarkeit bringen können. Infolgedessen ignorieren Helfer Anzeichen von andauernder Gewalt oder begleiten Betroffene nur oberflächlich, um sich vor der Wucht des Grauens, die die Schilderungen auslösen könnten, zu schützen. Diese Abwehrhaltung kann auch als gesunder Selbstschutzmechanismus angesehen werden, aber für die Betroffenen kann daraus eine fatale Hoffnungslosigkeit resultieren.

d. Äußere Hilfsbemühungen sind abwesend (siehe oben). Die Gesellschaft wehrt sich – als kollektive Selbstschutzreaktion? – gegen Widersprüche in ihrem Selbst- und Weltverständnis; oder nach Christian Morgenstern: „Weil nicht sein kann, was nicht sein darf“. Das fehlende Interesse führt zu mangelhafter Relevanz, wodurch wiederum kaum Ressourcen aktiviert werden, um die rechtliche Situation von Betroffenen zu verbessern – die als Kinder, Jugendliche und psychisch kranke Frauen zudem eine schwache Lobby haben. Die mangelhafte Informiertheit gilt auch für Fachleute: „Man kann auch heute noch Medizinerin, Sozialarbeiterin oder Psychologin werden, ohne sich mit diesen Themen auseinandergesetzt zu haben“12. Dies wird auch mit der Komplexität der Problematik zu tun haben: In einer Welt, die funktioniert, indem Abläufe, Ordnungen, Gruppierungen maximal reguliert sind, bedarf es einfacher Schemata, um ausreichend Orientierung zu schaffen.

Dennoch bemüht man sich: Psychotherapeutische und traumatologische Fachgesellschaften behandeln das Thema auf ihren Kongressen. Die Journalistin Claudia Fischer arbeitet an einer Website, auf der bekannt gewordene Fälle und Verurteilungen von Pädophilenringen und von Sekten gesammelt und veröffentlicht werden.13 Besonders hervorgetan hat sich der oben genannte„Arbeitskreis rituelle Gewalt“, ausgegangen vom Bistum Münster unter der Leitung von Brigitte Hahn.

Menschenverachtende Ideologien

Außerhalb von Fachkreisen sind nur die Epiphänomene der organisierten rituellen Gewalt sichtbar: Kinderpornografie, Kinderprostitution, kriminelle Machenschaften im Darknet. Im unsichtbaren Kern geht es um menschenverachtende und diktatorische Ideologien. Hier werden die zwei Ebenen solcher Strukturen benannt, die sich aus den Berichten Betroffener abbildeten.

Die eine Ebene ist die sichtbare, greifbare, nachvollziehbare: Im Internet kann man sich leicht vergewissern, dass es ein großes Geschäft mit Pornografie gibt, das nicht vor Kindern haltmacht. Es bedarf nicht mal eines Spezialwissens, wie man in das Darknet hineinkommt, denn Pornovideos mit offensichtlich Minderjährigen schwemmen bereits an die Oberfläche gewöhnlicher Sexseiten. Derzeit berichten die Medien über eine aufgeflogene Kinderpornografie-Plattform des Darknets, auf der auch Bilder von Sex mit Säuglingen zu sehen waren.14 Ein anderes offenes Geheimnis ist das organisierte Verbrechen rund um den Drogenhandel und um Prostitution; hier geht es um kriminelle Strukturen, die weltweit vernetzt und sehr gut organisiert sind. Es gibt keinen Grund, anzunehmen, dass diese Strukturen nicht auch in der Mitte unserer Gesellschaft aktiv sind und dort ihre Geschäfte betreiben. Worum geht es diesen Strukturen? Oberflächlich geht es um Macht und Geld: Motive, die in unserer kapitalistischen Gesellschaft überall zu finden sind. Allerdings sind die Mittel dazu illegal und daher im Untergrund angesiedelt.

Für finanzielle Interessen werden Mädchen und später Frauen verkauft auf dem Straßenstrich oder zu pornografischen Aufnahmen in der eigenen Wohnung, in extra dafür vorhandenen Häusern oder in anderen Lokalitäten. Insbesondere Kinder oder junge Frauen werden verkauft oder verliehen in Hotels, anlässlich größerer Zusammenkünfte in politischen oder wirtschaftlichen Kontexten, bei Partys, Geschäftstreffen usw. Sie sind zu Diensten, indem sie sexuelle oder gewalttätige Handlungen an sich vornehmen lassen. Ihre Anwesenheit und Verfügbarkeit unterstreicht die Machtansprüche und die Verschworenheit der Gruppen, die sich ihrer bedienen. Meines Erachtens ist ein wesentliches Ziel der Täterseite, durch die Erniedrigung der Frauen – fast nur sind es Frauen – die eigene Machtposition sowie die gemeinsame Ideologie zu unterstreichen, zu festigen und fortzuführen. Damit die Kinder und Frauen gefügig sind und ihre Sexualität und Unterwürfigkeit in der gewünschten Weise „zur Verfügung stellen“, werden sie – nach dem, was ich in Therapien gesehen und gehört habe – gezielt abgerichtet. Sie werden Trainings unterworfen, um beim Geschlechtsakt Lust zur Schau zu stellen und keine Schmerzen oder Ekel zu zeigen. Sie werden trainiert, Orte, Namen, Zusammenhänge zu „vergessen“, abzuspalten, um diese Dinge geheim zu halten. Und sie werden trainiert, bestimmte Selbstboykotthandlungen zu vollziehen, sollten die Impulse, sich aus der organisierten Gewalt loszusagen, doch übermächtig werden. Dieses antrainierte Verhalten, sogenannte Konditionierungen, ist häufig in der Therapie zu beobachten, wenn die Betroffenen zum Beispiel auf bestimmte Trigger hin wie ferngesteuert sich ausziehen, weglaufen oder sich selbst verletzen. Häufig sind die Konditionierungen an bestimmte Daten gekoppelt, denn an diesen Tagen müssen sich die Betroffenen bereithalten – eine andere Planung würde unweigerlich schwere konditionierte Reaktionen bis hin zu suizidalen Handlungen nach sich ziehen.

Jungen und Männer werden vermutlich in anderen Bereichen trainiert, da sie die künftigen Machterhalter des Systems sein sollen. Auffallend selten berichten männliche Patienten von Erfahrungen organisierter Gewalt. Auch bei Männern gibt es Traumafolgestörungen wie PTBS oder schwere dissoziative Störungen. In unsere Therapien kommen aber vor allem jene, die diese Gewalterfahrungen im häuslichen, nicht-höherorganisierten Kontext erlebt haben.

Die weniger sichtbare Ebene betrifft die ideologische Indoktrinierung gegenwärtiger und zukünftiger Opfer und Täter, über die sichergestellt wird, dass sich die Netzwerke konsolidieren und weiter ausbreiten. Diese Indoktrinierung greift in die Glaubenssysteme der Betroffenen ein, da von dort die zentralen Motive und Handlungsimpulse der Menschen gesteuert werden. Um Gehorsam und Verschwiegenheit zu sichern, bedarf es mehr, als nur zu drohen oder unter Druck zu setzen, da es genügend Schlupflöcher gäbe, aus denen Betroffene entkommen könnten. Je früher diese Indoktrinierung einsetzt, desto empfänglicher ist der menschliche Geist für gezielte Botschaften und Glaubenssätze und desto manipulierbarer sind Reaktionen und Handlungsweisen der Betroffenen für jene, die die Fäden ziehen. Bei den zunächst kindlichen Opfern packen Symbole und Rituale an archaischen Ängsten an und können diese sowohl bändigen als auch entfesseln. Gezielte Folter- und Abrichtungsmethoden dienen dann der Konditionierung bestimmter, erwünschter Reaktionen im Sinne der Bindung an die Strukturen der Verschwiegenheit und der Unterwerfung.

Indoktriniert werden menschenverachtende Ideologien, die darauf ausgerichtet sind, all jene, die nicht zum Kreis der Auserwählten gehören, zu unterdrücken und zu entwerten, zu benutzen und zu bestrafen. Die Betroffenen verinnerlichen die entsprechenden Leitsätze, Mantren und Bekenntnisse. Ziel ist immer, sich den inneren Geboten des Zirkels gänzlich zu verschreiben, d.h. Gewalt und Machtstreben als höchste Werte anzuerkennen. Sich davon zu lösen bedeutet, die ganze Sicht der Welt umkrempeln und neu definieren zu müssen.

Der Potentiale, den menschlichen Geist zu beeinflussen, bedienen sich nach Betroffenenberichten die kriminellen Netzwerke auf dieser Ebene: Sie formieren sich in Kulten und in sektenartigen Zusammenschlüssen, die zu bestimmten magischen Zeiten – rituelle Feiertage, die sich an heidnischen Daten orientieren – und an bestimmten Orten – ebenfalls mit kultischen Gegenständen wie Kerzen, Kelchen, Altären etc. – Treffen mit ritualisierten Handlungen abhalten. Häufig wird Satan als die Übermacht bemüht, der alles gewidmet wird. Christliche Symbole und Texte werden pervertiert und in ihr Gegenteil verkehrt; teilweise bieten kirchliche und kirchenähnliche Gruppen den „sichtbaren Deckmantel“ für die darunter liegenden Glaubenssysteme und Gruppen.

Diese Kulte existieren wohl, wie angedeutet, nicht getrennt von mafiösen Strukturen, sie bilden keine abgrenzbaren Gruppen, sondern sie scheinen aufs innigste mit deren kriminellen Alltagsaktivitäten verflochten zu sein. Häufig erinnern sich Betroffene, im Kult hinter dem Schafkopf oder der Maske die Stimme desjenigen gehört zu haben, der sie im Alltag auf Geschäftstreffen mitgenommen hat, um sie dort an Kollegen zu verkaufen. Umgekehrt werden bei späteren Versuchen, den Strukturen zu entfliehen und etwa sich nicht mehr für Prostitutionsarbeit abholen zu lassen, häufig die oben genannten Konditionierungen oder Programme aktiviert, die in tief implementierten kultischen Überzeugungen wurzeln. Ein Beispiel: Eine Patientin geriet in einen kindlichen Zustand, als sie versuchte, sich telefonisch den erteilten Anweisungen zu widersetzen; in diesem Zustand war sie überzeugt, das Auge des Teufels im Bauch zu haben, welches sie jederzeit beobachtete und ihren Ungehorsam kontrollierte, wodurch wiederum Selbstbestrafungsimpulse aktiviert wurden.

Gnadenloser Selbsterhalt organisierter Netzwerke

Die organisierten Netzwerke sind in hohem Maße auf Selbsterhalt ausgerichtet. Es gab Phasen, in denen diese Strukturen in Deutschland stärker an der Oberfläche agierten und dort zumindest teilweise legitimiert waren. Im Nationalsozialismus gab es eine Ideologie, in deren Klima etwa Mengele seine Experimente an Menschen unter dem Deckmantel der Wissenschaftlichkeit durchführte; in der DDR gab es mit der Stasi einen Geheimdienst, der Menschen gezielt manipulierte und folterte. Mit dem Verschwinden solcher Unrechtsregimes verschwinden nicht die Beteiligten, auch nicht deren Methoden oder Anschauungen, vielmehr ziehen sie sich wieder in den Untergrund zurück. PatientInnen schildern, dass ihre Täter – die Väter, Großväter, Onkel, Lehrer – eine Nazivergangenheit hatten und bis heute faschistische Insignien und faschistischen Sprachgebrauch einsetzten. Auch berichten PatientInnen von germanisch-faschistoiden Symboliken und Geisteshaltungen in verschiedenen Kulten. Andere PatientInnen berichten von Traumatisierungen in der DDR, wo sie Opfer von Menschenversuchen im Zusammenhang mit Doping wurden, aber auch für Spionagezwecke abgerichtet wurden, um zum Beispiel in abgespaltenen, dissoziierten Zuständen Botendienste zu übernehmen. Zur Abrichtung wurden gezielte Foltermethoden eingesetzt, auch um sicherzustellen, dass die Betroffenen in einem Verhör nichts von ihren Auftraggebern wissen konnten.

Besonders grausam ist organisierte, rituelle Gewalt darin, wie sie sich selbst fortpflanzt. Die Mütter unserer Patientinnen sind in der Regel selbst traumatisiert und gespalten. Über sie existieren sehr unterschiedliche Erinnerungen: solche, in denen sie sich liebevoll und empathisch verhalten; solche, in denen sie die Töchter auf die anstehenden Vergewaltigungen vorbereiten; solche, in denen die Mütter selbst Opfer von Gewalt wurden; solche, in denen sie leugnen, es habe je Gewalt durch andere gegeben.15 Dabei handelt es sich um verschiedene Gesichter der Mütter, die ebenfalls in sich verschiedene, abgespaltene Persönlichkeitsanteile oder Innenpersonen aufweisen, die eben in verschiedenen Situationen aktiv werden. Diese Mütter haben in der Regel auch ein Gesicht nach außen: das einer Alltagspersönlichkeit, mit dem sie zum Beispiel arbeiten gehen oder im öffentlichen Raum unterwegs sind. Von den Vätern werden vor allem zwei Gesichter berichtet: das öffentliche, häufig erfolgreiche mit teilweise hohem sozialen Status – und die Fratze des Täters.

Viele Betroffene berichten, von Kindesbeinen an selbst zu Gewalthandlungen an anderen gezwungen worden zu sein. Unter gezielter Folter und Manipulation entstehen Anteile, die so identifiziert mit den Tätern sind, dass sie glauben, dies unter freiem Willen getan zu haben, und dies in der Therapie auch berichten. Bei der weiteren therapeutischen Arbeit wird dann in der Trauma-Synthese deutlich, dass häufig Nahtoderfahrungen der Handlung vorausgingen; wir sehen zum Beispiel Patientinnen, die nach massiven Schmerzerinnerungen aufhören zu atmen, zyanotisch werden [durch Sauerstoffmangel blau anlaufen] und für einige Momente bewusstlos sind, bevor sie in einer nächsten Erinnerung stecken, in der eine gezielte Handlungsanweisung von Täterseite quasi den neuen Anteil hervorbringt, der dann die Tat vollzieht.

Nun werden auch in der dunklen, der Öffentlichkeit abgewandten Seite der Strukturen Kinder gezeugt und geboren. Manche dieser Kinder werden entsetzlicherweise, den Erinnerungen der Betroffenen nach, direkt in kultischen Handlungen getötet. Andere werden der leiblichen Mutter genommen und in andere Strukturen gegeben; zu Begegnungen kommt es nur im rituellen Kontext, um die Betroffene darüber weiter an die Organisation zu binden. Wieder andere verbleiben bei den Eltern und werden als Nachfolger in das System hineinerzogen.

Somit sind viele der Betroffenen Opfer und Täter zugleich, was die Bindung an die organisierten Netzwerke verstärkt. Erst durch meist jahrelange Therapie können die Betroffenen lernen, Verantwortung für sich zu übernehmen, Kontrolle über ihr Verhalten zu bekommen, sich abzuwenden, die durch die organisierte Gewalt vorgesehenen Aufgaben nicht mehr wahrzunehmen und sich der Klaue der Gewaltspirale zu entziehen.

Es gibt Betroffene, die den Ausstieg schaffen, wie meine ehemalige Patientin, die in diesem Heft zu Wort kommt. Sie ist keiner Gewalt mehr ausgesetzt. Zwar erlebt sie noch Bedrohung, teilweise wird ihr auf der Straße aufgelauert oder sie erhält Anrufe mit Signalen, aber sie hat gelernt, konditionierte Reaktionen zu unterbrechen und sich in Sicherheit zu bringen.

Sie hat es geschafft, weil sie eine sehr starke und mutige Person ist, weil sie beruflich gut aufgestellt ist und ein geregeltes Einkommen hat und weil sie anerkannt ist in dem, was sie tut. Sie hat es geschafft, weil sie soziale Kontakte hat und Menschen, die ihr guttun, und weil sie die richtige Therapie für sich gefunden hat. Und sie hat es geschafft, weil sie in dunkelster Zeit einen geistlichen Begleiter gefunden hatte, der ihr helfen konnte, dass ihr Suchen nach Leben und Sinn durch den Glauben zu neuem Vertrauen und Hoffen fand. Es ist unser gemeinsames Anliegen: zu sensibilisieren für dieses durchaus verbreitete Phänomen, das vor unseren Augen seine grausamen Strukturen bildet, das immer neue Opfer und auch Täter gebiert und das die gesamte Gesellschaft vor eine gemeinsame Aufgabe stellt. 

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