Einen Stein auf die Horizontlinie werfen

Ein japanischer Gemeindepfarrer, so lese ich bei Kaku Utsumi, beschreibt seinen Lebenslauf als Prediger. Da steht etwa: Eine Predigt zu halten ist genauso, wie wenn ein Mensch an der Küste einen Stein auf die Horizontlinie werfen will. Das ist eigentlich wahnsinnig. Deshalb ist es anscheinend eine dumme Tat. Diese Tat hat eine Unmöglichkeit zum Ziel, wie die Predigt, die das Gotteswort den Menschen näherbringen muss. Diese dumme Tat, so schreibt der japanische Pfarrer, habe ich über vierzig Jahre lang dauernd getan. Man sieht mich an. An der Küste sammeln sich Neugierige um mich herum, um meine ungewöhnliche Tat anzuschauen. Aber wenn die Leute das dumme Ziel meiner Tat, einen Stein auf die Horizontlinie zu werfen, erkannt haben, verlieren sie all ihr Interesse dafür und fühlen die Sinnlosigkeit. Sie treten einer nach dem anderen weg. Sie sagen: Was für ein Idiot. Aber wenn jemand bei mir stehen bleibt und wie ich auf die Horizontlinie schaut und versucht, selbst einen Stein dorthin zu werfen, sieht er genau das, was ich immer sehe, Gottes Wort. Ich habe dies mit der Horizontlinie beschrieben. Damit wollte ich die Möglichkeit der Unmöglichkeit der Predigt ausdrücken.

Das Mai-Heft der PASTORALBLÄTTER enthält Gottesdienste von Himmelfahrt bis hinein in die Trinitatiszeit. Darüber hinaus sind Beiträge veröffentlicht, die - der Pfingstzeit angemessen - das Bild der Kirche thematisieren. Ich möchte selbst mit einem Beitrag über das „Beherbergen" zum Gespräch anregen, empfehle aber auch besonders Ralph Ludwigs Beitrag in der Rubrik „Predigt im Gespräch".
Darüber hinaus sind auf Wunsch vieler Leserinnen und Leser noch einmal drei Ansprachen zur Goldenen Hochzeit abgedruckt. Jubelhochzeiten mehren sich in diesen Jahren.
Darüber freuen wir uns und tragen mit unserer Kompetenz zu einer gelingenden Feier bei.
Den Leserinnen und Lesern der PASTORALBLÄTTER wünsche ich ein frohes Pfingstfest!

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