Arbeitsgemeinschaft Katholische Dogmatik und Fundamentaltheologie An den Präfekten des Dikasterium für die Glaubenslehre

Die Arbeitsgemeinschaft "Katholische Dogmatik und Fundamentaltheologie" wendet sich mit eine Brief an Víctor Manuel Fernández, den neuen Leiter des Glaubensdikasteriums.

Innenansicht der Kuppel im Petersdom im Vatikan
© Pixabay

Exzellenz,

sehr geehrter Herr Erzbischof Fernández!

In diesen Tagen treten Sie Ihre neue Aufgabe als Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre an. Als „Arbeitsgemeinschaft Katholische Dogmatik und Fundamentaltheologie im deutschsprachigen Raum“ gratulieren wir Ihnen herzlich zu Ihrer Ernennung und wünschen Ihnen Gottes Segen für die anstehenden Aufgaben.

Als Fachvertretung systematischer Theologie an Universitäten und Hochschulen, die sich intensiv mit Fragen der Glaubenslehre auseinandersetzt, haben wir mit großer Aufmerksamkeit Ihre Ernennung wahrgenommen.

Das begleitende Schreiben von Papst Franziskus hat Akzente gesetzt, die Ihrem Amt ein spezifisches Profil verleihen. Der Heilige Vater erwähnt die Vergangenheit der Glaubenskongregation, die „in früheren Zeiten so weit gegangen ist, unmoralische Methoden zu verwenden. Es waren Zeiten, in denen – anstatt das theologische Wissen zu fördern – vor allem mögliche lehrmäßige Irrtümer verfolgt wurden. Was ich von dir erwarte, ist ohne Zweifel etwas ganz Anderes.“ Damit lenkt der Papst den Blick auf eine Zukunft, die von vielfältigen Krisen bestimmt ist und Kirche und Theologie vor große, kaum absehbare Herausforderungen stellt.

Sie selbst sprechen davon, dass Sie das Dikasterium für die Glaubenslehre am Beginn einer „neuen Etappe“ sehen. Das erfüllt uns mit Zuversicht. Wir setzen auf theologische Gesprächsbereitschaft wie -fähigkeit in den wissenschaftlichen, gesellschaftlichen und kirchlichen Kontexten, in denen es gilt, den christlichen Glauben in seinen globalen Zusammenhängen zu verantworten und aktiv einzubringen. Wie Papst Franziskus sehen wir, „dass die Kirche ‚es nötig hat, in der Interpretation des geoffenbarten Wortes und im Verständnis der Wahrheit zu wachsen‘“. Das setzt Dialogbereitschaft voraus, fordert aber auch kirchliche Spielräume, damit Theologie ein „kulturelles Laboratorium“ (Veritatis gaudium, Nr. 3) bilden kann.

Erlauben Sie uns, dies mit einem Anliegen zu verbinden: Das Prooemium von Veritatis gaudium hat die Türen weit geöffnet, um Theologie als einen offenen Diskurs in kirchlicher Verantwortung zu entwickeln. Nur so findet katholische Theologie in unseren Wissensgesellschaften den Respekt und die Resonanz, die sie für ihre Arbeit braucht. Das setzt intellektuelle Freiheit voraus, um Theologie entwickeln zu können. Dies wiederum verträgt sich nicht mit disziplinarischen Eingriffen. Wir bitten deshalb auch darum, die Nihil obstat-Verfahren transparenter zu gestalten, die Abläufe zu beschleunigen und wechselseitig eine kirchliche Kultur des Vertrauens zu pflegen. Wir sind davon überzeugt, dass dies unsere Kirche in ihrem synodalen Aufbruch stärkt und das für uns Theologinnen und Theologen im deutschsprachigen Raum so wichtige Kooperationsverhältnis von Kirche und Staat stabilisiert.

Wir möchten Ihnen als Arbeitsgemeinschaft, die in diesen Tagen im Rahmen unserer Jahreskonferenz über die Bedeutung einer Theologie der Offenbarung diskutiert, unsere Mitarbeit anbieten, wo immer es Ihnen hilfreich erscheint. Über die Möglichkeit, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen, würden wir uns außerordentlich freuen.

Mit herzlichen Segenswünschen für die neue Etappe Ihres Wirkens

Prof. Dr. Gregor Maria Hoff, Salzburg                                                 Prof. Dr. Julia Knop, Erfurt

Frankfurt, 12.9.2023

 

Spanische Version

Su Excelencia,

estimado Mons. Arzobispo Fernández!

En estos días asume Usted su nueva tarea como Prefecto del Dicasterio para la Doctrina de la Fe. Como "Asociación de dogmática católica y teología fundamental en los países de habla alemana", le felicitamos cordialmente por su nombramiento y le deseamos la bendición de Dios para las tareas que tiene por delante.

Como la representación de la teología sistemática en las universidades y escuelas superiores, que se ocupa intensamente de cuestiones de la doctrina de la fe, hemos tomado nota de su nombramiento con gran atención.

La carta que ha escrito el Papa Francisco junto con su nombramiento, ha marcado acentos que dan a su oficio un perfil específico. El Santo Padre menciona el pasado de la Congregación para la Doctrina de la Fe, que "en épocas anteriores llegó a utilizar métodos inmorales. Eran tiempos en los que -en lugar de promover el saber teológico- se perseguían sobre todo posibles errores doctrinales. Lo que espero de Ud. es sin duda algo muy distinto". Con esto, el Papa dirige nuestra mirada a un futuro que está determinado por múltiples crisis y que enfrenta a la Iglesia y a la teología con grandes desafíos, difícilmente previsibles.

Usted mismo dijo que ve al Dicasterio para la Doctrina de la Fe al comienzo de una "nueva etapa". Eso nos llena de confianza. Confiamos en la voluntad y la capacidad de entablar un diálogo teológico en los contextos científicos, sociales y eclesiales en los que es necesario dar razón de la fe cristiana en sus contextos globales y de contribuir activamente a ello. Como el Papa Francisco, vemos "que la Iglesia 'necesita crecer en la interpretación de la Palabra revelada y en la comprensión de la verdad'". Esto presupone una disposición al diálogo, pero también exige espacios abiertos eclesiales para que la teología pueda constituir un "laboratorio cultural" (Veritatis gaudium, n. 3).

Permítasenos enlazar esto con una preocupación: El Prooemium de Veritatis gaudium ha abierto las puertas para desarrollar la teología como discurso abierto y en responsabilidad eclesial. Sólo así la teología católica podrá encontrar el respeto y la resonancia que necesita para su labor en nuestras sociedades del conocimiento. Esto presupone libertad intelectual para poder desarrollar la teología. Esto, a su vez, no es compatible con intervenciones disciplinarias. Por ello, pedimos también que los procesos de nihil obstat sean más transparentes, que se agilicen los procedimientos y que se cultive y ciude una cultura eclesial de confianza mutua. Estamos convencidos de que esto fortalecerá a nuestra Iglesia en sus caminos sinodales y que esto estabilizará la relación de cooperación entre la Iglesia y el Estado, tan importante para nosotros y nosotras, los teólogos y las teólogas de los países de habla alemana.

Como Asociación de dogmática católica y teología fundamental que actualmente, en el marco de nuestra conferencia anual, está tratando el significado de una teología de la revelación, nos gustaría ofrecerle nuestra cooperación, siempre que le parezca útil. Nos complacería enormemente tener la oportunidad de entablar una conversación con usted.

Con bendiciones de corazón para la nueva etapa de su labor para la Iglesia,

Prof. Dr. Gregor Maria Hoff, Salzburg                                                 Prof. Dr. Julia Knop, Erfurt

Frankfurt, 13.9.2023

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