Fahndung nach EwigemThomas Hürlimanns komplexer Gleichnis-Roman «Der Rote Diamant»

Wo vom Kunstanspruch der deutschsprachigen Literatur dieser Jahre die Rede ist, fällt, mit an vorderster Stelle, unweigerlich der Name Thomas Hürlimann. Welche Aufnahme sein aktueller Roman fand, «Der Rote Diamant», lieferte dafür einmal mehr eine Bestätigung. Kaum war er erschienen, vergangenen Sommer, brachten im Abstand von nur wenigen Tagen so gut wie sämtliche Medien von Relevanz für die kulturelle Meinungsbildung ausführliche Rezensionen. In der Würdigung seines Rangs fanden sie sich fast wie zum Chor zusammen. Um «einen geradezu atemberaubend guten, hochintelligenten Roman» handle es sich (DLF), «ein Meisterwerk» (FAZ). Mit anderen Worten: Hürlimann ist ein Autor, der nicht nur nicht langweilt, wie ein vormaliger Großkritiker den Maßstab seiner Wertung unablässig eintrommelte, sondern mit dem eine dauerhaftere Beschäftigung lohnt, weil er den Leser produktiv fordert.

Desto bemerkenswerter erscheint dies, als der Autor seine Qualitäten von jeher auf einer recht schmalen thematischen Basis entfaltet, der eigenen (Familien-)Geschichte, die er, wirklichkeitsnah gesprenkelt zwar, stets neu und anders zu irisierenden Tableaus weitet. Welthaltigkeit erwächst bei ihm aus dem Kleinräumigen. Dabei wendet er sich, von der ersten Prosa-Veröffentlichung an bereits, dem Erzählband «Die Tesserin» (1981), gern auch seiner Schulzeit im Klosterinternat Einsiedeln zu.

Realistische Romane, über irgendwelche trendigen Themen gar, sind Hürlimanns Sache nicht. Mindestens ebenso sehr wie das, was erzählt wird, steht bei ihm im Vordergrund, auf welche Weise dies geschieht. Inhaltsangaben seiner Texte kratzen deshalb nur an der Oberfläche. Immer ist in den Arbeiten dieses Autors manches getarnt oder versteckt, verhehlt oder verborgen, unterdrückt oder abwesend, immer werden Geheimnisse aufgedeckt, die sich letztlich jedoch in neue Uneindeutigkeiten verzweigen. Dieses implizite Detektiv-Schema greift Hürlimanns Nachfolge-Roman zu seinem opus magnum «Heimkehr» (2018) nun ganz dezidiert auf. Hierbei schlägt er Brücken zwischen verschiedenen Genres (und deren Unterformen). Abenteuergeschichte und Bildungsroman sind nur die offensichtlichsten davon. Zutaten lassen sich beispielsweise noch aus der Heftchen- und Jugendliteratur entdecken, vom FBI-Agenten Jerry Cotton oder dem Hogwarts Harry Potters, nicht zuletzt auch aus der Tradition des absurden Theaters.

Innerschweizerischer als der Ich-Erzähler seiner Geschichte kann man kaum heißen: Arthur Goldau, Sohn eines Offiziers und einer verhinderten Künstlerin (die, schon zur «Mumie» geworden, bis zum «FINIS» des Buchs mit ihm altern wird). Vor Mitte der 1960er Jahre wird er von seiner zwischen Affektion, Zuckrigkeit und Dominanz schillernden Mutter in der Benediktiner-Abtei Maria zum (hier tatsächlich immerwährenden) Schnee in den Bergen ab-, besser: eingeliefert, wo er «zum Mann gemacht» werden soll. Ihre Kathedrale ist das Zentrum der Wallfahrt zu einer Schwarzen Madonna. Dass es in der exzellent beleumundeten wie gefürchteten Anstalt grotesk zuzugehen scheint, erhellt gleich die erste Begegnung mit den Mönchen, Bruder Frieder darunter, der stinkende Präfekt und «Seelenführer».

Von eigenem Erleben grundiert ist der nun folgende Internatsroman, die Beschreibung des streng rituell ablaufenden Alltags hinter den Mauern der imposant-düsteren «Steinstadt». Ebenso glaubensfrenetisch wie rüde ist sie Festung und Gefängnis zugleich, die sich jeglichem «Draußen» gegenüber radikal abschottet. Die Abrechnung damit öffnet sich zum Panorama eines Zwangssystems mit seinen Machttechniken und «-apparaten» (einschließlich Briefzensur, Spitzelwesen und «verbotenen Zonen»). Die Insassen sind durchnummeriert. Dürftigkeit und ständiger Druck kennzeichnet ihr Dasein. Im (von ferne mit Paulus verbundenen) Leitbild des «Vasen»-haften besteht das Ziel einer schwarzen Pädagogik. Auf Entindividualisierung läuft sie hinaus, eine Zurichtung zur Konformität in der «Masse». Mit den vielfachen Nöten der adoleszenten «Zöglinge» werden die dumpfen bis kreativen Fluchten daraus als «Wichser» und «Leser» verbotener Bücher (um nur zwei der entgegengesetzten Pole zu nennen) vergegenwärtigt. Trotz der fabrikmäßigen Repression schimmert aber auch der Kollateralnutzen eines klassischen Unterrichts durch, der die Basis für Ausfahrten in das «Universum des abendländischen Denkens» legt.

Vor diesem Hintergrund entfaltet sich die extensive Schilderung einer Obsession. Ein geheimnisumwitterter Edelstein – jener Diamant, der dem Roman seinen Titel gibt – soll irgendwo in der Abtei versteckt sein. Erstmals zu Ohren kommt dieses Gerücht Arthur durch seine Mutter. Zusammen mit einer Gruppe von Mitschülern heckt er konspirativ einen verwegenen «Jahrhundercoup» aus. Die sich entwickelnde Schnitzeljagd nach dem Schatz verzweigt sich in viele Richtungen und führt in die letzten Ausläufer der «Geschichtslawine» zurück, die das Kleinod auf seiner «sechstausendjährigen Reise» bewirkte (der Berechnung des Beda Venerabilis gemäß seit Erschaffung der Welt also), das sich von Kleopatra über Kaiser Rudolfs Krone, mit beträchtlicher Fallhöhe zwischen Papst und Puff, zuletzt im Besitz Karls I. befunden habe, des letzten, abgedankten Habsburgers. Bei dessen Putschversuch zur Restauration der Monarchie 1921 soll der Stein, über ein Bordell im heute ungarischen Sopron, zurück in die Schweiz und dort in das Kloster Maria Schnee geschmuggelt worden sein. Indiz dafür sind die jährlich sich wiederholenden Besuche der Kaiserwitwe Zita mit ihrem anachronistisch-vergreisten Hofstaat «im letzten kakanischen Stift». Entlang der porösen Grenze zwischen Realität und Imagination, Fakt und Fabuliertem, nehmen nun neue Geschichten ihren Ausgang. Mal übermütig, mal bissig, mal ergreifend, befinden sich besondere erzählerische Glanzstücke darunter. Mit dem spektakulären Fehlschlag des Diamentenklaus zusammen ins Jahr 1968 fällt, dass Frieder, der Tyrann (unter einem insektenhaft vor sich hin dämmernden Abt), sich zu Tode trinkt. Die Fiktion einer unverbrüchlichen «Ordnung» im Kloster, der simulierte «ewige Tag» dort, zerfällt.

Im letzten der vier Kapitel lässt Hürlimann Arthur als alten Mann in die unmittelbare Gegenwart nach Maria Schnee zurückkehren, das längst zum «Gespensterreich» geworden ist, einer versunkenen Ruinenstätte in jetzt tropischer Wildnis. Vor dem plötzlich greifbar nahen Edelstein löst der Papagei von «Käpt’n Silver» aus Stevensons «Schatzinsel», wie weiland der Stiftsbibliothekar genannt wurde, einen finalen Knall aus, hinter dem vorscheinhaft die Apokalypse durchblitzt. Einem Satyrspiel gleich bricht der Protagonist schließlich nach Rom auf, in den Vatikan (mit dem Petersdom als zum «Museum» gewordenen Menetekel), wo jemand aus der Schülerclique mit «einem dubiosen Posten» Karriere gemacht hat, dessen «feu sacré» indes längst zur politischen Weltverbesserung mutiert ist, dem, was eben «heute» noch «zieht». Verbandelt ist er (als Nachfolgerin der Schwarzen Madonna sozusagen), mit einer afrikanischen Ordensfrau, für die der gesamte Kirchenstaat ein «Verbrechersyndikat» darstellt.

Wie im späten 18. Jahrhundert oder der Romantik bis noch zu Umberto Eco ist Hürlimanns Kloster ein labyrinthisches Gehäuse von Dunkelheiten. Verborgene Biographien nicht zuletzt sind dort zu Hause, die des «Seelenführers» beispielweise, der mit seiner politisch sich steigernden Schlächter- und Stalingrad-Kämpfer-Vergangenheit buchstäblich Leichen im Keller hat). Zerrbildhaft-karikierende Züge trägt das gesamte Personal dort. Im Bizarren dekonstruiert sich der Bankrott ihrer herrschenden Ordnung. Doch über derlei balade dugrand macabre hinaus ist Hürlimanns Roman insgesamt von Einlagen der Travestie und Burleske durchzogen, zu der sich Elemente der Kirmes und des Trashs gesellen. Weniger der Übertreibungskünstler jedoch, als welcher er zuweilen bezeichnet wird, präsentiert sich hierdurch, denn ein Vexierspiel-Virtuose, ein lustvoll-durchtriebener Arrangeur von Übergängen, die für seine Arbeiten charakteristisch sind.

Temporeich, in kürzeren Schnittfolgen, läuft die Handung ab. Dabei erweist Hürlimann sich als sprachgewaltiger Souverän in unterschiedlichen Tonlagen zwischen Wucht und Zartheit: biegsam sind sie, beschwingt, sinnlich, exakt, ingeniös. Auf ihr Haupterkmal verweist ein Mitschüler, der anonym Melanchthons Zeigefinger in dessen Terenz-Kommentar reckt: «‹Hoc comicum est›, sprach der junge Lateiner.» Seitenweise möchte man förmlich aufjubeln, so gut ist das erzählt. Dabei prägt den Roman eine Atmosphäre, in der alles so präzise wie irreal ver-rückt wirkt, der «Wirklichkeit eines Traums» ähnlich. Seinen Plots entlang stößt man wie beiläufig immer wieder auf ausgelegte Köder für Hürlimanns Perspektivismus vom Zusammenfall der Gegensätze, dem Ineinander von Richtig und Falsch, oder dass es jede Wahrheit (wie die zum Schatz führende Karte) für uns nur in Bruchstücken zu haben ist.

So wirft der Autor seine Netze aus, stellt er Mehrfach-Codierungen und -bödigkeiten her. Ihm auf die komplexen Schliche zu kommen, seine Fülle von Anspielungen und Subtexten, die kontrolliert wuchernden, teils nur wie hingetupft einander antwortenden Assoziationen und Anspielungen, jene vielen Diskurse zu knacken, die sich in Parallele wie Kontrast ineinander verschlingen, alle Türen zu öffnen, die auf jeder Seite des Textes aufgebaut sind, Reprisen nicht zuletzt in zahlreiche eigene Werke des Autors: dies mag eine Herausforderung sein, die freilich mit einem Juwelenfund der intellektuellen Sorte belohnt wird. Motive treten unversehens in anderen Zusammenhängen als Echos und Variationen wieder zutage und sind in ihrer Abfolge doch stimmig aufeinander bezogen. Wirklichkeiten erläutern sich durch unterschiedliche Bezüge. Selbst die Personen sind teils sich wandelnde Kippfiguren. In diesem Verweis-Universum bleibt nichts isoliert, zufällig oder belanglos: alles ist reflexiv aufeinander bezogen. Derlei finesse aber (die ihm in unserer Gegenwartsliteratur keine so leicht nachmacht) stellt sich keineswegs selbstzweckhaft aus: sie gehört wesentlich zum Erkenntnis stiftenden Programm von Hürlimanns Ästhetik.

In diesem Rahmen spiegeln sich Männer- und Mutterwelten verschiedener Art, bürgerliche Phantom- und lemurenhafte Dörflerwelten, Sehnsuchts- und Geschichtswelten (das Thema Antisemitismus hierbei stark akzentuiert), es spiegeln sich Drogen- und archetypische Welten, Schreib- und Religionswelten. In sie alle hinein ist der Diamant verwickelt – real das Objekt von (vergangener) Macht, Herrschaft und einer zum Blutvergießen bereiten Gier. Diverse Bedeutungen und Bedürftigkeiten werden auf ihn projiziert. Erlöser von allen Gebrechen etwa soll er sein, der Gegensatz zur Hohlheit des Vasen-Lebens auch. Für andere hat er mit «Magie» zu tun oder dem «Stein des Weisen». Gehäuft aber wird er im Sinne einer religiösen Verheißung angesehen, als Zeichen einer «Überwelt», der idealen vielleicht, die Platons «Phaidon» evoziert. Selbst «heilig», «ewig» oder doch immerhin ein unzerstörbarer «Spiegel des Ewigen», deutet er – als Antithese zu derjenigen von Mauerstein auch – auf die himmlische, aus lauter Juwelen bestehende Stadt voraus, ist (kein Wörterbuch verzeichnet dieses klangvoll-anschauliche Nomen) ein «Göttesling», unbedingt schützenswert jedenfalls – wenn es sich bei alledem nicht um bloßen Wahn handelt.

Nun aber sei es angebracht, die Christenheit «aus dem Mysteriösen herauszuführen ins Licht einer aufgeklärten Moderne». Vor dem Hintergrund des Zweiten Vatikanischen Konzils brechen unter den Patres Konflikte zwischen Reformern und Bewahrern auf. Dass ausgerechnet Frieder für das Andocken des alten Glaubens an «die aufgeklärte Moderne» plädiert, scheint wohl eine eher fragwürdige Referenz. Auf die Institution bezogen tritt das hinzu, was als «frischer Wind» angepriesen wird, die Errichtung einer «modernen Volkskirche». Feststeht, dass «Der Rote Diamant» ein von biblischen und religiösen Anspielungen durchsetzter, ja katholisch unterfütterter Text ist. Bei aller Bloßstellung eines ruinösen Glaubenshorts lugen denn auch unter Hürlimanns turbulentem Palimpsest noch dauerhaft erahnbare Spuren eines bis zur Unkenntlichkeit verdeckten großen metaphysischen Ursprungstexts hervor. (In ihrer Gestalt als Amnesie legte der Autor diese Technik des Palimpsests schon der Struktur seines «Heimkehr»-Romans zugrunde.) Gerade angesichts einer mechanisch ablaufenden Routine des Heiligen kommt Arthur zwar rasch vom Glauben ab, doch meldet sich «ab und zu leises Heimweh» nach einem ihn Überschreitenden. Seinem Verfasser geht es ebenso: «Ich spüre das, was man die transzendentale Obdachlosigkeit nennt», verriet er in einem sehr ausführlichen Zeitungs-Gespräch bei Erscheinen des Romans: «Ich glaube, von dem Moment an habe ich mich auf die Diamantensuche gemacht.» (Neue Zürcher Zeitung v. 30.7.2022)

Hürlimann ist Schriftsteller und Philosoph dazu. Eine grundlegende existentielle Erfahrung steht im Vordergrund des Textes: das Phänomen der Zeit. Als eigentlicher Protagonist gibt diese selbst sich zu erkennen, im Gegensatz näherhin von «kreisender» und (je nachdem) fließender oder fallender Zeit mit ihrem Fortschrittsanspruch. Die lange Ära der ersteren aber ist endgültig perdu. Den Schülern vergleichbar «eingesperrte Zeit» nämlich, ein Stillstand des Immergleichen, den man im Kloster vor der anbrandenden Gewalt der Wandlung nur noch zu inszenieren versucht, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Der Abgesang des Alten lässt sich nicht aufhalten, auch von keinem Katechon, seinem paulinisch-schmittianischen Verzögerer. An solchen Untergängen ist der Roman reich: das Land der Kindheit betreffen sie ebenso wie die «tausendjährige Herrschaft» Habsburgs oder eine ganze Kultur, die christlich legierte. Selbst Götter können sterben (oder gehen zumindest ins Exil). Und allemal wir selbst sind dem Verfall preisgegeben – was an die große Verdrängung der fortschrittsbesoffenen Moderne rührt. So begründet die Furie des Verschwindens denn auch ein Unbehagen an der Gegenwart. Etwas hat sich überlebt, aber das angebrochene «Neue», mag es auch unter dem Vorzeichen der Selbstbefreiung auftreten, unterliegt seinerseits einer Dialektik. Deswegen ist die Hintergrundmelodie des gesamten Buchs, «The times, they are a-changing», Bob Dylans dazu lockender Song, auch eine «schwermütige Hoffnungshymne». Von Ferne spielt schließlich Ernst Jüngers Vorstellung von der Notwendigkeit einer fundamentalen Wende der Menschheitsgeschichte an der «Zeitmauer» hinein. Im Ausgerottet-Werden unausrottbar bleibt der Wunsch nach Aufhebung des Zeitpfeils, nach einem «Ewigen».

In Thomas Hürlimanns Roman ist die Handlung eine Handlung und vertritt doch zugleich, ja vor allem, etwas anderes. Seine Literatur stößt uns auf etwas, das wir so noch nicht wissen und sich nicht einfach auf den – gar einen – Begriff bringen lässt. Die diskursive Entschlüsselung hinkt immer hinterher. Ein nicht aufzulösender Rest bleibt. Für «gute Leser» (wie sie in jenen «tüchtigen Exegeten» vorgebildet sind, welche Arthur bei einem Aufsatz findet) die Aussicht mithin auf eine hoch anregende Lektüre. Neugierig müssen sie sein, wach, hie und da auch imstande, etwas zu ergänzen. Und Vergnügen bereitet das Buch obendrein.

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Thomas Hürlimann

Der Rote DiamantRoman

S. Fischer Verlag: Frankfurt/M. 2022, 320 S., € 24,-