EditorialRom und wir

Es mag ja sein, dass es für die Gläubigen einst kaum eine praktische Relevanz hatte, wer gerade auf dem Stuhl Petri saß. Heute ist das definitiv anders. Nicht zuletzt dank der modernen Medien hat das Papsttum etwas mit uns allen zu tun. Wir können direkt Anteil nehmen, den jeweiligen Pontifex in Wort und Bild begleiten – und uns zu seinem Auftreten, seinen Positionen eine Meinung bilden. Da hat sich etwas verschoben.

Ist das einfach „gut“? Oder kann es auch dazu (ver-)führen, dass wir uns vor allem an Rom abarbeiten und das mit dem Ringen um einen eigenen verantwortlichen Glauben verwechseln? So oder so gilt: Pontifikate gliedern unser (Glaubens-)Leben deutlich stärker als früher. Ich merke das vor allem, wenn ich mit meinen Kindern die aktuellen Bilder aus dem Vatikan anschaue. Für sie ist es der erste, zumindest der erste bewusst erlebte Wechsel im Papstamt.

Der Aktualität verpflichtet, beschäftigen wir uns in dieser Ausgabe wieder mit den Vorgängen in Rom (vgl. S. 3 und 4). Aber wir laden Sie auch ein, aktuelle Diskussionen um die politische Dimension des Christseins (vgl. S. 2) sowie zeitlose Gedanken 80 Jahre nach Kriegsende (vgl. S. 6) mit uns zu bedenken.

Anzeige: Weißer Rauch und falsche Mönche. Eine andere Geschichte der Papstwahl. Von Stefan von Kempis

Christ in der Gegenwart im Abo

Unsere Wochenzeitschrift bietet Ihnen Nachrichten und Berichte über aktuelle Ereignisse aus christlicher Perspektive, Analysen geistiger, politischer und religiöser Entwicklungen sowie Anregungen für ein modernes christliches Leben.

Zum Kennenlernen: 4 Wochen gratis

Jetzt gratis testen