Ein Keil ist bei vielen Christen zwischen die Überlieferung der Bibel und ihr eigenes Leben geraten. Die Texte der Schrift gelten zwar als heilige Worte. Doch es scheint, dass sie von vielen Menschen in schummriges Kerzenlicht und Weihrauch getaucht und auf ein so hohes Podest gestellt wurden, dass sie mit dem eigenen Leben nicht viel zu tun haben.
Glücklicherweise entstehen zugleich überall in den Gemeinden lebendige Bibelgruppen, die mit teilweise unkonventionellen Methoden der Bibelarbeit diese „hermeneutische Distanz" zwischen dem Bibeltext und ihrem Alltag überwinden. Der Anzeiger für die Seelsorge beschäftigt sich in diesem Monat mit den Chancen einer Bibelarbeit, die auf dem Fundament einer historisch-kritischen Exegese steht und zugleich Brücken über den hermeneutischen Graben zwischen dem Bibeltext und den heutigen Lesern baut. Uta Pohl-Patalong stellt die Methode des Bibliolog vor. Anneliese Hecht geht auf lebensbezogene Methoden der Bibelarbeit ein. Margareta Gruber reflektiert das Spannungsverhältnis zwischen Bibelarbeit und wissenschaftlicher Exegese. Und der Beitrag „Die Hermeneutik des Bibel-Teilens" geht auf einen Ansatz der Bibelarbeit ein, der das Gesicht der Kirche in Afrika und Asien verändert hat. In der Rubrik „Im Blick" setzt sich Elisabeth Hurth mit dem Sündenbewusstsein auseinander. Und Johannes Gröger beleuchtet die Chancen einer in der Schule verorteten Sakramentenkatechese.
Die Beschäftigung mit der Bibel ist ein wichtiger Aspekt der Glaubensverkündigung, bei dem die meisten Gemeindemitglieder jedoch Hilfe durch die Seelsorger benötigen.
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