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Stimmen der Zeit. Die Zeitschrift für christliche Kultur 147 (2022) Heft 12

Über diese Ausgabe

Editorial

Artikel

  • Plus S. 883-893

    Moralische Gleichheit der Kombattanten?Michael Walzers "Just War Theory"

    Sind die Soldaten zweier Kriegsparteien in moralischer Hinsicht als „Gleiche“ anzusehen, obwohl meist nur eine der Kriegsparteien legitim zu kämpfen scheint? Stefan Hofmann SJ, Professor für Moraltheologie an der Universität Innsbruck, liest Michael Walzers ein-flussreiches Werk über gerechte und ungerechte Kriege kritisch neu. Laut Walzer können Soldaten in einem ungerechten Krieg gerecht agieren - in einem rechtmäßigen Krieg können sie sich ungerecht verhalten. Welche Bedeutung hat diese Kriegsethik für Russland und die Ukraine?

  • Gratis S. 895-903

    Seelsorge nach der FluchtZur psychosozialen Situation in Aufnahmeeinrichtungen

    Regina Stallbaumer sa, Ordensfrau der ignatianisch geprägten Soeurs auxiliatrices (Kongregation der Helferinnen), leistet im Rahmen ihrer Arbeit für den Jesuiten-Flüchtlingsdienst JRS Seelsorge in der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Brandenburg in Eisenhüttenstadt. Viele der Geflüchteten waren in ihren Herkunftsländern und auf der Flucht traumatisierenden Belastungen ausgesetzt. Professionelle Seelsorge kann ihnen bei der Verarbeitung und beim Ankommen helfen. Die religiöse Prägung vieler Geflüchteter kann dabei eine zentrale Kraftquelle sein.

  • Plus S. 909-918

    Libanon im Zerfall

    Ende Oktober trat der libanesische Präsident Michel Aoun ohne geklärte Nachfolge von seinem Amt zurück - den Rücktritt der Regierung habe er er zuvor gebilligt. Der Libanon, lange als die „Schweiz des Nahen Ostens“ gerühmt, befindet sich im Zerfall. Man kann am Libanon ersehen, welche Folgen ein dysfunktionaler Staat haben kann. Gabriel Khairallah SJ, Dozent an der Universität Saint-Joseph in Beirut und am Institut d’Études Politiques in Paris, zeigt Ursachen der Krise auf und skizziert Wege, die zu ihrer Überwindung helfen sollten. Aus dem Französischen übersetzt von Stefan Kiechle SJ.

  • Plus S. 919-929

    Vulnerable FreiheitZur Debatte um assistierten Suizid

    Schon jetzt stellen sich für Ärztinnen und Ärzte, für Einrichtungen der Pflege sowie in der Kinder- und Jugendhilfe drängende Fragen. Wie geht es jetzt konkret weiter im Umgang mit Sterbewilligen? Seit zwei Jahren arbeitet der Gesetzgeber an einer Neuregelung des assistierten Suizids. Jochen Sautermeister ist Direktor des Moraltheologischen Seminars an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn. Er klärt insbesondere den Autonomiebegriff aus moraltheologischer Perspektive, der zentral für die anstehenden Herausforderungen ist.

  • Plus S. 931-940

    Was Leben bedeutet und TodAnne Weber setzt auf die Transzendenz der Literatur

    In den Romanen von Anne Weber, Trägerin des Deutschen Buchpreises 2020, verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Christoph Gellner, Universitätsdozent und Leiter des Theologisch-pastoralen Bildungsinstituts der deutschschweizerischen Bistümer in Zürich, liest Webers jüngsten Roman „Tal der Herrlichkeiten“ (2021), in dem zeitlose Motive aus der antiken Mythologie mit einer modernen Liebesgeschichte verschmelzen.

  • Plus S. 945-955

    Rechtswidrig, aber straffreiEine friedensstiftende Paradoxie im Abtreibungsrecht

    Das deutsche Recht kennt bislang einen Kompromiss zwischen dem Schutz des ungeborenen Lebens einerseits und dem Schutz und der Selbstbestimmung schwangerer Frauen andererseits. Nach dem jüngsten Beschluss des Bundestags, die bestehende Regelung zu liberalisieren, befürchten Kritiker dieser Entscheidung einen grundsätzlichen Paradigmenwechsel. Hubert Wissing erinnert an die Leitsätze des Bundesverfassungsgerichts von 1993, die das sogenannte „Beratungsmodell“ begründeten. Der Autor war bis Oktober Geschäftsführer im Bundesverband von donum vitae e.V. und leitet nun als Ordensreferent das Generalsekretariat der Deutschen Ordensobernkonferenz DOK.

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