Mensch, du!

„Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?“ (Ps 8,5)
Was ist der Mensch? Die Frage treibt uns um, seit einer in der anderen Augen schauen kann. Seit eine die Stimme eines anderen hört, die Hand einer anderen spürt. Mensch – Mitmensch – Ohnemesch – Unmensch …
In jeder Ausgabe der PASTORALBLÄTTER gehen wir vielmals und vielschichtig dieser Frage nach, stellen die Frage nach dem Menschen in den Horizont unseres Glaubens, strecken uns nach Erweiterung dieses Glaubens, nach Vergewisserung, nach biblischen und anderen Antworten, nach guten Erfahrungen mit Menschen und mit Gott.
Unter der Überschrift „Das Wesen Mensch“, schreibt der 1933 geborene Reiner Kunze 2018 fast resigniert:

Gekreuzigt, enthauptet, vor aller welt augen
lebendig verbrannt ...
Abendnachrichten, drittes jahrtausend nach Christi geburt
Mit wachsender entfernung
treiben immer schneller von der erde fort
trilliarden sonnen in milliarden galaxien
Sie fliehen uns, als wüßten sie, vor wem sie fliehen
(Reiner Kunze, Die Stunde mit dir selbst. Gedichte,
Frankfurt 2018, S. 39)

Wir wenden uns in der vorliegenden Monatsausgabe etwas spezieller der Frage nach dem Menschen zu. Nicht nur in den Bausteinen, auch in zahlreichen Beiträgen:
Bildpredigt – Vertreibung aus dem Paradies,
Alternativpredigt zum Valentinstag für Verliebte,
gleich zwei „Besondere Gottesdienste“ zu Hesses „Stufen“,
einem Beitrag „Pfarrer sind auch nur Menschen“,
einer Alternativpredigt über die „Hure Rahab“
und mit acht (!) Kasualansprachen zu besonders „komplizierten“ Beerdigungen.
Ich hatte schon im vergangenen Jahr die mir mit Mail-Adresse zugänglichen Kolleginnen und Kollegen angeschrieben, mir zum Thema „komplizierte Beerdigungen“ Beiträge zu schicken. Nicht alle konnte ich leider aufnehmen, sonst wäre die Februar-Ausgabe zu umfangreich geworden. Ich danke allen, die sich damals freundlicherweise gemeldet haben, und lade gleichermaßen herzlich ein, mir die E-Mail-Adresse zu schicken, wenn Sie als Leserin oder Leser der PASTORALBLÄTTER sich an solchen „Aktionen“ zukünftig beteiligen würden.

Längst ist die „Normalität“ nicht eingekehrt. Wir lernen, mit dem Virus zu leben und als Kirche Menschen zu begleiten. Dazu und zu allen Ihren Diensten Gottes Segen und herzliche Grüße.   

Gerhard Engelsberger

 

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