Abschied nehmen von einem geliebten Menschen

Erst kann man es gar nicht wahrhaben. Der Gedanke, dass jemand einfach nicht mehr ist, ist erschreckend und überfordert uns. Dabei ist eines wichtig: Jeder Trauernde sollte auf seine Art Abschied nehmen dürfen.

Abschied nehmen von einem geliebten Menschen
© Pixabay/Igor Yastrebov

Am Anfang gibt es viel zu beachten und zu organisieren. Alle zu benachrichtigen, die Beerdigung zu organisieren, den Nachlass zu regeln. Dabei steht man unter Schock. Das sollte man berücksichtigen. Denn unter Schock liegen die Nerven blank. Wer unter Schock steht, kann schnell etwas übersehen oder andere mit seinen Vorstellungen überfahren.

Umgang mit anderen Betroffenen

Manche Angehörige gehen in Aktionismus auf, andere verfallen in Lethargie. Die einen möchten Blumenschmuck, die anderen nicht. Hier braucht es viel Toleranz füreinander. Denn im Leid und im Schmerz hat man keinen Nerv für lange Diskussionen. Oder man nimmt schnell etwas zu persönlich. Dies ist auch der Grund, warum es nach dem Tod eines Angehörigen auch oft zu Streitereien in der Familie kommt. Das liegt nicht nur an der Aufteilung des Erbes, sondern auch daran, dass viele, oft sehr unterschiedliche Trauerstile aufeinandertreffen.

Richtig Abschied nehmen nach dem Tod

Man kann nicht falsch oder richtig trauern. Jeder muss rausfinden, was für ihn oder sie stimmig ist. Um die Trauerzeit ohne große Konflikte zu gestalten, gibt es zwei Regeln

  1. Eigene Grenzen setzen. Aussprechen, wie es einem geht. Sich Zeit nehmen für die eigene Trauer. Wünsche äußern (wenn zum Beispiel am Grab zu laut geredet wird, um eine Minute der Stille bitten).
  2. Eigene Grenzen öffnen: Verständnis für irreales Verhalten anderer haben. Deren Schockzustand erkennen, tolerant sein.

Ein Abschied dauert ein Leben lang

Abschiednehmen hört nicht mit der Beerdigung auf. Er kann ein Leben lang dauern. Denn es wird immer wieder Gelegenheiten geben, an denen man an den Verstorbenen denkt. An Weihnachten oder Geburtstagen, wenn man das Lieblingslied des Verstorbenen hört oder wenn irgendetwas plötzlich an ihn erinnert. Ab und zu überfallen einen solche Momente der Trauer. Dann ist es gut, sich Zeit zu nehmen. Und dankbar dafür zu sein, denn sie zeigen unsere Verbundenheit mit dem Verstorbenen.

Sprüche, Gedichte, Zitate zum Abschied nach dem Tod

Manchmal helfen uns Dichterinnen und Dichter, unsere Trauer in Worte zu fassen:

„Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.“
Rainer Maria Rilke

„Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.“ Jean Paul

„Es gibt Menschen, die wir in der Erde begraben; aber andere, die wir besonders zärtlich lieben, sind in unser Herz gebettet. Die Erinnerung an sie mischt sich täglich in unser Tun und Trachten. Wir denken an sie, wie wir atmen, sie haben in unserer Seele eine neue Gestalt angenommen, nach dem zarten Gesetz der Seelenwanderung, das im Reich der Liebe herrscht.“ Honoré de Balzac

„Das schönste Denkmal,das ein Mensch bekommen kann,steht nicht auf irgendeinem Platz,sondern im Herzen seiner Mitmenschen.“ Albert Schweitzer

„Der Gedanke an die Vergänglichkeit aller irdischen Dinge ist ein Quell unendlichen Leids – und ein Quell unendlichen Trostes.“ Marie von Ebner-Eschenbach

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