Allerseelen (2. 11.):
Erinnerungen
Einführung: Mit dem regelmäßigen Gedenken
an unsere lieben Verstorbenen können
Erinnerungen lebendig gehalten werden.
Durch die innige Verbindung leben die verstorbenen
Seelen in unseren Herzen weiter.
Die Liebe überwindet den Tod und all seine
Schranken, denn „in Christus werden einst
alle lebendig gemacht“.
Verkündigung – Leitgedanken: Den einen Glauben und damit eine tragende
Hoffnung verkündet uns heute die
Schrift: Den Glauben an den lebendigen
Gott (1. Les.: Ijob 19), der die Menschen auf
dem Weg der Wahrheit leitet (Psalm: Ps 42),
und die Hoffnung, dass wir alle als Kinder
Gottes angenommen sind und geliebt werden
(2. Les.: Röm 8). Um als freie Geschöpfe
nicht auf Abwege zu geraten, gibt uns Jesus
eine Orientierung: „Ich bin der Weg und die
Wahrheit und das Leben; niemand kommt
zum Vater außer durch mich“ (Ev.: Joh 14).
Allgemeines Gebet
Unser Herr Jesus Christus hat gesagt: „Glaubt an Gott und glaubt an mich“. Mit
bereiten Herzen suchen wir nun im gemeinsamen Gebet Gottes Nähe und bitten ihn:
-
Für alle, die sich besonders heute an einen lieben Verstorbenen erinnern und
diesen im Herzen tragen.
– Stille – Gott, unser Vater.
- Für alle, die unter der Erinnerung an den Tod eines Angehörigen leiden, weil der
Schmerz noch tief sitzt.
- Für alle, die sich nicht mehr an ihre Mitmenschen erinnern können, weil sie zu alt
oder zu krank geworden sind.
- Für alle, die sich nicht mehr an ehemalige Freunde und Familienmitglieder
erinnern
wollen, weil sie im Streit auseinandergegangen sind.
- Für alle, an die sich heute und alle Tage erinnert wird, weil sie so viel Gutes in
ihrem Leben getan haben.
Gott, unser Vater, dein Sohn Jesus Christus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Durch ihn führst du unsere Verstorbenen und einst auch uns zu dir. Dafür danken wir
dir heute und für allezeit.
Theresa Seitz
32. Sonntag im Jahreskreis (B) – (7. 11.):
Authentizität
Einführung: „Sie gehen gern in langen Gewändern
umher und lieben es, wenn man
sie auf den Marktplätzen grüßt.“ – Woran
denken Sie, wenn Sie diese Sätze hören?
Vielleicht kommen Ihnen Menschen von
heute in den Sinn. Es scheint allzu menschlich
zu sein, dass man gerne im Mittelpunkt
steht und sich von den anderen abhebt. Jesus
will etwas anderes von den Menschen:
Es zählt nicht der äußere Schein. Auf die innere
Einstellung kommt es an! Mit seinem
ganzen Leben muss man sich in den Dienst
am Evangelium stellen – und nicht nur mit
der Kleidung.
Verkündigung – Leitgedanken: Gott kümmert sich um die Menschen. Die
Witwe von Sarepta weiß darum, denn das
Wenige, das sie besitzt, ist ihr ganzer Reichtum
(1. Les.). Auch die Witwe, die Jesus beobachtet,
besitzt nicht viel. Aber das, was
sie hat, gibt sie Gott (Ev.). Als sein Eigentum
ist es egal, wie viel man hat; Gott sorgt sich
schon (Tagesgebet, Psalm).
Allgemeines Gebet
Gott, der Herr, gibt den Hungernden Brot und schenkt denen, die auf ihn vertrauen, was
sie zum Leben brauchen. Zum lebendigen Gott kommen wir mit unseren Bitten und beten:
- Wir beten für alle, die sich in unserer Kirche engagieren: dass sie glaubwürdige
Zeugen der Frohen Botschaft sind.
– Stille – Gott, unser Vater.
- Wir beten für alle, die sich um Frieden und Gerechtigkeit in unserem Land und in
der ganzen Welt mühen: dass sie ein offenes Herz für die Nöte der Armen haben.
- Wir beten für alle, die Opfer von Krieg, Terror und Gewalt geworden sind: dass sie
Sicherheit für Leib und Leben finden.
- Wir beten für alle, die enttäuscht sind und von einem Menschen verletzt wurden:
dass sie bereit sind, Schritte zur Versöhnung zu gehen.
- Wir beten für alle unsere Verstorbenen: dass sie teilnehmen dürfen am himmlischen
Hochzeitsmahl.
Herr, unser Gott, du weißt um unsere Sorgen und Anliegen, du kennst unsere Not.
Dir vertrauen wir alles an, was uns bewegt. Sei gepriesen durch deinen Sohn im
Heiligen Geist in alle Ewigkeit.
Fabian Brand
33. Sonntag im Jahreskreis (B) – (14. 11.):
Wiederkunft
Einführung: Das Ende des Kirchenjahres
lenkt die Gedanken auf das Ende der Welt.
So wie Jesus Christus uns heute zum Gottesdienst
versammelt hat, so wird er auch
bei seiner Wiederkunft die Auserwählten
aus allen vier Windrichtungen bei sich versammeln.
Darum feiern wir seinen Tod und
seine Auferstehung, bis er kommt in Herrlichkeit.
Voll Zuversicht erwarten wir das
Kommen unseres Erlösers Jesus Christus.
Verkündigung – Leitgedanken: Das Volk Gottes steht in der Endzeit unter
dem besonderen Schutz Gottes und wird gerettet
werden (1. Les.) – darauf kann es vertrauen
(Psalm): Auf das Opfer Jesu Christi
am Kreuz und seine Erhöhung zum Vater
können wir unsere ganze Hoffnung setzen
(2. Les.), denn am Ende der Zeit sammelt
Gott sich durch alle Wirren hindurch sein
Volk (Ev.).
Allgemeines Gebet
Jesus Christus wird einst wiederkommen in Herrlichkeit. Ihn bitten wir voll Vertrauen:
- Für die Völker der Erde: um Bewahrung vor Katastrophen und Kriegen und um
Frieden und Gerechtigkeit für alle Menschen.
– Stille – Christus, höre uns.
- Für alle Christen: um Stärkung ihres Glaubens in unruhigen Zeiten.
- Für die Regierenden: um die Fähigkeit, Konflikte friedlich zu lösen.
- Für die Notleidenden: um den Beistand Gottes und um verständnisvolle Helferinnen
und Helfer.
- Für uns, die wir hier versammelt sind: um die Kraft, die irdischen Aufgaben zu
erfüllen und die Wiederkunft des Herrn mit wachen Herzen zu erwarten.
- Für unsere Verstorbenen: um Aufnahme in das ewige Leben.
Gott, unser Vater, du begleitest uns auf unserem Weg durch die Zeit mit deinem
Schutz. Wir loben dich und danken dir jetzt und in alle Ewigkeit.
Andreas Gottschalk
Christkönigssonntag (B) – (21. 11.):
Was Bestand hat
Einführung: Was hat in unserer Welt Bestand?
Worauf können wir bauen? Der
letzte Sonntag des Kirchenjahres setzt ein
klares Zeichen, auf wen hin alles Geschaffene
ausgerichtet ist: Auf Christus, den König.
Durch ihn ist die Macht des Bösen durchbrochen
– auch für uns.
Verkündigung – Leitgedanken: Der Mensch sucht ein Leben lang nach dem
Großen: Der großen Liebe, dem großen
Geld, dem großen Glück und der letzten
Beständigkeit. Weltliche Mächte vermögen
darauf keine endgültigen Antworten
zu geben. Was Bestand hat, gründet nicht
in dieser Welt (Ev.). Das Feste, Verlässliche,
Ewige (1. Les.) kommt nicht mit Glanz und
Gewalt daher. Im am Kreuz Durchbohrten
(2. Les.), dem scheinbar Machtlosen, der
mit den Leidenden und Ohnmächtigen solidarisch
ist, liegt die Wahrheit, die unüberhörbar
ist (Ev.).
Allgemeines Gebet
An Jesus Christus, unseren Herrn und König, wenden wir uns voll Vertrauen und
tragen ihm unsere Bitten vor:
- Für alle, die in der Kirche Amt und Verantwortung tragen: dass sie das Evangelium
froh und kraftvoll bezeugen.
– Stille – Christus, höre uns.
- Für alle, die unsere Staaten regieren: dass sie sich für Frieden, Freiheit und
Gerechtigkeit
einsetzen.
- Für alle Vorgesetzten: dass sie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Achtung
und Wertschätzung begegnen.
- Für alle Opfer von Krieg und Terror: dass sie durch einfühlsame Menschen Hilfe
und Heilung erfahren.
- Für die Menschen, die den Glauben und die Hoffnung verloren haben: dass sie
Gott neu als festen Halt und Lebensgrund entdecken.
Gott, du bist der, der ist und der war und der kommt. Dein Königtum ist fest und
verlässlich. Dir gebührt Ehre und Macht für alle Zeiten.
Barbara Walser