In Deutschland hat sich die Anzahl der
sogenannten Kirchenkolumbarien, auch
Urnen- oder Grabeskirchen genannt, in
den letzten fünf Jahren verdoppelt.
Während 2013 erst 20 Kirchengebäude in
dieser Funktion ganz oder teilweise
genutzt wurden, sind es heute bereits 42
(29 katholische, elf evangelische und zwei
alt-katholische Kirchen), berichtete die
„Verbraucherinitiative Bestattungskultur
Aeternitas e. V.“ Anfang September dieses
Jahres.
Als Vorreiter darf die alt-katholische
Pfarrkirche Erscheinung Christi in
Krefeld gelten: 2004 wurde dort im
vorderen Teil des linken Seitenschiffs das
erste Kolumbarium Deutschlands
eingerichtet. 2006 eröffnete mit St. Josef
in Aachen die erste katholische Urnenkirche.
Besondere Verbreitung fanden
Urnenkirchen in Nordrhein-Westfalen, wo
sich 27 Standorte befinden. Auch in
Schleswig-Holstein (eine), Hamburg
(zwei), Mecklenburg-Vorpommern (eine),
Niedersachsen (sechs), Thüringen (zwei)
und Rheinland-Pfalz (drei) gibt es
entsprechende Angebote. Weitere sind geplant,
unter anderem in Bremen,
Bremerhaven und Siegen. Im Süden und
in großen Teilen Ostdeutschlands findet
das Konzept noch keine Resonanz.
Wie
„Aeternitas e. V.“ ebenfalls berichtet,
bestehen zwischen den verschiedenen
Standorten, sogar innerhalb der einzelnen
Urnenkirchen, große Kostenunterschiede
– knapp 1 000 Euro bis 3 500 Euro für
Einzelkammern sowie 1 400 bis 7 000 Euro
für Doppelkammern. Weitere Kosten
fallen für die Abdeckplatten der Urnennischen,
deren Beschriftung, die eigentliche
Beisetzung und die Verwaltung an.
Die
Nutzungsdauer der Grabstätten in den
Urnenkirchen beträgt selten weniger als
20 Jahre. Die Kapazität der Urnenkirchen
umfasst je nach Anbieter eine drei- oder
vierstellige Zahl an Plätzen, wobei einige
Anlagen bereits eine Erweiterung erfahren
mussten.