Ihre PostLeserbriefe

Mitlieben!

Zum Beitrag „In Troja“ (CIG Nr. 26, S. 4)

Wie Gotthard Fuchs hat mich das sagenumwobene Troja in Begeisterung versetzt. Im Überschwang des Gefühls rezitierte ich im Odeon von Troja die Anfangsverse von Homers Odyssee. Es war die Erfüllung eines Pennäler-Traums. Aber Trojas Kultur wird für mich noch übertroffen in Pergamon. Ein Theater im Burgberg mit 70 Prozent Steigung. Die Fussballstadien der Gegenwart sind dagegen Softarchitektur. In schwindelnder Höhe gehen Blick und Sinn hinunter zur Bühne. Jedes geflüsterte Wort überträgt sich ohne Technik hinauf bis in den höchsten Rang. Dort wurde vor 2500 Jahren Sophokles’ Antigone aufgeführt. In mir wird ihre unsterbliche Botschaft wach: Mä synechthein, alla symphilein ephyn: „Nicht mitzuhassen, mitzulieben bin ich da“! Hören wir diese Botschaft noch, können und wollen wir sie weiterhin internalisieren, leben?

Joseph Stick, Ahrweiler

Sprachfrage

Zum Zitat der Woche (CIG Nr. 26/2025)

Sie zitieren die Theologin Valentina Sudić mit ihrer Forderung, Sonntagsgottesdienste nicht mehr in ausschließlich deutscher Sprache zu feiern. Wenn ich sehe, dass in Deutschland heute Menschen aus mehr als 200 Nationen leben, hätte das zur Konsequenz, dass nur noch in ungefähr jedem vierten Jahr ein Sonntagsgottesdienst komplett in deutscher Sprache gefeiert würde…

Regine Schmidt, Radolfzell

Von os zu a

Zum Artikel „Vielleicht war er sich unsicher“ (CIG Nr. 26, S. 5)

Der Text verpasst die Chance des Weiblichen. Hätte statt Gott der Griechischlehrer über die Schulter geguckt, wäre der Autorin das Wortspiel in Mt 16 aufgefallen. Simon wird Pétros genannt, das heißt Stein, also „Minifels“. Aber Jesus sagt diesem Kleinen zu, dass er Pétra, Fels, weiblich, wird. Das Fundament, der bezeugte Glaube, auf dem die Kirche steht, ist weiblich. Der kleingläubige (vgl. Mt 8,26) Pétros wird zum Felsenfundament – „auf diese Steine können Sie bauen“.

Maria Reinhard, Memmingen

Was fehlt...

Zum Beitrag „Vom Wunder des Teilens“ (CIG Nr. 24 S. 7)

„Teilen vermehrt“: Das könnte die Quintessenz der Geschichte von der Brotvermehrung sein. Aber dann bitte nicht solche Aussagesätze wie: „Der Segen Gottes bringt selbst dort etwas zustande, wo nach menschlichem Ermessen ein Desaster droht.“ – „Das stimmt aber nicht für Gaza, nicht für den Sudan, nicht für die Ukraine“, sagen meine Enkelkinder. Ist es nicht unvorsichtig, so von Gott zu reden? Auch die folgende Aussage: „Jesus sorgt für die Fülle ... Was traue ich Jesus wirklich zu?“ Das lässt mich an kuschelig-fundamentalistische Jesusfühligkeit denken. Wenn wir Jesus ernst nehmen, geht es aber doch nicht um die Frage, was wir Jesus zutrauen, sondern vielmehr um die Frage: Was traut Jesus uns zu? „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40).

Karl Weiß, Weil im Schönbuch

Den Satz „In der Nähe Jesu fehlt es uns an nichts. Nie. Es muss aber die Nähe Jesu sein...“ kann ich so nicht stehen lassen. In der gleichen Ausgabe steht, dass mehr als 380 Millionen Christen wegen ihres Glaubens Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt sind. Diesen Menschen fehlt oft sehr viel – trotz der Nähe zu Jesus.

Roland Wildner, Nürnberg

Mehr als Mode

Zum Editorial „Bekenntnis“ (CIG Nr. 24, S. 1)

Ich habe mich sehr über den Artikel geärgert. Ich finde es toll, dass der Fußballer Chris Führich seinen Glauben offen zeigt. Sie aber zerreden und nörgeln und haben daran etwas auszusetzen. Das Tragen des Shirts ist eine Liebeserklärung an Jesus, mit der der Träger stolz zeigt, dass er zu Jesus gehört. Was gibt es bei solch einer wunderbaren Botschaft bitte für Einwände?

Angela Maria Prokop, Baden/Österreich

Generell freue ich mich über ein öffentliches Bekenntnis zum Christentum und weiß auch nicht, ob Führich ein evangelikaler Christ ist. Tatsächlich ist es aber so, dass viele Evangelikale queerfeindlich sind und die untergeordnete Rolle der Frau betonen. Insofern finde ich es gut, dass die Tagesschau vor diesen ultrakonservativen Ansichten warnt.

Marie-Christina Schäfer (online)

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