„Hermetische Semiose“ in diachroner Exegese? Von Jutta Krispenz BN.NF 181 (2019) 91-104 Zusammenfassung / Summary „Hermetische Semiose“ nennt Umberto Eco eine Interpretation, die von unendlichen Deutungsmöglichkeiten jedes Textes ausgeht und ihm unterstellt, er wolle seine Bedeutung verschleiern. Demgegenüber beharrt Eco darauf, dass nicht jede Interpretation korrekt ist: Die Deutungsmöglichkeiten sind unendlich, aber nicht beliebig. Der Artikel sieht die Gefahr hermetischer Semiose nicht nur dort gegeben, wo Texte als homogene Gebilde interpretiert werden, sondern auch dort, wo der Verdacht sich auf die verborgene Heterogenität richtet und darum die diachrone Lesart forciert. Am Beispiel von Spr 26,1-16, einem Text, der als Abschnitt aus den Sentenzensammlungen des Sprüchebuches traditionell als heterogenes Gebilde wahr- genommen wird, wird gezeigt, dass auch die diachrone Wahrnehmung von Texten vor „hermetischer Semiose“ nicht gefeit ist. Diesen Artikel jetzt lesen! Im Einzelkauf Sie erhalten diesen Artikel als PDF-Datei. Download sofort verfügbar 12,00 € inkl. MwSt PDF bestellen Im Abo Ihr Plus: Zugriff auch auf alle anderen Artikel im Abo-Bereich 154,00 € für 4 Ausgaben pro Jahr + Digitalzugang für institutionelle Bezieher, 88,00 € für Privatpersoneninkl.MwSt., zzgl. 12,80 € Versand (D) Im Kombi-Abo Im Digital-Abo Kombi-Abo bestellen Sie sind Print-Abonnent? Digital-Upgrade (nur 16,00 € zusätzlich) Sie haben ein Digital- oder Kombi-Abonnement? Anmelden Teilen Teilen Whatsapp Mailen Überschrift Artikel-Infos Autor/-in Jutta Krispenz
Zusammenfassung / Summary „Hermetische Semiose“ nennt Umberto Eco eine Interpretation, die von unendlichen Deutungsmöglichkeiten jedes Textes ausgeht und ihm unterstellt, er wolle seine Bedeutung verschleiern. Demgegenüber beharrt Eco darauf, dass nicht jede Interpretation korrekt ist: Die Deutungsmöglichkeiten sind unendlich, aber nicht beliebig. Der Artikel sieht die Gefahr hermetischer Semiose nicht nur dort gegeben, wo Texte als homogene Gebilde interpretiert werden, sondern auch dort, wo der Verdacht sich auf die verborgene Heterogenität richtet und darum die diachrone Lesart forciert. Am Beispiel von Spr 26,1-16, einem Text, der als Abschnitt aus den Sentenzensammlungen des Sprüchebuches traditionell als heterogenes Gebilde wahr- genommen wird, wird gezeigt, dass auch die diachrone Wahrnehmung von Texten vor „hermetischer Semiose“ nicht gefeit ist.