Eindrücklich war, als Benedikt XVI. zu Beginn seines Pontifikats die für ihn und sein Gottesverständnis programmatische Enzyklika „Deus Caritas est“ veröffentlichte und darin auf den untrennbaren Zusammenhang von Gottes- und Nächstenliebe verwies. Er lehnte sich eng an den ersten Johannesbrief an, der die untrennbare Einheit der christlichen Liebe betont: Liebevolle Zuwendung wird zum Ort der Gotteserfahrung, Orthopraxie wird zum Ort der Mystik, Caritas rückt ins Zentrum einer Glaubenserfahrung.
All dies ist und bleibt aber theologische Reflexion, die sich erst durch eine gelebte Praxis von weltlichen Ideologien abhebt. In diesem Monat beleuchten Autoren die verschiedenen Facetten einer diakonischen Pastoral und zeigen auf, wie die kirchliche Caritas heute in ihrem verbandlichen, gemeindlichen, institutionellen oder ganz persönlichen Kontext gelingen kann.
In der Rubrik „Im Blick“ beleuchtet Sonja Strube die - angesichts des derzeitigen NSU-Prozesses hochaktuelle - Herausforderung der Kirche durch rechtsradikale Tendenzen. Und Erwin Teufel, ehemaliger Ministerpräsident von Baden-Württemberg und engagierter Katholik, wagt sich an das „heiße Thema“ der Viri probati heran.
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