Natürlich geht im Leben nicht alles glatt. Ganz selbstverständlich tauchen immer wieder auch Probleme und Konflikte auf, die aber gerade für Seelsorger oft eine Provokation darstellen. Denn eigentlich ist es ja ihr Ziel, das Reich Gottes zu verkünden, Gemeinschaft zu stiften und diese zu leben. Der Konflikt wird dabei nicht nur als „Hemmschuh", sondern auch - angesichts des Anspruchs an sich selbst - als eigenes Defizit wahrgenommen. Abgesehen davon verlangen Konflikte den Betroffenen einiges an Energie ab. Kein Wunder also, dass sie deshalb zunächst als „störend" empfunden werden.
Konflikte können aber auch als Chance wahrgenommen werden. Sie können eine Initialzündung darstellen, um eine überholte Situation zu überwinden, eine Beziehung neu zu definieren oder einfach nur um eingefahrene Blickwinkel zu weiten. Die Beiträge in diesem Heft wollen dazu ermutigen, Konflikte auch unter einem positiven Vorzeichen zu betrachten. Und die Urlaubszeit zur Konflikt-Lösung zu nutzen. Besonders gefreut habe ich mich über den Beitrag „Gott loben, das ist unser Amt" von Walter Kardinal Kasper, den Sie in der Rubrik „Im Blick" finden. Er lädt dazu ein, in der Urlaubszeit über die Bedeutung christlicher Liturgie neu nachzudenken.
Rabindranath Tagore schrieb einmal: „Gott achtet dich, wenn du arbeitest, aber er liebt dich, wenn du singst."
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