Vorbereiten: für jedes Kind eine Kerze mit Namen
Lied: »Ich lobe meinen Gott«
(Liederbücher/Internet)
Liturgischer Gruß und Einleitung
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Der bekannteste Satz aus dem Gedicht »Stufen« von Hermann Hesse ist wohl: »Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.« Den Zauber des Anfangs spüren wir, wenn nach dem Winter die Blumen ihre Köpfe aus der Erde strecken. Wir spüren ihn auf besondere Weise, wenn der Kopf eines Kindes aus dem Bauch seiner Mutter immer mehr zum Vorschein kommt. Nun sehen wir in unserer Mitte N.N. und N.N. und N.N., die ganz am Anfang ihres Lebens stehen. Wir freuen uns über sie und heißen sie alle willkommen.
Gebet
Gott, wir danken dir für diese Kinder. Vor ihnen liegen viele Jahre des Lebens. Auch für die Eltern beginnt ein neuer Lebensabschnitt, denn nun ist ihnen viel Verantwortung übertragen, in die sie hineinwachsen müssen. Wir bitten dich, segne die Kinder und segne ihre Eltern. Segne die Kinder, dass sie heranwachsen können, wie es ihnen gut tut. Segne die Eltern und begleite sie auf allen ihren Wegen, in allen ihren Gedanken und bei allen Entscheidungen, die sie treffen müssen. In uns allen aber erhalte die Freude am Leben, sowie die Achtung und den Respekt vor allem Lebenden – heute und alle Tage …
Evangelium: Mk 4, 26–29
Auslegung
Das Gleichnis spricht den Zauber des Anfangs an. In einem Boden, der dafür bereitet ist, wächst etwas heran, das viel Potenzial hat. Wie das alles genau vor sich geht, bleibt letztlich im Verborgenen und ein Geheimnis. Wir können es – das Samenkorn wie auch die Kinder -wachsen lassen, wir können sie im Wachstum unterstützen, das Potenzial, das in sie gelegt ist, fördern. Dazu braucht es Geduld, Liebe, Ausdauer, besonders aber Vertrauen. Vertrauen in ihre Möglichkeiten und Begabungen, sowie Vertrauen auf Gott, der segnet und vollendet, was er mit uns begonnen hat.
Lied: »Gottes guter Segen sei mit euch«
(Liederbücher/Internet)
Allgemeines Gebet
Stille
Dank, Bitte und Fürbitten der Anwesenden
Vaterunser
Segen
über ein Kind
Der Gottesdienstleitende der Segensfeier hält die Hand über dem Kind.
N.N., wachse hinein in das Leben, hab Freude und Lust am Leben. Gott halte dazu seine Hand über dich. Er ist bei dir in den schönen Stunden, er ist da in den Stunden, die du dir nicht wünschst. Er segne dein Wachsen an Körper und Geist, er segne dein Wachsen im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe. (Zündet die Kerze an und übergibt sie den Eltern) Sein Licht leuchte über dir und in dir.
über die Eltern
mit Handauflegung, wenn gewünscht
Gott, der uns allen Vater und Mutter ist, segnet euch Eltern. Er hält seine Hand auch über euch, er hilft euch, das Wunder des Lebens zu begreifen, er schenke euch auch Fantasie, Einfallsreichtum und Mut, wenn es um Entscheidungen geht, Geduld, wenn manches länger dauert, als ihr euch es vorgestellt habt, er sei bei euch, wenn eure Kräfte müde werden. Sein Licht, das die Kerze andeutet, die ihr in den Händen haltet, sei euch Orientierung, Stütze und Halt.
über Kinder und Eltern
So segne euch, Kinder und Eltern, der liebende Gott … Sein Friede sei mit euch!
Lied: »Lobe den Herrn, meine Seele«
(Liederbücher/Internet)
Alternativen
Gebet
Gott, alles Leben hat in dir seinen Ursprung. Wir danken dir für diese Kinder, die bisher im Schoß ihrer Mutter geborgen waren und nun in diese Welt hineingeboren sind. Behüte und begleite sie auf ihrem Lebensweg.
Wir danken dir auch für die Frauen und Männer, die nun Eltern geworden sind. Sie haben zu ihrem Kind Ja gesagt und freuen sich darüber. Für ein Kind zu sorgen ist auch Herausforderung und Verantwortung. Daher wird ihr Leben und Miteinander auch immer wieder anders verlaufen, als sie es sich wünschen oder vorstellen. Gib ihnen dazu Liebe und die Kraft im Miteinander und gegenseitigen Verstehen.
Lesung: Jes 44, 1–5
Auslegung
»Fürchte dich nicht« ist die Schlüsselaussage dieser Verse. Sie gelten den Eltern, sie gelten auch den Kindern. Sie bekräftigen, dass Gott Schöpfer ist, dass alles, was er ins Leben ruft, nicht auf sich allein angewiesen ist, sondern unter seinem Schutz steht, dass er sich dafür verantwortlich weiß. Seine Kraft wirkt und wächst in jedem von uns. Wenn wir mit ihm verbunden bleiben, sind Herausforderungen zu bewältigen – die großen und die kleinen, ganz so, wie sie das Leben bringt. Gott hat uns, wie es anderer Stelle bei Jesaja heißt, in seine »Hand geschrieben« (Jes 49,16). Gleiches sollten wir tun. Wer Gott in seine »Hand schreibt« hat eine gute Hand. Was er tut, tut er mit der Kraft Gottes.
Hanns Sauter