Münsterschwarzacher Hymnen, Münsterschwarzach: Vier-Türme-Verlag 2022; 220 S.; 24,00 €; ISBN 978-3-89680-622-2
Nach dem Psalter und den
Cantica der Münsterschwarzacher
Übersetzung liegt nun auch eine Leseausgabe
der Hymnen des Benediktinischen
Antiphonale vor. Im Gegensatz zu den
ersten beiden Bändchen ist diese Ausgabe
naturgemäß nicht Resultat einer interdisziplinär
erfolgten Übersetzungsarbeit. Was
also dort durch die besondere Qualität der
Übersetzung für Aufsehen gesorgt hat, ist
hier schlicht nicht relevant.
Auch wird man
von einer Leseausgabe keine Angaben zu
den jeweiligen Melodien vermuten. Das
Büchlein dient vielmehr denjenigen, die an
der geistlichen Botschaft der Hymnen des
Benediktinischen Antiphonale interessiert
sind. Allen, die mit dem „Gotteslob“ und
dem nicht-monastischen Stundenbuch
vertraut sind, dürften viele der abgedruckten
Hymnen bereits bekannt sein, längst
aber nicht alle. Gerade der Name des
(kürzlich verstorbenen) Benediktiners
P. Polykarp Uehlein, der im Geleitwort von
Abt Michael Reepen erwähnt wird, macht
darauf aufmerksam, dass die Hymnen des
Benediktinischen Antiphonale weit mehr zu
bieten haben als nur Altbekanntes. Wer nur
sucht, kann mit besonderen Entdeckungen
belohnt werden, etwa derjenigen eines
Hymnus zum Gedenktag der Freunde Jesu,
Maria, Marta und Lazarus (29. Juli), der erst
2021 von Papst Franziskus als allgemeiner
Gedenktag in den liturgischen Kalender
eingeführt wurde (vgl. Gd 5/2021, S. 60).
Gerade aber, um hier auf das Besondere
aufmerksam werden zu können, wäre es
hilfreich gewesen, den Hymnen auch
Angaben zu den jeweiligen Verfassern
hinzuzufügen.
P. Dr. Jürgen Riegel SAC, Trier/Vallendar