Jochen Straub/Barbara Seehase: Lebenszeichen. Gottesdienste, Gebete und Katechesen in Leichter Sprache, Ostfildern: Schwabenverlag 2020; 176 S.; 18,00 €; ISBN 978-3-7966-1784-3
„Leichte Sprache“ ist eine speziell geregelte
vereinfachte Form der Standardsprache,
die auf leichte Verständlichkeit von Texten
und gesprochenen Worten abzielt. Sie soll
Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen
über eine geringe Kompetenz in der
deutschen Sprache verfügen, das Verstehen
erleichtern und dient damit der Barrierefreiheit.
Vermieden werden etwa lange, verschachtelte
Sätze, Konjunktive oder Fremdwörter.
Das vom Beauftragten der Deutschen
Bischofskonferenz für die Belange von Menschen
mit Behinderung, Weihbischof Reinhard
Hauke, im Vorwort ausdrücklich empfohlene
Buch „Lebenszeichen“ enthält 16
vollständig ausgearbeitete Gottesdienste in
Leichter Sprache. Sie wurden exemplarisch
von Menschen mit Behinderung gelesen und
geprüft. Die einzelnen Modelle decken alle
wichtigen Anlässe im Jahreskreis sowie besondere
(Lebens-)Themen (z. B. „Herzlich
willkommen“ oder „Segen“) ab und können
zur Eucharistiefeier erweitert werden. Gestaltungshinweise
hierzu finden sich im Anhang.
Das Buch enthält außerdem passende
Lieder (mit Noten) sowie weitere Gestaltungselemente.
Wer inklusive Gottesdienste
vorbereitet und gestaltet, findet in „Lebenszeichen“
zahlreiche Anregungen und Hilfestellungen.
Manuel Uder, DLI, Trier
Christian Kuster: Zu Hause Gottesdienst feiern – (wie) geht das?, Stuttgart: Verlag Katholisches Bibelwerk 2021; 255 S.; 19,95 €; ISBN 978-3-460-25536-4
Zuhause Gottesdienst feiern – eine Erfahrung,
die vor allem der Corona-Pandemie
und den damit verbundenen Verboten geschuldet
war. Die in diesem Buch versammelten
Modelle sind eine Anregung für diese
häuslichen Gottesdienstfeiern. Sie laden
ein, zu unterschiedlichen Anlässen (z. B.
zum 18. Geburtstag oder zu den Festzeiten
des Kirchenjahres) zusammenzukommen
und miteinander im Kreis der Familie
zu beten.
Die Idee des Buches ist gut, die
Durchführung leider weniger. Immer wieder
finden sich handwerkliche Fehler, bei
denen z. B. aus einem Kyrie-Ruf eine Fürbitte
wird oder vorgeschlagene Gebete nur
auf der doxologischen Ebene bleiben.
Auch
sind die Vorschläge wenig praxisorientiert:
Vieles wird in Überschriften genannt (z. B.
Begrüßung), aber es finden sich dann keine
ausformulierten Texte; ein Psalm mit
Unterstreichungen abgedruckt, doch nirgends
ein Psalmton angeführt; innerhalb
einer Feier eine 30-minütige Stille vorgeschlagen
…
Das Buch mag sicher als gute
Anregung geeignet sein für Menschen, die
mit der Liturgie vertraut sind und selbst in
diesem Bereich kreativ sein können. Ohne
ausreichende Vorbereitung kann man die
Gottesdienste jedenfalls nicht miteinander
feiern.
Dr. Fabian Brand, Würzburg