Die poetischen Texte, vor allem die
Psalmen, haben sich im Vergleich zur
bisherigen Einheitsübersetzung zum Teil
stark geändert. Ein Problem dabei ist der
Unterschied zwischen dem revidierten
Lektionar und dem „Gotteslob“ 2013. Da
derzeit keine neue Ausgabe des „Gotteslob“
geplant ist, wird uns diese Diskrepanz noch
lange begleiten.
Die Situation ist dennoch
keineswegs „katastrophal“, wie man die
Klage schon vernehmen konnte. Bei den
Psalmen gab es eigentlich schon immer eine
– durchaus willkommene – Vielfalt neben
der Einheitsübersetzung. Die bisherigen
Kantorenbücher sind auch dann, wenn sie
im Großen und Ganzen die Einheitsübersetzung
wiedergegeben haben, im Detail doch
ein wenig davon abgewichen, wenn auf
diese Weise die Singbarkeit deutlich
verbessert werden konnte. Für das
Stundengebet existieren neben dem
offiziellen noch weitere Antiphonale-Ausgaben
und Psalterien mit eigenständiger
Übersetzung.
Bei den Psalmen haben wir somit eine
Situation, die in anderen Ländern sogar für
die ganze Bibelübersetzung gilt. So existiert
seit 2013 in Frankreich eine offizielle, eigens
für die Liturgie geschaffene Übersetzung der
Bibel neben anderen Übersetzungen, die
mehr für das Studium des Textes gedacht
sind. Die Unterschiede können durchaus
dazu anregen, sich näher mit den Aussagen
des Textes auseinanderzusetzen. Für den
Antwortpsalm kann man je nach Situation
auch andere Ausgaben heranziehen.