Wenn an Mariä Himmelfahrt die
Kräutersträuße (Krautwische, Würzwische)
gesegnet werden, beinhalten sie
je nach Region verschiedene Pflanzen.
Genau so unterschiedlich ist ihre
Anzahl, die von neun bis 77, aber auch
von der heiligen Zahl Sieben bis hin zu
99 reichen kann. Es ist daher unmöglich
die eine einzige Liste der Kräuter
für den Himmelfahrtsstrauß aufzustellen.
Deshalb seien nur einige wenige
„Kandidaten“ genannt:
-
Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
- Thymian (Thymus vulgaris)
- Löwenzahn (Taraxacum sect.
Ruderalia)
- Lavendel (Lavandula angustifolia /
officinalis / vera)
- Holunder; am verbreitetsten ist der
Schwarze Holunder (Sambucus nigra)
- verschiedene Minzen (Mentha)
- Gewöhnlicher Efeu (Hedera helix)
- Johanniskräuter (Hypericum)
- Wermut (Artemisia absinthium L.)
- Beifuß (Artemisia vulgaris)
- Rainfarn (Tanacetum vulgare L.)
- Schafgarben (Achillea)
- Königskerzen (Verbascum)
- Tausendgüldenkraut (Centaurium)
- Echtes Eisenkraut (Verbena
officinalis)
Es genügt also schon ein Blick in den
heimischen (Küchen-)Garten, an den
Wegesrand, an eine Gartenhecke oder
eine Wiese, um regionale sowie weiter
verbreitete Nutz- oder Heilkräuter zu
finden. Dennoch empfiehlt es sich, ein
aktuelles Pflanzenbuch dabei zu
haben, um keine gefährdeten oder
gefährlichen Pflanzen (z. B. Riesen-Bärenklau)
zu pflücken. Auch sollte vor
dem Pflücken auf Kulturwiesen der
zuständige Bauer um Erlaubnis gefragt
werden.
Maria: Vollendete Erlösung
„In Wirklichkeit stand Maria niemals als
Privatperson vor Gott. Deshalb sind auch
ihre individuellen Vorzüge und die sie
auszeichnenden Geschehnisse in ihrem
Leben niemals von ihrer Heilsaufgabe zu
trennen, die sie für die ganze Menschheit
vollführte. Unter diesem Aspekt gewinnt
dann auch das Ereignis der leiblichen
Aufnahme Marias in den Himmel eine
allgemein-menschliche Bedeutung (…).
Es geht hier nicht nur um eine private
Auszeichnung Marias, (…) es geht
vielmehr um ein Erlösungsereignis,
näherhin um die Darstellung der
vollendeten Erlösung an einem aus der
Reihe der Erlösungsbedürftigen; denn
die Vollendung der Erlösung geschieht
erst dort, wo sie sich auf das menschliche
Geschöpf im Ganzen auswirkt, gerade
auch auf den oft so geringgeschätzten
und abwertend behandelten Leib.“
Leo Kardinal Scheffczyk (1920–2005),
deutscher Theologe