Leserinnen und Leser kommen zu WortWas mein Leben einfacher macht

Mit einer neuen Rubrik möchte ich Sie einladen, Ihre eigenen guten Erfahrungen mit anderen zu teilen. Leben ist kompliziert genug. Oft braucht es nur wenig, vielleicht sogar nur einen neuen Blick, um es zumindest einfacher zu machen. Hier sollen Leserinnen und Leser zu Wort kommen, die sagen, wie für sie das Leben einfacher – vielleicht sogar einfach – wurde: anschauliche, erprobte und reflektierte Erfahrungen aus dem wirklichen Leben.

Wenn Sie Ihre Einsichten teilen wollen, die andere Menschen möglicherweise (oder idealerweise) auf ihren Alltag übertragen können: Schreiben Sie an pateranselm@einfachlebenbrief.de

Mittagsschlaf

Ich mache es täglich. Als ich noch meine Kassenpraxis als Psychotherapeut betrieb, habe ich es immer wieder gemerkt, wie gut es auch anderen tut. Es ist hilfreiche Arznei ohne alle Nebenwirkungen. „Rein biologisch“. Dazu kostenlos: Der Mittagsschlaf. 20-30 Minuten reichen. Das stärkt nicht nur das Immunsystem, sondern macht auch den Alltag einfacher. Es fühlt sich ein wenig an, als ob der Tag nochmals anfängt: Ohne quälende Anstrengung erledigen Sie, was am Nachmittag zu tun ist. Ihre Stimmung ist gelöster. Ängste verlieren ihre Schärfe. Sie haben eher mal eine Idee, wie Sie Probleme in Ihren Arbeiten entknoten könnten. Sie sind weniger reizbar, und so kann sich Ihre jetzt ruhigere Art ein wenig auf die Menschen übertragen, mit denen Sie zu tun haben. Mit einer ganz anderen Frische kommen Sie in Ihrer Familie an. Alle diese erfreulichen Auswirkungen werden noch stärker, wenn Sie sie öfters bewusst wahrnehmen und zu sich sagen: Ich habe das selbst in der Hand! Und zwar täglich. (Dr. Karl-Herbert Mandel)

Keine Fixierung aufs Rechthaben

Beziehungen fühlen sich schwierig an, wenn jeder auf seinem Standpunkt beharrt und keiner dem anderen entgegenkommt. In solchen Momenten treffe ich die Entscheidung: „Ich will ein leichtes Leben haben. Wie fühlt sich leichtes Leben hier an? Was will ich jetzt sagen, was will ich tun, damit es leicht wird?“ Die Ideen kommen meist sofort. Sie können ganz unterschiedlich sein: Das kann ein klarer Blick auf die Lösung sein, ein Wort der Entschuldigung. Oder ich kann durch Humor eine Wende bringen. Die Situation hat sich auf einmal geändert: Was festgefahren schien, bricht auf und meine bewusste Entscheidung bringt etwas Leichtes hinein. Alles wird einfacher. (Linda Jarosch)

2 Ausgaben gratis

einfach leben - der Monatsbrief von Anselm Grün bietet Ihnen regelmäßig neue Impulse für Ihre ganz persönliche „Auszeit“. Lassen auch Sie sich von Anselm Grün in Ihrem Alltag begleiten.

Jetzt testen!

Schritt für Schritt

Prioritäten setzen und Schritt für Schritt gehen. 

Immer nur so viel erledigen, wie man kann. 

Morgen ist auch noch ein Tag.

(Heike Knauff-Oliver)

Meine Glaubenssätze

Ich bin aufmerksam, gelassen und dankbar. Ich öffne mich dem Lebensfluss mit meiner Liebe, Güte und Dankbarkeit, die Wunder bewirken. Immer mehr erwache ich zu mir selbst, erfülle alle meine Aufgaben und Ziele mit Freude und Dankbarkeit und nehme sie liebevoll an. Ich bin aktiv und handle jetzt. Ich erfülle den Augenblick. Liebe und tue, was du willst. Einfach machen und schauen was passiert. Ich habe endlos viele Ideen. Ich bin ein wundervoller Mensch. Ich bin ein liebenswerter Mensch. Ich liebe mich. Ich bin stolz auf mich. Ich bin ein Schöpfer. Ich bin ein Organisator und Helfer. Ich mache anderen eine Freude. Ich trinke leckeres Wasser und bin gesund. Ich schaffe alles, was ich will, ich bin erfolgreich, alles ist möglich, einfach machen und schauen was passiert, ich kann das, immer wenn ich mit dem Gedanken spiele. Ich bin mitfühlend, denn wer mitfühlt, ist wertvoll und liebevoll. Ich bin ganz ich selbst und bereit, mir und anderen zu verzeihen. Ich erkenne, dass ich bereits alles habe und vermisse nichts. (Uwe Siebeck)

In die Natur

Mir hilft es sehr, herauszufinden, wo die Quelle der Schwierigkeit liegt. Liegt diese in der geistigen Verbindung mit einem nahestehenden Menschen, erreiche ich Erleichterung durch Radfahren und Fotografieren in der Natur. (Heinrich Figge)

Es ist einfach, wie es ist

Ich glaube, das Leben muss nicht einfach(er) werden. Das Leben ist einfach wie es ist. Gott hat nicht gesagt: Lebe einfach mal dein Leben. Und Jesus Leben war absolut nicht einfach. Aber es hat die Menschen einfach bewegt.

Mein Leben mit all seinen Schwierigkeiten und schweren Seiten lebt sich leicht, wenn ich die Zeit vergessen kann und Leidenschaft den Pflichten die Wichtigkeit nehmen kann. Mein Leben wird einfacher, wenn mich meine Freunde wie auf Wolken über tiefe Täler heben.

Mein Leben wird leichter, wenn ich traurig und fassungslos auf Ungerechtigkeiten, Gewalt und Unterdrückung schaue und dabei nicht erstarre, sondern mich auf einen Stuhl stelle, Stern spiele und einfach strahle.

Mein Leben wird leichter, wenn ich mich traue, Mut zu habe,  gegen alle Erwartungen meinen Weg zu gehen, ohne zu wissen, wohin er führt.

Mein Leben wird leichter mit jedem guten Erinnerungsbild in meinem Kopf.

Wenn ich einfach lebe und meinen Nächsten aufmerksam in den Augen ablese, ob Not oder Zuversicht gerade überwiegen, habe ich die Macht, die Welt zu retten.

Einfach leben bedeutet zu leben und nicht tot zu sein.

 Wenn wir „einfach leben“ mit anderen teilen, sollten wir sammeln:

Einfach leben heißt:

  • meiner Katze zuzuschauen, wenn sie auf dem Rücken liegt.
  • danke zu sagen, wenn mein Problem nach einigen Tagen kleiner wird.
  • Freunde zu haben, die nicht werten, sondern tragen.
  • sagen zu können, mein Leben verlief in der Summe gut, auch wenn die Wege andere als erwartet führten.

(Ines Ade)

Ganz wichtig

Was macht mein Leben konkret einfach? Es sind mehrere Dinge: Ganz wichtig ist für mich, möglichst eine Arbeit, ein Gespräch oder was immer ich anfange,  zu beenden, bevor ich mit der nächsten Aufgabe beginne. Auch halte ich mich an manche Lebensweisheiten, wenn ich merke, dass ich meine innere Mitte verliere, z. B.:  "es gibt nur EINEN GOTT - ich bin es nicht!" So kann ich guten Gewissens, Dinge, die meine Möglichkeiten übersteigen, an meinen großen und liebenden GOTT abgeben. (Sonja Lederhofer)

Augenöffner

Die Zeitschrift „einfach leben“ ist für mich wertvoll. Und Minimalismus: ich bin zufällig auf das Buch von Christof Herrmann gestoßen: "Das Minimalismus-projekt ". Es hat mir sprichwörtlich die Augen geöffnet : Was ich alles nicht brauche....

"Weniger ist mehr!"

Diese Einsicht tut soooo gut...immer und überall!!!

Auch der Text „Spuren“ von Georg Plank trifft die aktuelle Zeit: „Heute leiden die meisten nicht unter ein Zuwenig, sondern stöhnen unter dem Zuviel. Es quält nicht das Zulangsam, sondern das Zuschnell. Es mangelt nicht an Mobilität, sondern am Selbergehen. Und am Spurenhinterlassen!“ (Inge Torggler)

Vier Dinge

1. Eine einfache Klopftechnik (Tapping) bei starken Emotionen (Wut, Angst etc)  anwenden – die App „the tapping solution“ - rettet mich echt oft vor Verzweiflung und hilft enorm!!

2. Ruhige Atemzüge - dran erinnert werden mit handyalarm - große Wirkung!

3. Am Morgen fünf Wünsche notieren, und am Abend überlegen, was heute gut war.

4. Dreimal pro Tag zehn Minuten Dankbarkeit.

(Andrea Zima)

Der Traum von der Liebe

... ermuntert von "Ihrem" "einfach-leben-Brief" hatte ich am 15.08.2022 ca. 05 Uhr 20  einen "unprovozierten" unleugbaren - gesprochenen und handgeschriebenen - Traum: "Die Liebe ist die Wurzel von allem..." ... ein "Satz", den ich von mir aus nie SO auszusprechen gewagt hätte ... und mit dem ich auch heute noch ringe - angesichts eigener Erfahrungen und "täglicher Nachrichten" und sich offenbar noch heute "ausdehnender" ca. 1 Billion Galaxien... (Theo Strehl )

Was ausreicht

....Wer hat schon ein einfaches Leben und wer will das schon haben?
Aber Kraft und Leichtigkeit hat mir im Leben immer mein Glaube gegeben: Zuversicht, Hoffnung und die Gewissheit, dass alles (s)einen Sinn hat.

Wichtig ist: Die Freude über schöne Erlebnisse und Begegnungen aufnehmen im Herzen und dankbar erkennen, dass alles geschenkt ist.
Wenn ich ins Zweifeln gerate, hilft mir der Satz: „Alles geht vorüber“ ...oder „alles hat seine Zeit“. In schwierigen Zeiten hilft dieser Satz als Trost. Schließlich ist alles irgendwann Vergangenheit.

„Einfach Leben“ als Motto hilft auch, dem ewigen Leistungsanspruch und den Anforderungen der Gesellschaft zu entfliehen, eben nicht immer nur zu „funktionieren“.
Manchmal muss ich auch " barmherzig " mit mir selbst sein ... und es gut sein lassen, auch wenn es mal nicht höher, schneller und weiter ging an bestimmten Tagen.

Es reicht aus, zu sein, zu atmen, sich zu versorgen, ohne großes Programm.

Einfach zu sein und abzuwarten, was ich in der Ruhe und Stille höre.
Mir hilft da immer ein Waldspaziergang:  sozusagen als Zeit für mich, als Tank-und Dankstelle und die tägliche Zeit für einen Impuls. (Catharina Reiss )

Was es leichter macht

Was mein Leben - bald 68, katholisch und schwer gelitten unter der Lehre eines strafenden Gottes, geschieden, eine erhoffte, gescheiterte Liebesbeziehung, seit 2015 wiederverheiratet mit einem evangelischen Mann - leichter macht?
Vor allem dies: Die Natur, die Schönheit unserer Erde, meine EnkelInnen, in einer Kirche mich vor Gott mit leeren Händen hinstellen, Ihre Bücher ... . (Sabine Neumann)

Was trägt

Mein Leben wird einfacher durch mein tägliches Gebet am Morgen mit dem Te Deum und einer anschließenden Meditation. Gestärkt kann ich dann den Tag beginnen und mich auf die Menschen einlassen, die mir begegnen und mit denen ich arbeite.

Abends beende ich den Tag mit dem Abendgebet des Te Deum und mit einem Gebet für den Weltfrieden. In Gedanken versuche ich immer wieder aufs Neue, trotz aller Umbrüche und Krieg, gerade in dieser Zeit Gott und somit dem Leben zu vertrauen. Und.... es gelingt mir mit den Jahren immer ein bisschen mehr. Mehr an Vertrauen, mehr an Gelassenheit: Das trägt mich durch Krisenzeiten. (Gaby Fehmer)

Lesen

Wenn ich am Abend vor dem Einschlafen einen Beitrag ihres „Einfach-leben“-Briefes lese oder meine spirituellen Bücher in die Hand nehme, einige Zeilen meditiere und meine Seele ruhig wird, dann ist der nächste Tag wieder einfacher. (Gertrud Gschnell)

Ein Lebensmotto

Bei der Beantwortung Ihrer Frage, was das Leben leichter macht, muss ich spontan das Lebensmotto meines Vaters denken: „Immer erst aufregen, wenn's soweit ist.“ Die Geschichte dazu: In unserer Familie mit vier Kindern war immer Einiges los. Meine Mutter ist eine recht Vorsichtige, die am liebsten auf der sicheren Seite des Lebens unterwegs ist. Mein Vater war da eher gelassen. Wenn die Mutter "dramatisierte" (Kommen die Töchter heil aus der Disco zurück? Oder: Muss es wirklich sein, dass sie Auto fahren, kaum dass sie den Führerschein haben?), beharrte mein Vater zeit seines Lebens auf diesem seinem Lebensmotto: Immer erst aufregen, wenn's soweit ist! Dieses Motto hat mir in unruhigen Zeiten manch ruhige Nacht gebracht und auch viel unnütze Aufregung vor Arztgesprächen und anderen Herausforderungen erspart. (Iris Fulda)

Die richtige Kombination

Wenn man den Begriff „einfach leben“ ausspricht, macht schon die Betonung jeweils eine besondere und unterschiedliche Bedeutung aus. Ist die Betonung e i n f a c h leben oder einfach l e b e n? Die Frage dabei ist: Worauf liegt mein Focus? Und wie finde ich ihn?

Steve Jobs sagte einmal: „Simplicity is the ultimate sophistication.“ Und im meinem Auge hatte er sehr Recht: „Einfachheit ist etwas höchst komplexes.“ Die richtige Kombination für sich zu finden und achtsam darauf zu sein, mit welcher Betonung "einfach" benutzt wird, ist extrem individuell! (Ralf Maslak)

Mein „Gebetstagebuch“

Ich führe seit einigen Jahren ein „Gebetstagebuch“, in das ich aber keine Gebete schreibe, sondern jeden Abend gute Dinge schreibe, die ich an dem Tag erleben durfte – oftmals erinnere ich mich dann an Kleinigkeiten, die aber so schön waren, dass ich sie in dieses Buch aufnehme. Da war heute zum Beispiel der Verkäufer im Obstladen, der mir zum Probieren eine Weintraube geben wollte, diese aber zurückzog, als er merkte, dass der Stiel noch dran ist – und erst nachdem er diesen entfernt hatte, gab er mir endgültig die Traube. Sie war lecker – welch Wunder. Durch solche Rückblicke wird auch manch düsterer Tag auf einmal ein Tag mit vielen Sonnenstrahlen – und das tut mir sehr gut. (Angelika Nill)

Ganz einfach

Im Wald sein und mich am Wasser aufhalten - das macht mein Leben einfacher.

Auch ein wenig meditieren ist sehr schön… (Gisela Helm)

Meine Verantwortung

Für mich hat die Suche nach Leichtigkeit des Lebens mit Verantwortung zu tun, die ich übernehme. Auch wenn ich immer noch jeden Menschen in einem weiten Sinn für alles, was in der Welt geschieht, in der Mitverantwortung sehe, so gibt es doch die entscheidende Stelle, wo tatsächlich ich eingreifen kann und will, um nicht dem Blick auf das Schwere des Lebens die Oberhand zu überlassen. Wirklich nur da einzugreifen, wo mich etwas spontan berührt, wo gerade jetzt Kapazitäten da sind (Zeit, Geld, Idee) und auch gleichzeitig die Hoffnung zu hegen, dass andere das in ihrem Verantwortungsbereich auch tun, das entlastet mich. (Mechthild Finster)

Schlichte Dankbarkeit

Einfach leben. Nur zwei Wörter, aber sie wirken. Seit ich sie im Titel der Zeitschrift entdeckt habe, begleiten sie mich. Sofort ist mir damals ihre Doppeldeutigkeit aufgefallen. Aber beides gehört engstens zusammen. Einfach leben. Das ist der Wunsch jedes Menschen in Not. Auf die Frage: Was wünschst du dir? ist die Antwort schlicht: Einfach leben. Je länger ich lebe, desto mehr merke ich, dass auch ich für mein dankbares Dasein tatsächlich nicht viel brauche. Einfach leben hilft mir immer wieder in meiner Sehnsucht nach einfach leben. Nur diese zwei Wörter schenken mir in ihrer Schlichtheit mehr, als eine lange Rede oder ein umfangreiches Buch bieten können. Und sie wecken meine Dankbarkeit für so viele kleine und große Überraschungen im Verlauf des Tages. (P. Martin Werlen OSB)

Humor

Ich verlor vor fünf Jahren meinen Mann und war bei der Trauerfeier in unserer kleinen Dorfkirche sehr verzweifelt. Beim Singen eines der Lieder, konnte ich vor Tränen weder die Noten noch den Text im Gesangbuch sehen. Mein Neffe saß neben mir, bemerkte es und hielt den Zeigefinger auf den Abschnitt der Seite des Gesangbuches. Beim zweiten Lied brach ich wieder in Tränen aus und mein Neffe war wieder behilflich. Als sich dies beim dritten, abschließenden Lied wiederholte, flüsterte ich in sein Ohr: «Kann ich Dich auch zu anderen Gelegenheiten buchen?» Und er flüsterte zurück: «Aber nicht zum Freundschaftspreis!» Daraufhin mussten wir beide lachen und in diesem Lachen war schon ein Stück Zukunft, dass mein Leben weitergehen würde und dass der uns zusammenhaltende Humor in meiner Familie unumstößlich ist und sich gerade dann mit überraschender Leichtigkeit einstellt, wenn etwas besonders schwer und ausweglos erscheint. (Babette Kleyenstüber )

Hier und Jetzt-Tage

Ich bin seit einem Jahr Witwe und meine Freundin trennt sich gerade von Ihrem Mann. Wir hatten Urlaub dringend nötig und gemeinsam fuhren wir los. Ständig sprachen wir miteinander von unseren „Päckchen“, die uns begleiteten. Nach ein paar Tagen fiel uns auf, dass ich nur von der Vergangenheit sprach. Von den Zeiten, die ich mit meinem Mann genossen hatte und wie es war, mit ihm unterwegs zu sein. Meine Freundin sprach nur von der Zukunft, von Ihren Ängsten und den Entscheidungen, die anstanden und was die neue Arbeitsstelle für Herausforderungen mit sich bringen konnte. Wir beschlossen nach dieser Feststellung nur noch HIER-UND-JETZT-TAGE zu erleben. Wir wollten uns gegenseitig wachrütteln, wenn wir nicht im Hier und Jetzt waren. So öffneten wir unsere Sinne und  zeigten uns, welche Entdeckung gerade unser Herz berührte.  Wir genossen das leckere Essen, manchmal schweigend und bestaunten genauso wortlos die Farben des Meeres. Die Stille war genussvoll auszuhalten und unsere Gespräche waren erfüllt vom Dasein. (Dagmar Schnös)

Reisen mit leichtem Gepäck

Seit vielen Jahren schon bin ich gerne zu Fuß mehrere Tage und Wochen unterwegs, auf Fernwanderwegen über die Berge oder auf Jakobswegetappen.  Ich nehme keinen Gepäcktransport in Anspruch, d.h. alles, was ich in dieser Zeit brauche, trage ich in meinem Rucksack. Inzwischen bin ich so minimalistisch geworden, dass er incl. Brotzeit und Wasser max. 8 kg wiegt. Wenn ich alles tragen muss, reduziere ich mein Gepäck auf das Notwendigste: Wechselklamotten, Regenjacke, Sonnenhut, Kosmetikartikel in Miniformat, Erste-Hilfe-Set und so Kleinkram wie Taschenmesser, Traubenzucker, Sicherheitsnadeln, Taschenlampe. Das reicht. Das reicht, um glücklich zu sein.

Wieder zu Hause genieße ich natürlich meinen gefüllten Kleiderschrank, mein Bücherregal, meine CD-Sammlung. Aber ich weiß: das alles ist nicht entscheidend, ob mein Leben gelingt, ob ich glücklich bin. Dieses Reisen zu Fuß mit leichtem, sehr leichtem Gepäck lässt mich gelassener werden, entspannter und ja, freier, wenn ich meinen Besitz, meine Wohnung, meine Lebensbedingungen betrachte. Es schärft meinen Blick dafür, was ich wirklich brauche.  (Elisabeth Weißenhorn-Höfle)

Seelenübung

Trotz vieler Wirrungen und Irrungen in meinem Leben ist es mir gelungen, allein durch Einübung von Dankbarkeit und Demut als abendliches, tägliches Ritual im Gebet und Gespräch mit mir selbst zu tiefer Ruhe und Zufriedenheit zu finden. Durch diese Stärkung meiner Seele wuchsen Liebe und Friede in mir, so dass dunkle Wolken und Hass keinen Platz mehr finden. (Eberhard Wagner)

Zwei Akzente

Einfach leben heißt für mich erst mal: leben im Hier und Jetzt. Nicht zu viel Grübeln über die Vergangenheit und nicht zu viel Nachdenken über die Zukunft. Weniger Streiten ist dabei schon ein großer Erfolg. Das erreiche ich, indem ich verschiedene Meinungen nebeneinanderstehen lassen kann, ohne Recht haben zu müssen. Also die kontroverse Meinung des anderen diskussionslos annehme. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Selbst wenn der andere sicher im Unrecht ist, muss ich nicht unbedingt darauf eingehen und einen Streit darüber entfachen. Ich lasse es einfach so stehen. Und ich kann mir das Leben angenehm machen, indem ich z.B. eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen genieße, einfach leben.

Einfach leben hat für mich die Bedeutung: das Leben so wie es kommt annehmen. Es geht auch nicht um ‚immer mehr‘ haben, leisten oder erleben. Dankbar sein kann ich doch schon, wenn mein täglicher Bedarf gedeckt ist. Ich muss auch niemandem zeigen, was ich alles Tolles machen kann. Und Abschalten und Genießen kann ich ganz in meiner Nähe. Gehe ich in einen Wald, sei er gleich vor meiner Haustür oder ein ein paar Kilometer entfernt, entspanne ich mich hier, stressfrei und schone so die Umwelt und mein Portmonnaie und kann mich an der Schönheit der Schöpfung erfreuen, einfach leben. (Jürgen Dulling)

Den Tag bewusst anfangen

Seit längerem beginne ich, fast jeden Tag, auf die gleiche Weise, was mir sehr guttut. Entweder, noch im Bett sitzend oder liegend, schaue ich zum Kreuz und mache als erstes, bewusst ein Kreuzzeichen, und vergegenwärtige mir, dass ich mich damit, ganz bewusst, unter den Segen Gottes stelle. Ich danke für die Nacht und dafür, dass ich nun einen neuen Tag beginnen darf. Dann spreche ich immer die gleichen fünf Gebete:  1. „Lieber Gott, zeige Du mir heute den Weg, vom dem Du willst, dass ich gehe! Sage mir, was Du willst, was ich Dir tue!“ 2. „Hl. Geist, ich werde niemals die Dunkelheit wählen, sondern immer bei mir einlassen, was an heller Klarheit von Dir kommt.“ 3. „Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme Dich meiner!“ 4. „Lieber Gott, Dir vertraue ich, in Deine Hände lege ich heute mein Leben“. 5. Herr, schenke mir heute den Engel der Dankbarkeit, den Engel der Zuversicht und den Engel…

Sehr wichtig sind mir meine beiden treuen Engel der Dankbarkeit und der Zuversicht, die mich jeden Tag begleiten. Auf die Dauer schafft diese Haltung eine innere Ruhe und Zufriedenheit. Ärger, Sorge usw. gibt es auch heute noch oft in meinem Leben, aber sie berühren mich anders als früher. Und schließlich gibt es, in solchen Momenten, ja auch noch meinen Engel des „das darf heute so sein, und wirft mich nicht um…!“ (Erwin Klinkenberg)

Innen und außen

Mit 71 Jahren und alleinlebend bin ich gerade auf dem Weg, mir ein einfacheres Leben zu erschaffen, im Inneren und im Außen. Schon vor vielen Jahren bin ich in eine kleinere Wohnung umgezogen und versuche, nur noch die Dinge aufzubewahren, die ich brauche oder die mich wirklich erfreuen.

Meine Herkunftsfamilie ist inzwischen verstorben, jetzt werden Freundschaften noch wichtiger, ich empfinde sie als die Basis meines Lebens. Es sind gar nicht viele, nur eine Handvoll: eine Freundin aus der Kindheit, eine Mitschülerin, Menschen mit gleichen Interessen und Reisebekannte. Auch meine bald 50jährige Tochter gehört dazu.

Dies sind jetzt meine „Schätze“, für die ich dankbar bin und die es zu pflegen gilt. (Birgit Intzen)

Hausarbeit

Die meisten der acht Milliarden Menschen: sie machen jeden Tag jene Arbeiten, die langweilig, mühsam, wenig bedankt, schlecht bezahlt und teilweise gefährlich sind. Sie haben meist keine Wahl, denn sie müssen wohnen, essen. trinken, wollen überleben. Wer das liest, macht auch Hausarbeit oder könnte Hausarbeiten erledigen. Das empfinden wir als lästig, unerfreulich – aber es muß halt sein! Wie kann ich es umgestalten, neugestalten? Vielleicht gliederst du den lästigen Berg, der so riesig erscheint, in zwei Dutzend oder mehr Tätigkeiten auf. Schreib eine Liste, beispielsweise: alle Lampen, alle Dächer, alle Polster und so fort. Eher täglich: Staubsaugen in Küche, Bad, Wohnräumen. Im Einzelnen läuft das in überraschend kurzer Zeit. Jeden Tag etwas, dann strengt es kaum an (rechts das Datum) Schau dabei auf die zahllosen Menschen, die keine Wahl haben, Tag für Tag, besonders auch auf die leidvolle Zwangsarbeit großer Kinderscharen. Diese Betrachtung, diese Meditation wirkt! Du wirst ganz schön klein, ganz bescheiden. Du schämst dich für deine Unzufriedenheit. Schau hin, und du freust dich ein wenig, wie leicht du deinen Kleinkram erledigst.

Durch diese Betrachtung kann sogar ein Gefühl mitmenschlicher Liebe fühlbar werden, Compassion für die Menschen, denen es nicht gut geht – und die nichts dafürkönnen. Und dir selbst ist deine Komfortsituation einfach geschenkt, ohne eigenes Verdienst. Du erledigst eine bescheidene selbstverständliche Pflicht (Jammern kommt da nicht in den Sinn…)

Und du merkst, dass dir die tägliche Bewegung durch Hausarbeit körperlich und seelisch spürbar gut bekommt: besonders dann, wenn du dabei in deiner Vorstellung auf die zahllosen Armen blickst: eine Meditation, die etwas wert ist, weil sie den Sitz im realen Leben hat: dort, wo es weh tut….

Bejahe, was dabei lästig bleibt und dichte das nicht um, sondern nimm es solidarisch in deinen seelischen Lastrucksack.

Führe ich Hausarbeiten mit weitem Herzen durch, mit Blick auf die zahllosen Armen, dann geht sie bewusster, gelöster von der Hand. Geschieht dieses Handeln regelmäßig und verlässlich, dann kann es gegenüber dem Partner und den Kindern zur familiären Harmonie entscheidend beitragen.

Bin ich mit meinem Begleitengel als Hörender in Verbindung, wird er mich auf äußere Gefahren bei der Arbeit hinweisen. Er wird mich aber auch vor Enttäuschungen warnen, wenn meine Hausarbeit ständig als selbstverständlich hingenommen wird. Das kann sehr weh tun, regt aber an, nachzudenken und umfassend zu beobachten: (was kommt denn von meiner Seite an Dank? (Karl-Herbert Mandel)

Auch das Schöne sehen

Es gibt so viele schlimme Dinge, die passieren - in der Welt, in meiner nahen Umgebung -, die werde ich nicht ändern können. Manches ist auch sehr kompliziert und zu vielschichtig, als dass es einfach zu ändern wäre. Aber: Es passieren auch viele schöne Dinge in der Welt und in meinem Leben - einfach so, geschenkt. Man muss diese Dinge nur wahrnehmen und auch würdigen. Ein Stück weit spielt im Leben auch die eigene Betrachtung eine Rolle: „Ist das Glas halbleer oder halbvoll?“ Ich versuche, meinen Fokus immer wieder auf die schönen Dinge zu richten und dankbar zu sein. Ich bin ich und ich versuche, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Und ich erkenne an, dass nichts bleibt, nichts abgeschlossen und nichts perfekt ist. Das hilft - ein Stück weit. So sehe ich das. (Gabriele Reich)

Dinge weggeben. Sich focussieren

Wir (eine Familie mit drei Kindern) haben unser Auto verkauft. Dadurch haben wir nicht nur unsere Reisen besser geplant. Wir konnten auch bessere Schwerpunkte setzen. Durch den Verkauf des Autos haben wir insgesamt auch Zeit gespart: durch das Wegfallen von Tanken, Waschen, Reifenwechsel, Reparaturen, all diese lästigen Dinge. Und auch sonst: Wenn das Bücherregal voll wird, wandern einige der Bücher zum Second-Hand-Laden. Und generell: Sachen, die wir nicht mehr brauchen, geben wir möglichst weg, sodass jemand anders sie verwenden kann. Was hilft: Mindestens einmal im Jahr fahren meine Frau und ich zu einem Retreat. Sich aus dem Alltag zurückziehen, eine Auszeit nehmen, zur Besinnung kommen, das orientiert und gibt immer wieder Fokus, d.h. es zeigt, was wirklich wichtig ist. (Joachim Budweg)

Mindestens einmal täglich

Ich nehme mir jeden Tag eine halbe Stunde Zeit nur für mich - mit einer Tasse Tee: "me time" nenne ich das.

Resultat: Dies erlaubt mir, wenigstens für kurze Zeit ganz achtsam zu sein.

Um von meinem Perfektionismus wegzukommen, sage ich mir täglich mindestens einmal: "Ich bin gut so, wie ich bin."

Resultat: So schenke ich mir Liebe und ich höre auf, mich selber zu kritisieren. 

Und im Bett vor dem Einschlafen überlege ich mir  jeden Abend: "Wofür bin ich heute dankbar?"

Resultat: Dies erlaubt mir, den Tag zufrieden abschließen zu können. (Marianne Despont)

Auf die innere Stimme hören

Was unser Leben einfacher und erfüllter macht? Der erste Schritt dazu ist, uns selbst aufmerksam und liebevoll zu beobachten. Wenn wir das tun, erkennen wir sehr schnell, dass es mindestens zwei Stimmen in uns gibt. Die eine ist oft laut, urteilt schnell, lässt sich vom Verstand, bzw. dem laufenden Radio im Kopf beeinflussen und orientiert sich an der Außenwelt. Die andere Stimme ist leise, meldet sich durch eine Art Gespür, Bauchgefühl, Intuition. Ich nenne die erste unser Ego, die zweite unser wahres Inneres, unser Ich. Wenn wir lernen, im Alltag still zu werden und immer wieder innezuhalten, um auf diese innere Führung zu lauschen, dann führt uns diese innere Quelle so gut, wie wir es uns mit unserem Verstand nicht vorstellen können. Wenn wir beginnen, so zu leben, gibt es Widerstand nur noch in uns selbst, und das ist, glaube ich, die größte Herausforderung. Aber dann ist das Leben plötzlich ein echtes, erfülltes, ein glückliches Leben, auch in den Phasen, in denen wir Täler durchschreiten. Denn wir lernen ja bekanntlich nur in den Tälern des Lebens. (Frohmut Schäfer-Auerswald)

Atmen, Schauen, Unterscheiden

Wenn wir Einfachheit verstehen wollen, ist es gut, auf unseren Atem zu achten: Der Einatem kommt in seiner Klarheit und geht als Ausatem wieder. Und irgendwann kommt ein neuer Einatem. Der Atem ist die direkte Verbindung mit unserm innersten göttlichen Kern, mit unserer Mitte und zeigt uns die Einfachheit und Klarheit des Lebens. Wir sollten daher während des Tages immer wieder auf unseren Atem schauen und ihn erspüren.

Einfachheit bedeutet auch, das wirklich Schöne in der Welt zu sehen - und es auch zu suchen. Natürlich gibt es auch das andere. Doch warum lange dortbleiben, wenn es nicht wohltuend ist. Also: anschauen und weitergehen… In der Einfachheit liegt die ganze Schönheit (Platon).

Einfachheit bedeutet zudem, dass ich mir überlege, was ich nicht mehr will. Es bedeutet, dass ich mich weniger ärgere, denn Ärgern ist nur sinnvoll, wenn ich es ändern kann. Sonst lasse ich es los. Ärgern ohne Erfolg tut mir nicht gut und macht auf die Dauer krank. So überlege ich beim nächsten Ärger, ob er sich lohnt, ob ich da etwas verändern kann -  und was konkret. Und wenn ich sehe, dass das zu nichts führt, dann vergesse ich diesen Ärger und auch das auslösende Motiv.

Einfachheit bedeutet übrigens auch Ehrlichkeit im Terminkalender. Weniger ist oft ehrlicher und mehr. Wenn ich eine Einladung bekomme und spüre, dass ich dazu keine Lust habe und weiß, dass ich mich dort nicht wohlfühle, ist es doch viel bedeutsamer, wenn ich es gar nicht erst annehme, sondern im Voraus ablehne. Bestimmt ist es auch für die anderen besser und angenehmer, wenn ich nicht dabei bin – denn meist beruht das ja auf Gegenseitigkeit. (Katharina von Burg)

Aus Wünschen Ziele machen

Vor ca. 35 Jahren habe ich mir eine Vision in mein Zeitplanbuch geschrieben: "Einfach machen". Und meine Mission lautet: "Ich darf alles machen, ohne mich oder andere zu verletzen."

Diese "beiden" helfen mir jeden Tag aufs Neue. Denn die Welt ist im Grunde genommen recht einfach, wir Menschen machen es uns nur schwer und noch schwerer. (Mein Buch "Aus Wünschen Ziele machen", 2003 im Herder-Verlag erschienen) (Bodo G. Toelstede)

Einziger Trost

Nun bin bald 80 Jahre alt und habe einige schwierige Lebensphasen durchlebt. Im jetzigen Stadium habe ich nur noch den Glauben und die Barmherzigkeit Gottes als Trost und Hilfe. Es ist ja auch gut so, mein Leben ist wirklich nicht "einfach". Es wird immer mühsamer, im Alltag zu bestehen. (Katherine Sidler)

Das Unvollkommene schätzen

Was mein Leben einfacher macht, ist: zu akzeptieren, dass das Leben unvollkommen und bruchstückhaft sein darf. Früher gehörte ich zu denen, die davon ausgehen, wenn ich nur das richtige Buch lese, das richtige Seminar absolviere, auf die richtigen Menschen treffe…, dann lösen sich alle Rätsel auf und alle Bruchstücke fallen zu einem großen Ganzen zusammen. Aber irgendwann habe ich erkannt, dass ich mir nur einen ungeheuren Druck mache, wenn ich so denke. Seither lerne ich auch das Kleine und Unvollkommene schätzen. (Claudia Balk)

Hausverkauf mit Folgen

Mein Leben hat sich vereinfacht durch den Verkauf meines Hauses! Er kam etwas früher als gedacht und geplant. Ich musste lernen loszulassen, da in eine Dreizimmerwohnung nicht mehr all das Materielle passt, was sich über 28 Jahren angesammelt hat! Ich werde im September 64 Jahre alt. Und ich sage mir heute oft: „Lass dir an meiner Gnade genüge sein, Monica“. Was ich gewonnen habe, ist Zeit. Ich habe jetzt Zeit zum gehaltvollen Lesen, Zeit für Besuche bei meinen älteren Bekannten und bei meiner Mutter. (Monica Raimondi)

Grundsatzentscheidung

Ich habe mich bei meiner Kleidung für einen bestimmten Stil entschieden: sozusagen eine Grundsatzentscheidung getroffen. Das hilft mir bei der Auswahl im Geschäft und an jedem Morgen vor dem Kleiderschrank: Es vereinfacht die Wahl.  (Anette Christoffel)

Tun, was mir guttut

Ich werde in zwei Wochen 27 Jahre alt. Ab Herbst beginne ich mein Studium und hier sind ein paar meiner Rituale zu dem Thema "Was mein Leben einfacher macht".
Tatsächlich power nap (Mittagsschlaf): ich fühle mich danach einfach entspannt und ausgeruht-voller Energie für eine Nachmittagsaufgabe.
Zu guter Musik tanzen und singen.
Mich mit positiven Menschen umgeben, die mir gut tun und mit denen ich lachen kann.
Festivals besuchen.
Stadtbummel: einfach auch mal fremde Städte entdecken.
Putzen - und mich danach wohl fühlen.
Aussortieren (was brauche ich und was nicht): Minimalismus.
Podcast hören.
Sonne (Vitamin D) tanken im Garten.
Reflektieren und Bücher lesen.

Vision board erstellen, das meint: sich bewusst Zeit für Ziele und Träume zu nehmen.
Weiterbildung mit Seminaren, Kursen etc.
Sportliche Aktivitäten: Nach dem Sport fühle ich mich besser und sorgenfreier.
Me-time: Zeit für mich alleine nehmen und all das machen, was mir gut tut. Sei es in Ruhe ein ausgiebiges Frühstück genießen, mein Lieblingsgericht kochen und genießen, einen Film schauen und auf der Couch entspannen, ein Tag am See, ein neues Hobby entdecken, actionreiche Erlebnisse ausprobieren, ein Kurzurlaub (mal zwischendurch raus aus Österreich), Beauty Abend, Austausch mit Freunden-tiefgründige Gespräche oder eine Wanderung machen.

Generell: keinen Zeitdruck zu haben und machen, was mir gut tut. (Anna Krallinger)

Zum Glück gezwungen

Nicht ganz freiwillig (zu meinem Glück gezwungen sozusagen) zog ich aus einem großen gemeinsamen Haus aus. Und finde mich seither auf 50 qm, die übersichtlich sind und auf einer Etage liegen. Groß genug für eine Person, klein genug, um relativ wenig und daher nur Sinnhaftes zu "besitzen". Ordnung halten geht einfach: Es gibt ein einziges Zimmer für nahezu alles und keine Tür, hinter der man "mal eben was zwischenlagern" könnte, was dann doch jahrelang dort zubringt. Kein Keller, kein Speicher, keine Garage. Mein Motto: mehr Sein als Haben. So einfach ist das. (Daniela Menzel)

In einer Kirche

Mein Leben wird leicht, wenn ich so oft als möglich (nicht alle Kirchen sind immer geöffnet) einfach nur ruhig, eine kurze Zeit in der Kirche sitze. (Marianne Imhoff)

Sich einfach hinlegen

Meine Erfahrung (und jung bin ich mit 88 Jahren nicht gerade) ist, dass ich gar nicht schlafen muss. Ich lege mich hin, lese ein bisschen und nach einer halben oder dreiviertel Stunde bin ich gut erholt. (Ursula Ziegler)

Der Freude Platz geben

Mein Leben wurde einfacher, nachdem ich mir vornahm, grundsätzlich jede Einladung, egal zu was und egal wo, anzunehmen. Mir hat das geholfen. Darauf kam ich, als ich einmal wegen Liebeskummer und Depressionen 2018 in einer Reha war.

So bin ich tatsächlich viel herumgekommen, und habe den Alltag trotzdem geschafft.

Heute nach Feierabend werde ich ein Bier trinken gehen. Warum sagt man: "ein Bier"? Ich verlange die Rechnung, wenn mir danach ist. So gibt man der Freude und sich einen Platz in seinem Leben. (Jan-Marcus Poser)

Trennung in Verbundenheit verwandeln

Jeden Morgen den Tag mit einem Lächeln begrüßen. Mehrmals am Tag Dankbarkeit üben (es gibt immer etwas, wofür ich dankbar sein kann) Bewusstes tiefes Atmen Dehnen und Strecken des Körpers. Immer wieder vor Augen halten: Anerkennen, dass das „Mensch sein“ sehr schwierig und schon immer „fehlerbehaftet“ war, ist und immer sein wird. Deswegen nicht alles so ernst nehmen (einschließlich mich selber) und versuchen, unter dem Haufen von Wertungen, von Schuld und Scham den Humor zu finden. Denn der löst viele schwierige Situationen im Handumdrehen auf. Wenn ich den Humor nicht finde, hilft immer Vergebung. Nichts ist so schlimm wie es auf den ersten Blick aussieht.

Praktische Übung: Immer wieder mit Menschen in Verbindung treten, die nicht auf meiner Freundesliste stehen. Zu Menschen die ich eigentlich verurteilen würde. Die ich nicht mag. Denn nur so lerne ich mich besser kennen. Immer wieder stelle ich fest: Das, was mich an dem anderen stört, ist eigentlich in mir. Es ist, was ich in mir verurteile. Durch das „in Verbindung treten“ erlöse ich meine Schattenanteile. Das ist etwas schwierig in Worte zu fassen: Mein Widerstand würde in Trennung zu dem Menschen gehen, mein Herz bleibt in Verbindung. Dennoch hat der Widerstand einen guten Grund da zu sein, deswegen schenke ich ihm den Raum, den er benötigt. Meist geht das schnell vorüber und das Gefühl der Trennung verwandelt sich in Verbundenheit. Dadurch, dass ich das zu praktizieren versuche, ist mein Leben einfacher, deutlich leichter, friedlicher und lebendiger geworden. (Heike Wartemann)

Not my circus …

Es ist tatsächlich ein einfacher Satz, der mir immer wieder hilft, mir nicht zu viele Gedanken über Dinge zu machen, die ich nicht beeinflussen oder ändern kann: Not my circus - not my monkeys. Ich versuche also, den Focus auf die Dinge, auf die Probleme oder auf die Menschen zu richten, für die ich eine hilfreiche Position und Aktion übernehmen bzw. einnehmen kann. Das hat mich schon oft vor dem Verzetteln und auch der unerwünschten Einmischung bewahrt. Wir können nicht alle und alles retten. Aber wir haben Aufgaben, die unsere Kraft und Hingabe brauchen. (Angelika Weidmann)

Ganz konkret, ganz einfach

… die Tageszeitung abbestellen, sich selbst nicht so wichtig nehmen und damit die Antennen für die Mitmenschen klar behalten. Auf den Biorhythmus des Körpers hören und wenn man ein Müdigkeitsgefühl verspürt, dem bitte auch nachgehen. Kurzer Mittagsschlaf ca.  15 Minuten, das lässt den Nachmittag einfach wertvoller werden. Ansonsten: G e s u n d e s  Misstrauen gegenüber der Menschheit bewahren und mit dem nötigen Gottvertrauen dankbar durchs Leben gehen, alles ganz 

e i n f a c h ……... (Ute Nowak)

Freundschaft pflegen

Mir hilft es, um einfacher zu leben: mit einer lieben Freundin über meinen Alltag sprechen, gemeinsam einen Kaffee trinken. Schön ist es auch, sich gegenseitig Geschenke zu machen. Ich schenke Ihr Kleidung, und sie geht für mich einkaufen. Das macht das Leben überschaubar, einmal die Woche. (Sabine Henning)

Wissen: Ich bin nicht allein

Das Fühlen der Anwesenheit Gottes in meinem Leben macht vieles einfacher. Ich teile meine Gedanken mit ihm, bitte ihn, mir zu helfen, richtige Entscheidungen zu treffen, und ja, manchmal hadere ich auch mit ihm. Dieses Wissen, nie allein dazustehen, macht mein Leben einfacher und vor allem reich und tief.  (Gil Fundeis)

Abschalten

Da gibt es vieles: Ich habe zum Beispiel noch nie einen Fernseher gehabt. Die Tageszeitung beziehe ich nur noch am Wochenende, in Papierform. Wahrscheinlich werde ich auch darauf aber bald komplett verzichten. Ich habe auch weder Facebook noch Instagram und Co. In den Ferien gibt es kein Mail oder WhatsApp. Mein Handy ist oft ausgeschaltet. Den Fokus richte ich auf das, was mir guttut. Darin zeigt sich für mich das Prinzip des Lebens: "weniger ist mehr". (Nicole Samira Staub)

Gespräche, die den Blick erweitern

Ich habe seit knapp 2 Jahren einen geistlichen Begleiter. Die Anfahrt ist zwar lang, aber das Gespräch macht mir einiges leichter, weil er einen anderen Blickwinkel auf manche Dinge hat. Und das tut gut. (Isolde Fritsch)

Gutes erwarten

Jeden Tag das Gute zu erwarten: von Menschen, Aufgaben, Situationen - dann passiert es auch leichter! (Angela Lüpkes)

Gefühle ehrlich wahrnehmen

Es geht um Selbstliebe, Selbstwert, Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen, Selbstverantwortung, Selbstfindung, Selbsttreue, etc. Wer nicht ehrlich, aufrichtig und authentisch rüberkommt, erzeugt Irritationen beim Gegenüber, was zu zwischenmenschlichen Problemen führt. Daran reflektiert zu arbeiten, auch mit kompetenten Personen, ist die beste Investition in der weiteren Persönlichkeitsentwicklung, denn viele stehen sich emotional selbst im Weg!
Negative Gefühle führen zu negativen Gedanken. Negative Gedanken führen zu negativen Gefühlen und das alles führt zu negativen Reaktionen. Solche Leute trainieren ihre Wahrnehmung unbewusst zum Unglücklichsein! Die Wahrheit beginnt mit konsequenter und permanenter Ehrlichkeit zu sich selbst. Das ist der Beginn für eine positive Veränderung: was das Leben einfacher macht! (Siegfried J. Stoll)

Was den Weg zeigt

Vorausschicken möchte ich, ich bin 63 Jahre alt. Mein Ansatz ist: Wir sollten es uns jeden Tag bewusst machen: Die Lebenzeit die wir haben, ist begrenzt. Dankbarkeit ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Zudem: Jeder sollte seine Gedanken beobachten und Herr seiner Gedanken sein.

Was mir das Leben unglaublich erleichtert ist, in die Natur zu gehen. Zu sehen, wie alles vergeht aber immer auch neu gedeiht. Achtsam die Natur beobachten. Eins sein mit der Natur, mit den Kreaturen. Wenn ich z.B. Vögel füttere (Tauben), dann fühle ich ihren Frieden in mir. Wir haben uns so sehr von der Natur abgewendet, dabei kann sie uns einen schönen und kraftvollen Weg weisen.

Aber mein Leben wird auch erleichtert, wenn ich mich der Quelle (Gott) zuwende. Denn er ist in allem, was lebt. Mit dieser Quelle sollten wir uns täglich verbinden. Und uns nicht immer dem „so Wichtigen“ in der Welt zuwenden. Das ist natürlich oft nicht vermeidbar. Aber unser Inneres zeigt uns den Weg. Das ist es, was das Leben erleichtert. (Michael Rehbock)

Konzentriert

Mein Leben wird einfacher, wenn ich mich so oft wie möglich auf  das JETZT und das HEUTE konzentriere, wenn ich beim Spaziergang die Natur auch mich wirken lasse, wenn ich zuhause öfter mal entrümple und mich von überflüssigen Gegenständen trenne. (Rosemarie Martín)

Was Kraft gibt

Wichtig ist, sich auszutauschen über das, was Kraft gibt in schwierigen Zeiten, mit negativen Nachrichten u Ohnmachtsgefühlen. Meine tägliche Praxis ist: Mich mit der Liebe Jesu verbinden (oder nur mit der göttlichen Kraft der Liebe).

Die Engel um Hilfe bitten für ...Den unsichtbaren Mächten danken (Dankbarkeit) für ihre immerwährende

Hilfe. Abends lese ich immer wieder im Buch von Pater A. Grün "50 Engel für das Jahr" - seit Jahren. Wenn negative Gedanken übermächtig werden, singe ich innerlich oder laut "Maria breit den Mantel aus" oder "Segne du Maria". (Anna Henriette Ante-Beldowski)

Schwächeren helfen

Mein Leben hat sich mit 50 verändert. Dreißig Jahre habe mit meinem Mann für die Familie gearbeitet, dann habe ich auf meinen Herzenswunsch gehört, den ich schon als ganz junges Mädchen hatte: anderen zu helfen, insbesondere den Schwächsten. Mein Vorbild war Mutter Teresa. Ich war immer zu Tränen gerührt, wenn ich sah, wie sie mit Menschen umging. Dann habe ich, als ich um die 50 war, Naomi Feil entdeckt, die eine Kommunikationsmethode für Menschen mit Demenz entwickelt hat. Durch diese Methode kann man mit hochbetagten desorientierten Menschen in Kommunikation bleiben, bis sie uns verlassen. Somit erhalten sie die Würde zurück, und auch ihr Wohlbefinden steigert sich. Seit acht Jahren ist das für mich zum Beruf geworden, ich arbeite in einem Altenheim. Das ist, was ich gesucht habe. Es hat meinem Leben einen Sinn gegeben. Auch wenn es manchmal energieraubend ist, es gibt mir positive Energie zurück. Seit acht Jahren freue ich jetzt mich jeden Tag auf den Weg zur Arbeit. Fazit: Wenn man sich liebt und auf sich hört, lebt man glücklicher, und diese Freude überträgt sich auf die anderen, die auch glücklicher werden. (Daniela Perrozzi)

Freundlich im Digitalozän

Als Kind der Generation X habe ich zwar über meinen Vater, zu Berufszeiten Elektrikermeister bei der luxemburgischen Telekom, Zugang zu Elektronikbasteleien gehabt und demnach keine Furcht vor Technik. Allerdings, heute, nach 20 Jahren Lehrerdasein an Grund- und Hauptschule und nicht zuletzt nach einem einschneidenden Burnout 2017 spüre ich immer mehr den teils eiskalten, teils sterilen Wind, der durch unsere Gesellschaft bläst und ich spüre eine Entfremdung des menschlichen Alltags und im Miteinander. Diese Veränderung durch neue, ‚soziale‘ Techniken hat uns Menschen so sehr beeinflusst und verunsichert, dass menschliche Kommunikation auf Basis von örtlichem, konkreten Verständnis einer globalisierten und ‚sozial’ genormten Digitalwelt gewichen scheint. Nun erkenne ich - zugegebenermaßen etwas angstbehaftet - die Anfänge einer Entwicklung von Anthropozän zu Digitalozän, wobei das erstere erst knappe 70 Jahre datiert ist.

Einfach leben - in einer Welt von komplizierten, allumfassenden, multifaktoriellen Analysen, globalen, depersonalisierten Deutungen von Wichtigkeit, Nutzen, Wirtschaftlichkeit haben in mir eine innere Auflehnung entstehen lassen. Der Mensch ist weder Null noch Eins noch quantisierbar. All dies erscheint mir als Angriff auf uns als menschliche Wesen. Ich kontere diese Reduktion auf einen globalen gemeinsamen Nenner, der schlichtweg diktiert wird, durch mein ‚buddhistisches Christsein‘.

Eine minimale Geste ist z. B. auch bei Fremden das freundliche Zunicken, eine kleine Verneigung in Form des Namasté oder das El Shaddai, ein Segensgruß. Das ist die Freundlichkeit, die ich gezielt in meinem Alltag einbringe: also Zeichen eines lebendigen Christus, der sich für die Menschheit aufgeopfert hat. Für mich bedeutet es aber auch der Erhalt menschlicher Werte und einer Kultur des harmonischen Miteinander, also in Frieden. Mir selber gibt diese Praxis, auch wenn sie unbeantwortet bleibt, immer eine innere Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein und durch freundliche Grundhaltung meinen Beitrag zu einem heutzutage oftmals leider gestörten Miteinander zu leisten.

Auch der Gottesdienst ist mir wichtig. Und vor allem die Wandlung und Kommunion sind für mich seit frühster Kindheit ein heiliger Moment: die Zeit von 2000 Jahren wird überbrückt, Zeit spielt keine Rolle. Nein, die Wandlung bestätigt mich immer und immer wieder, auf dem für mich richtigen Weg zu sein. Diese Erfahrung trägt mich dann auch über eine Woche. Diese innere Haltung – das gestehe ich auch - verlangt einiges an innerer Kraft und Überzeugung. Es gelingt mir auch nicht immer, ist aber so weit verinnerlicht, dass ich sie gezielt aufrechterhalten, abrufen und umsetzen kann.

Diese alltäglichen Praxen sind meine Fußabdrücke im Sand der Zeit. Aber sie sind konkret. Und bleibend. Ein bloß digitales Erbe endet - so hat es Vater immer gesagt - am Ende vom Netzstecker des Rechners. (André Holfeltz)

Gottvertrauen

Was wichtig ist: Alles so nehmen, wie es so kommt. Ereignisse hinnehmen, an denen man nichts ändern kann. Dabei dennoch versuchen, Möglichkeiten zur Entlastung, Ablenkung und Abwechslung zu schaffen.

Meine Frau ist 2007 an Krebs verstorben. Danach bin ich über ein Trauercafé zur Sterbebegleitung gekommen. Dort hatte ich zehn Jahre ein Ehrenamt. Dabei habe ich gelernt, wie man in diesen Lebensphasen helfen kann, die Situationen erträglicher zu machen.

So geht es mir auch mit meiner Partnerin. Wir kennen uns seit 2012, und sie lebt seit dieser Zeit auch mit dieser Krankheit. Seit zwei Jahren leben wir gemeinsam in München, nach 50 Jahren in Hamburg, hier in der Nähe ihrer Enkel. Und das tut uns beiden sehr gut.

Fazit: Das Entscheidende ist Gottvertrauen. Denn wir sind alle in seiner Hand und können nicht tiefer fallen. (Herbert Jochen)

Erfahrungen

Meine Erfahrungen mit "einfach(er) leben": Nicht alles so wichtig zu nehmen; Tun was man kann - lassen, was nicht zu ändern ist. Zu manchem ganz einfach Abstand halten. Gott vertrauen, dass auch das Schwierige gut wird. (Gerhard Jagenbrein)

Ein Zauberwort

Sich das Leben ein wenig einfacher, leichter machen, das war schon lange (ich  bin über 70) meine Sehnsucht. Seit ich das Zauberwort „Akzeptanz“ für mich entdeckt und vor allem: seit ich es kapiert habe, ist vieles wahrhaftig einfacher für mich.  Vergeben, Verzeihen machte mir  vieles oft so schwer!  Aber Akzeptanz dessen was gewesen ist: damit kann ich gut umgehen. Wir alle (auch ich) konnten, kannten es -  im damaligen Bewusstsein - nicht anders … ! (Margot Saringer)

Drei Gedanken

Als erstes fällt mir ein: Wenn mich ein Mangel plagt, wenn zum Beispiel das mein Geld nicht reicht, oder ich mir einen Wunsch nicht erfüllen kann, dann schaue ich ganz bewusst auf das, was da ist. Ich sehe in meine Geldbörse und überprüfe mein Konto, ich schaue in den Kühlschrank und in meinen Kleiderschrank. Und ich stelle fest: Es ist alles da, was ich wirklich brauche, und ich muss mich nicht sorgen.
Als Zweites stelle ich mir die Frage: Was ist ein gut gelebtes Leben? Wenn ich mich das ganz bewusst frage, dann gelingt es mir, fast immer, zu reflektieren was wirklich wichtig ist.
Das Dritte ist ganz einfach: Dankbarkeit! Ich bin seit 76 Jahren auf dieser Welt und habe keinen Krieg erlebt. Ich lebe in einem Land, in dem ich gut versorgt bin mit allem, was ich brauche. Meine Rente ist zuverlässig jeden Monat auf meinem Konto und ich singe in zwei Chören nach Herzenslust. Ich bekomme mein Essen von der Tafel, weil meine Rente gering ist. Für all dies bin ich von Herzen dankbar. Dankbarkeit macht mein Leben leichter. (Renata Lück)

Am Morgen fängt es an

Das einfache Leben fängt am Morgen an, vor dem Aufstehen etwas in Ruhe verweilen und sich kleine Ziele für den Tagesablauf machen. Danach aufstehen und langsam den Alltag beginnen- wie zum Beispiel ein einfaches Frühstück und danach, nach dem der Körper gereinigt ist - in aller Stille etwas im Sessel oder Sofa sitzen und einen Anstoß - Text lesen. Das muss nicht immer ein religiöser Text sein! Innehalten, bevor man den Tag aktiv beginnt! Und immer wieder Achtsamkeit üben, wenn es möglich ist, den ganzen Tag über. Vielleicht auch das Handy mal - ruhen lassen! Und an Abend etwas spazieren gehen oder wie ich es mache - jeden zweiten Tag in Fitness Studio fahren und trainieren. Und danach lesen oder einfach nichts machen und ruhen. (Thomas Eifler)

Gute Begleiter einladen

"einfach leben" wird möglich, wenn das Leben "einfach" gestaltet wird und wir das machen, was wir wirklich zum Leben brauchen. Die Kinder leben uns das einfache Leben vor, sie machen das, was sie machen müssen, z.B. in die Schule gehen und lernen, und sie machen auch das, was ihnen Spaß und Freude bereitet. Disziplin und Freude und sich selber nicht so wichtig nehmen, all das ermöglicht Ruhezeiten und Zeit für das Leben. Selbstbewusstsein, Werte und Balance sind gute Begleiter für das Leben, lade sie zur Dir ein. (Fritz Meier)

Das Wichtigste

Auf die innere Stimme hören. Alle Tage Gott danken für diesen Tag, an dem wir leben dürfen. Zufriedenheit. Den Menschen zuhören. Und lieben. (Ivana Tomio)

Was ist wesentlich?

Es macht mein Leben einfacher, mich bei meinen Wünschen und Plänen zu fragen, ob sie wesentlich sind.  Wichtig ist auch, dankbar zu sein anstatt den Blick auf das zu lenken, was fehlt. Ferner: im Augenblick zu sein. (Christina Czich)

Gute Beziehungen

Für mich macht es das Leben einfacher, wenn ich - gerade im Bezug auf Menschen - nichts erwarte, wenn ich ganz vorbehaltlos, ohne Vorurteile und ohne Erwartungen und auch ohne Wertung mein Gegenüber einfach sein lasse und akzeptiere. Dann kann ich mit jedem und jeder auf dieser Welt eine gute und wertvolle Beziehung haben. (Birgit Rückschloß)

Loslassen können

Gesunde Abgrenzung ist mir lange schwergefallen. Kürzlich hatte ich es erneut mit einem Menschen zu tun, der mir einmal sehr viel bedeutet hatte. Es schien mir für einen kurzen Moment überaus reizvoll, ihm wieder näher zu kommen. Doch dann hielt ich inne. Ich erinnerte mich bewusst, auch wenn das schmerzhaft war, an die Gründe, die mich damals dazu bewegt hatten, auf Abstand zu gehen. Ein paar Tage trauerte ich innerlich. Aber jetzt bin glücklich, der Versuchung nicht nachgegeben zu haben. Loslassen tut gut. Alles ist gut, genau so, wie es ist. (Heike Wartmann)

Was entscheidend ist

1. Bei Entscheidungen: die Familie an erster Stelle.

2. Risiko/Chancen Abwägungen, mit Alternativen vergleichen

3. Vor Kauf-Entscheidungen dieselbe in Frage stellen: Brauche ich dieses oder jenes?

4. Nihil obstat bei Vorschlägen anderer, die Vertrauen voraussetzen.

(Thomas von Bülow)

Runter kommen

Leider empfinde ich doch ganz schön oft das Leben als schwer. Daher hab ich gar keinen richtigen Rat. Vielleicht kann ich aber eins mitgeben: Wenn es mir schlecht geht, versuche ich diszipliniert im Geist zu bleiben und wieder Struktur zu gewinnen. Ich halte mir vor Augen und mache mir klar, wieviel Not es auf der Welt gibt, und wie viele Menschen schlimme Krankheiten haben und leiden. Wie viele Menschen jetzt auch unter dem schlimmen Krieg leiden. Es gibt wirklich so viel Not auf der Welt: Wenn ich mir das bewusst mache, dann komme ich „runter“. Dann kann ich innerlich danke sagen, für das was ich habe und es relativiert sich einiges. Es hilft mir, dass bodenständig zu werden. Innerlich werde ich dann des öfteren auch sehr liebevoll. (Katrin Heller)

Struktur ohne Korsett

Ich bin dankbar für meine täglichen Routinen, die mir Halt und Orientierung geben, ohne zu einem starren Korsett zu werden. Morgens rolle ich meine Yoga-Matte aus und frühstücke erst anschließend, ohne jedes Mal Diskussionen mit meinem inneren Schweinehund führen zu müssen. Ebenso sind Meditationen, Kochen und Spaziergänge fester Bestandteil meines Lebens, und, regelmäßig ausgeübt, fühlt es sich fast nach Komfortzone an. Ich kann es sehr empfehlen, sich auf diese Weise Struktur zu geben. Man erleichtert sich dadurch das Leben. (Christina Buss)

Ich übe noch

Mich hat ein Zitat eines mir unbekannten Autors sehr positiv berührt: "Lebt einfach. Reduziert eure Wünsche. Das ist der Weg zum Glücklichsein." Daran glaube ich und arbeite ich. Es macht mich frei und leicht, wenn ich mich auf das besinne, was ich wirklich brauche. Wenn ich fühlen kann, ich bin einzigartig gemacht, gesehen und geliebt von Gott, von mir selbst und von anderen Menschen, - dann bin ich reich. Und dann brauche ich auch Vielem nicht mehr hinterherzurennen. Dann kann ich viel entspannter so mancher Überflutung und Schnell-Lebigkeit entsagen. Aber, wie gesagt, ich übe noch. Es ist ein Prozess, in dem es immer wieder wichtig ist, bewusst wahrzunehmen, was es gerade wirklich braucht! (Christina Keller)

>Wofür ich dankbar bin

Gerne möchte ich ein kleines Mosaiksteinchen dessen teilen, was mein Leben im Alltag leichter macht! Es betrifft die Haltung der Dankbarkeit. Wenn ich achtsam darauf schaue, wofür ich dankbar sein kann, dann fallen mir mit der Zeit, und zwar täglich, ganz viele kleine und manchmal sogar große Dinge auf. Ich versuche diese Momente auf mich wirken zu lassen und sie im Gedächtnis zu behalten. Abends kann ich meist dankbar auf einen ganzen bunten Blumenstrauß an positiven Eindrücken zurückblicken. Das macht mein Leben wirklich einfacher, da ich so in schwierigen Phasen oder an Tagen, die nicht gut laufen und belasten, meist offen und zuversichtlich für den neuen Tag und den nächsten Schritt auf meinem Weg bleibe. (Eleonore Kastner)

Den Seelenfrieden bewahren

In der lärmenden Wirrnis der Gegenwart erhalte dir den Frieden in deiner Seele durch positive Gedanken und durch Gebet. In erster Linie wichtig ist das Vaterunser, und darin ganz besonders die Bitte: „dein Wille geschehe“: Es ist gut, dass wir erkennen, dass nicht alles nach unseren, sehr oft überzogenen Wünschen und Vorstellungen läuft und die Natur uns Grenzen aufzeigt. Der Mensch kann wollen, was auch immer. Was tatsächlich geschieht, bzw. auf uns einstürzt, entscheidet das Schicksal (GOTT).

Meide alle lauten und aggressiven Nachrichten der sensationssüchtigen Tagespresse, des Radio u. Fernsehens und besonders des (Un-)sozialen Netzwerks. Alle wollen ununterbrochen die noch schlechteren und schrecklicheren Nachrichten verbreiten. Und das aus der ganzen Welt, wo die meisten Menschen doch in einem eigenen, engeren Radius leben. Wenn etwas für unsere Existenz und unser Leben wirklich Wichtiges , erfahren wir es bestimmt rechtzeitig. (Herbert Fuhrmann)

Für den Segen dankbar

Gerne verrate ich Ihnen, was mein Leben einfach gemacht hat: 1932 hineingeboren in eine Klein-Landwirtsfamilie mit neun Kindern. Schulzeit am humanistischen Gymnasium der Zisterzienser des Stiftes von Wilhering (1946-1954), Philosophie-

und Theologiestudium in Linz/Donau (1954-1959), Lehrberuf in christl. Weltanschauung (1959-1992): Elternhaus, Gymnasium, Universität, Schuldienst – alles das waren Einübungsstätten bescheidenen, einfachen Lebens. Eines einfachen Lebens, das bereichernder Segen meines Lebens geworden, und geblieben ist. Danken, nur danken kann ich für solchen Segen, dessen ich aus Gnade teilhaft geworden bin. (Dr. Josef Kagerer)

Zufrieden sein, trotz allem

Schon im Alter von 20 Jahren musste ich die Psychiatrie von innen sehen. Leider konnte ich mich nie richtig davon verabschieden – bis heute, ich bin jetzt 64 Jahre alt. Dadurch fiel ich schon früh in meinem Leben aus dem normalen Alltag heraus, d. h ich konnte auf dem freien Arbeitsmarkt nicht mehr arbeiten. Wirklich geholfen hat eigentlich nichts. Dennoch blieb ich am Glauben an Jesus Christus dran, auch wenn ich vieles nicht verstehen kann. Zwangsläufig musste ich mein Leben entschleunigen. Geholfen haben mir die Bücher von Phil Bosmans, oder auch manches von Anselm Grün. Auch Struktur und Ausgewogenheit halfen mir. Pflicht - ja, aber auch Muße (Klavier spielen), denn auch die Pausen gehören zur Musik. Sich nicht perfektionistisch überfordern. Mut zur Lücke, Freude an der Schöpfung. Trotz allem nicht neidisch sein auf andere, die haben, was ich nicht habe. Zufrieden sein mit dem, was ist und  dankbar sein. Das alles hat mir geholfen, nicht zu verzweifeln. (Kerstin Hauptmann)

Hunger als Freund

Als Hilfe zum gesunden Leben lernte ich einmal nach einer Fastenzeit: "Unterscheide beim Essen zwischen 'nicht mehr hungrig' - 'satt' und 'voll'. Iss bis du nicht mehr hungrig bist, höchsten jedoch bis Du satt bist."

Als Säugling wäre ich nach der Erinnerung meiner Mutter auf der Flucht fast verhungert. Bis heute fällt es mir schwer, mein Maß zu finden und mich nicht immer voll zu essen. Ich kenne kaum noch Hunger und nasche gern zwischendurch. Doch ich übe weiter an der Wachsamkeit beim Essen, auch wenn es mir schwer fällt. Eine Einsicht kam mir in der "Erinnerung" an meine frühe Kindheit und ich notierte in mein Tagebuch: "Hunger ist heute für dich kein Feind mehr, den du durch Essen oder Naschen bekämpfen musst. Nimm den Hunger als Freund und Lebensbegleiter. Lerne ihn kennen und lieben: Er erinnert dich an Lebensnotwendiges, - kann ein kleines Zeichen der Solidarität mit Menschen sein, die unter Hungerkatastrophen leiden, und ist die Spur deiner großen, unstillbaren Sehnsucht!" (Wolfgang Lenk)

Zwei Haltungen

Das Leben wird einfacher, wenn man jeden Morgen zunächst dafür dankt, dass wir den Tag als wertvolles Geschenk überreicht bekommen. In der ganz konkreten Vorstellung: Wir bekommen einen wertvollen Schatz in unsere Hände gelegt.

Als zweites besinnen wir uns auf die Notwendigkeit, immer im aktuellen Moment zu leben, Vergangenes wert zu schätzen und die Zukunft nicht zu fürchten, den Moment aber zu leben. (Eva und Stephan Heintz)

Was Klarheit schafft

Mein Beitrag ist schlicht, alles andere als großartig, aber folgenreich: In meinem turbulenten Leben mit einer großen Familie und vielen Aktivitäten habe ich vor Jahren eine schnell funktionierende Entscheidungsformel gefunden: MENSCH GEHT VOR SACHE. 

Das spart mir viel Zeit und lässt mich schnell Klarheit finden. (Marlis Weinhold)

Was mir hilft

Mir hilft "EINFACH LEBEN“, also diesen Brief lesen, der in seiner Kürze wichtige Aspekte unseres Lebens anspricht, diskutiert, nachdenklich macht und dessen BEBILDERTE DOPPELSEITE: FREUDE BEREITET. Einmal im Monat. Dazwischen den Alltag so gestalten, wie er sich zeigt, und wie er gemeistert werden will. Dabei helfen mir morgens, vor dem Frühstück, ein paar Qigong-Übungen auf dem Balkon, dabei den Himmel sehen und mich freuen, dass ich das EINFACH SO IN FRIEDEN IN AUGSBURG tun kann, die Losungen der Herrenhuter Brüdergemeinde LAUT vor dem Frühstück lesen, ein Gebet sprechen, für den gedeckten Tisch danken .,, DAS TRÄGT MICH DURCH DEN TAG ... Halt: EINFACH LEBEN! (Christa Konnertz)

Zeit ist kostbar

Eigentlich wissen wir alle, wie wir unser Leben vereinfachen können, sind aber oft zu beschäftigt, um unsere Pläne in die Tat umzusetzen. Und manchmal „ trauen“ wir uns auch nicht! Wie sollen wir mit Menschen umgehen, die gerne viel Zeit mit uns verbringen möchten, wir aber nicht mit ihnen? Oft kennen wir diese Menschen schon sehr lange, haben uns aber, jeder auf seine Art, ganz anders entwickelt. Wir halten uns an das Gebot der Nächstenliebe und möchten diese Menschen auch nicht verletzen und bleiben tolerant und treffen uns auf deren Wunsch auch immer wieder. Auch wenn man die Zeit abkürzen möchte, wird darauf nicht eingegangen. Im Gegenteil, oft folgt dann gleich noch die Einladung zum Abendessen. Ich möchte diese Begegnungen ja nicht ganz verlieren, würde es zeitlich aber gerne verkürzen. Ich suche noch, wie ich das verwirklichen könnte, ohne falsche Ausreden! Im Alter wird die Zeit immer kostbarer! 

Und doch noch ein ganz konkreter Rat: Es empfiehlt sich, das eigene Haus zu „entrümpeln“ und sich von vielen Dingen zu trennen, die wir wirklich nicht mehr brauchen! Ich stelle bei schönem Wetter Bücherkisten an die Straße, die am Abend immer weg sind! Oder Kartons mit noch gutem Geschirr, da passiert das Gleiche! Garderobe bringe ich in die Container von Bethel. Meine Erfahrung: Je mehr man verschenkt, umso befreiter ist man!  (Elvira Paar)

So bin ich zufrieden

Wie zur Einfachheit, zu wirklicher Ruhe kommen? Große Fragen!  Ich für meinen Teil meide zur Zeit große Menschenansammlungen und Veranstaltungen. Die größtenteils aggressive Grundstimmung dort tut nicht gut. Nachrichten, meist Panik auslösende, beschränke ich auf ein Minimum, und ich ziehe die Information aus bestätigten Quellen, weniger aus dem Internet wegen häufiger Fake-Infos.

Einiges habe ich aus meinem Sprachschatz gestrichen: "Muss" etwa. Oder: "das man macht doch....". Aus meinem Sprachschatz gestrichen, ebenso wie Beeilen, Hetzen; Dafür umso wichtiger: häufig in der Natur aufhalten, Spaziergänge im Wald

So bin ich zufrieden in MEINER (INNEREN) RUHE. (Siegrid Rogge)

Es ist wie laut singen

Was mir hilft? Meinem Kopfkino eine Stimme geben!! Wie das geht? Wenn vergangene Situationen, Begegnungen mit Menschen sich ins Bewusstsein drängen: diese zulassen und wenn es der Moment und die Situation zulässt, sie laut kommentieren oder sie ansprechen. Auf diese Weise stelle ich dann eine reale Situation her. Darüber konnte ich, und kann ich immer noch, alte und neue Konflikte, ungelöste Zwiegespräche gut verarbeiten. Es ist übrigens auch ungemein erfüllend, auf diese Weise sich schöner, bewegender Momente noch einmal bewusst laut zu erinnern. Es ist wie laut singen. (Marlene Koch)

Was kochen wir heute?

Die häufige Überlegung: Was koche ich morgen oder am Wochenende. Wer kennt das nicht? Und wie wird das einfacher? Meine Lösung: Einfach nicht einkaufen gehen, im Fairteilerschrank oder bei den Lebensmittelrettern schauen, was im Angebot ist. Das gibt immer ein leckeres, kreatives Gericht zum Wohlfühlen. (Elke Teichmann)

Ich. Jetzt. Hier.

Noch zehn Sekunden, neun, acht… gleich ist die Stunde voll…fünf, vier… durchatmen…zwei, eins…Gong. Die Nachrichten mit: mir.

Ich arbeite als Moderator und Sprecher vor allem fürs Radio – auch als Nachrichtensprecher. Dann stehe ich in einer kleinen Kammer und spreche in eine graue Wand und gleichzeitig durchs Mikro zu tausenden Menschen. An guten Tagen ein spannender Job. An anderen eine echte Herausforderung. Vor allem an den Tagen, an denen mir selbst das Herz voll genug ist, wovon der Mund reden könnte.

Ich. Jetzt. Hier. Sag ich mir dann, atme schon etwas früher sanft durch und rufe mir ins Gedächtnis, wie sprechen geht: Wort für Wort. Satz für Satz. Nachricht für Nachricht.

Ich. Jetzt. Hier. Fünf Minuten Nachrichten: Atem, Inhalt, Sprachmelodie.

Ich. Jetzt. Hier. Und am Schluss Wetter und Verkehr. Danach öffne ich die schwere Schallschutztür und im besten Fall ist in meinem Herz neben all dem anderen noch Platz für diesen „Satz“:

Ich. Jetzt. Hier. Wort für Wort. Schritt für Schritt. Und eine Stunde später, zehn Sekunden vor Voll, ist das Herz vielleicht schon etwas leichter und das Sprechen auch…

(Christopher Mann)

Alles hat zwei Seiten

Als ich 27 Jahre alt war und die erste Führungsaufgabe und -Verantwortung übernommen habe, hat mein damaliger Mentor mich folgende kluge Weisheit „gelehrt“: Alles hat immer zwei Seiten, wie bei einer Medaille, eine gute und eine weniger gute Seite. Es liegt an uns selbst, welche Seite wir stärker betrachten, die schlechte oder die gute Seite. Diese Weisheit habe ich mir eingeprägt. Damit und mit meinem Gottvertrauen, dass am Ende alles gut wird und einen Sinn ergibt, komme ich auch durch schwierige Zeiten durch. (Edmund Rief)

Ruhestand entschleunigt

Mein Leben ist dadurch einfacher geworden, dass ich meine Rente bekomme. Ich bin nach 45 Jahren und 19 Monaten Berufsarbeit in den Ruhestand gegangen und empfinde mein Leben seitdem als total entschleunigt. Ich kann machen, „was ich will“ - und bekomme auch noch Geld. Ich sehe jetzt, in welchem Hamsterrad das Arbeitsleben stattfindet und bin froh, es hinter mir zu haben. Aber auch die Gelassenheit des Alters ist ein sehr angenehmer Zustand! (Elke Hermanick)

Ansätze

Weniger ist mehr (sagte schon meine Mutter).

Achtsamkeit : Fuß an Fuß setzen, fünf Minuten täglich (das hilft bei ADHS-Kindern, wenn sie diese Übung machen. Aber es hilft nicht nur ihnen)

Restl-Küche. Allerdings: das muss man können!

Ein Handyfreier Tag. Ein TV-freier Abend.

Viel Freude an neuentdeckten Freiheiten. (Maria-Donata Truger)

Einfach so

Sehr viele Bücher und Inspirationen von Anselm Grün haben mir geholfen, im Leben klarzukommen. Hier nur kurz meine eigene Erfahrung: Das Leben ist einfacher, wenn man seinen Mitmenschen -  einfach so -  ein Lächeln schenkt. Ich kann mich dann auf ein Gespräch freuen. Und wenn ich sage, dass es mir gut getan hat, bekomme ich oft zur Antwort, dass mein Lächeln dafür verantwortlich war. 

Auch sonst, im alltäglichen Leben, hat man es leichter, wenn man bestimmte Situationen nicht so schwer nimmt. Im Gegenteil, wenn ich den Menschen noch beipflichte und es mir gelingt, sie zu trösten, dann ist das nicht nur meine Gabe, als etwas was ich gebe. Dann kommt auch etwas für mich zurück. (Eva-Maria Miertschek)

Nichts Überflüssiges

Einfach leben heißt: So leben, dass ich mit meiner Art die Zukunft der Enkelkinder nicht auffresse. Einfach leben heißt, sich von allen Überflüssigkeiten befreien, denn „überflüssige Dinge machen das Leben überflüssig“ (Pasolini).

Fulbert Steffensky

Kontrollwünsche reduzieren

Das Leben wird einfacher und entspannter, wenn wir aufhören, die Dinge, die Umstände und die Menschen um uns herum ändern zu wollen! Das klingt einfach. Aber wie heimtückisch ist dann jedes Mal: wenn überraschenderweise wieder etwas nicht zu meiner Zufriedenheit läuft, wieder einmal jemand nicht meinen Wünschen entsprechend handelt oder nicht so reagiert, wie ich es erwartet oder vorausgesetzt habe.

Ich selber war immer ein sehr getriebener Kontrollmensch. Und es hat einige Zeit gekostet, bis ich zu der Einsicht und zu der Haltung kam: Ich muss und will meine Umgebung nicht ändern. Dieser Prozess war nicht einfach. Er hat aber viele wertvolle Erkenntnisse und eine grundlegend gute Erfahrung gebracht: Welch herrliche Leichtigkeit, die sich durchs Leben zieht, wenn man nicht mehr davon getrieben ist, sich unbedingt für so Vieles, und vor allem so viel Unberechenbares, die Verantwortung aufzuladen !

Die Lösung bestand bei mir nicht nur darin, dass ich meinen absoluten Kontrollwunsch aufgegeben habe. Sondern auch darin, dass ich etwas Positives verstanden habe: So wird die Würde der Mitmenschen besser geachtet. Und diese Würde ist das höchste Gut. Wenn ich einem anderen (auch in schwierigen Situationen) seine Würde zugestehe, zeigt mir das zudem meine eigene Würde auf. Die hatte ich nämlich immer da verloren, wo ich in meinen Gedanken, meinem Handeln und meinen Absichten außengesteuert und fremdbestimmt war. Ich schaue heute auf einen Weg zurück, der mich zu größerer Freiheit geführt hat. Ich kann wieder klarer erkennen, wo ich wirklich für mich einstehen darf und muss. Gegenüber dem Leben empfinde ich jetzt stärker Demut. Beides hilft mir: sowohl diese Wertschätzung der Würde, wie auch die  bewusste Haltung der Demut. Und ich habe außerdem die Gewissheit, dass ich meine Wünsche und Vorstellungen dem lieben Gott übergeben darf, um einfacher zu leben. (Doris Krenhuber)

Nur zwei

Prioritäten setzen.

Glauben erneuern.

(Franca Villoresi)

Raum für andere, Raum für mich

Als ich jung war, war ich vom Wunsch besessen, immer perfekt zu sein, immer noch besser zu werden. Ich konnte mich von Menschen trennen und sie aus meiner Umgebung verabschieden, wenn sie meine Absichten nicht befürworteten oder meine Ziele nicht teilten. Mein Leben damals war kompliziert, glücklich war es nicht. Ich hatte einen starken Charakter, war intolerant und unnachgiebig. Ich verlangte von den Menschen um mich herum das Gleiche, was ich von mir verlangte. Ich umgab mich mit Gleichgesinnten. Bis ich auf Menschen traf, die mir sehr lieb waren - und die doch ganz anders waren als ich. Da wurde mir klar, dass ich diesen Weg nicht weiter gehen konnte. Ich habe sehr gelitten, als ich meinen "modus vivendi" durchsetzen wollte und damit keinen Erfolg hatte. Es dauerte, bis ich verstand, dass jeder Mensch mit seiner besonderen Eigenart geboren wird, dass jeder seinen eigenen "modus operandi" hat und dass weder meine Worte, noch mein Rat, noch meine Zumutungen hilfreich waren.

Im Gegenteil, Zusammenleben und Beziehungen waren unmöglich, und mein Unglücklichsein war im Zustand des „Crescendo" begriffen – bis mir plötzlich klar wurde mir, dass diese Art von Leben zu nichts führte.  Respekt und Toleranz, den Perspektivwechsel – das lernte ich zuerst mit Kollegen. Das Leben im Beruf wurde daraufhin deutlich angenehmer. Bald, etwas später, verstand ich, dass dies keineswegs nur für den Beruf gilt, sondern der ideale Zustand ist, um mit allen zu leben. Im Grunde aber vor allem mit denen, die mir am nächsten sind, mit meiner eigenen Familie, mit der ich damals gerade wegen meiner fordernden Art oft eine von übertriebenem Ärger geprägte und unglückliche Beziehung hatte. Ich konnte von niemandem verlangen, was ich von mir selbst verlangte. Also musste ich loslassen. Ich musste auch diese Beziehungen verändern, um Ruhe, Frieden, Ruhe, Gelassenheit und Übereinstimmung zu erreichen. Als ich auch da toleranter, respektvoller wurde und andere akzeptierte so wie sie waren: "anders" eben, nahm mein eigenes Leben eine 180°-Wendung.  Ich fing an, "ich selbst" zu sein. Und entdeckte, wie gut mir das tat.

Das Leben ist natürlich einfacher, bequemer und befriedigender, wenn man die Art des Lebens anderer akzeptiert, wenn man respektiert, wie sie leben - insbesondere diejenigen, mit denen man leben muss. Aber natürlich will und kann ich auch nicht 24 Stunden am Tag nur mit Menschen zusammenleben, die anders sind als ich. Ich brauche als Individuum meinen eigenen Raum, um zu denken, zu fühlen, zu schreiben, zu lesen, zu schlafen – um ich selbst zu sein. Seit ich mich daran halte und dafür sorge, lebe ich in Balance, in mehr in Frieden und mit mehr Ruhe.

(Pilar Bello-Sanchez)

Nicht zweifach leben

Das „Einfache“ ist, mit sich selbst im Einklang zu leben. Dazu muss man sich bescheiden können, muss sich mit sich selbst zufrieden geben und nicht ständig nach neuen Aktivitäten und dem Erwerb neuer Dinge streben, nur um vor sich selbst wegzulaufen. Wer vor sich wegläuft, ist ja gespalten: in den, der läuft und in den, der zurückbleibt, man selbst. Man ist dann nicht mehr einfach, sondern zweifach. Es fällt aber nicht jedem leicht, einfach zu leben, sich zu begnügen, weil es scheinbar im Menschen verankert ist, das zu begehren, was man von anderen begehrt sieht.

(Michael Grün)

Sein wollen, der ich bin

Einfach leben bedeutet für mich: von der Kleidung und Ernährung über mein Zimmer-Inventar bis hin zur Urlaubsgestaltung mit dem Einfachen und Nötigen zufrieden sein; und zugleich: nichts mehr und nichts weniger sein wollen als der, der ich bin. – Und einfach leben heißt für mich: möglichst in jedem Moment voll da sein und die Aufgaben und Herausforderungen angehen, die gerade anstehen – im Vertrauen darauf, dass das genau die Aufgaben sind, für die Gott mich jetzt braucht. (Reinhard Körner)

Lebenslust

Einfach leben meint: Lebenslust und Lebensfreude, die sich nicht am Status und den Statussymbolen orientiert, die zugleich nicht dem Sicherheitswahn verfällt, sondern optimistisch (ohne naiv zu sein) das Leben im Konzert mit anderen feiert und  ziemlich gut führt. (Klaas Huizing)

Zwei Tipps

Mein erster Tipp für "einfach leben": Sich mit dem Enkelkind beschäftigen: Bilderbuch anschauen, im Sandkasten spielen, spazieren,...

Da ist keine andere Arbeit wichtig, kein Handy,... da bleibt die Zeit stehen. Diese Zeit muss man sich nehmen, sie sind ja so schnell groß.

Tipp 2 für " einfach leben": Fasten, einwöchig oder nur einen Tag pro Woche. Egal nach welcher Methode. Danach schmeckt alles wieder.

(Eugenie Von der Thannen)

Durchsichtig werden

Was einfach leben bedeutet? Ganz wörtlich: einfaltig wie die Farben im Licht, arg- und absichtslos, „einfach da“ und in Beziehung sein. „Lauterkeit“ nannte man das früher oder „Reinheit“, heute vielleicht Transparenz , jedenfalls durchsichtig für das Licht in allem, was ist. Alles in allem genommen ist die Hauptsache im Leben immer mehr nur eins: lernen, mich lieben zu lassen und zu lieben.  (Gotthard Fuchs)

Verbundenheit, Abstand, Ruhe

Auf die Frage, was mein Leben einfacher macht gibt es kein Rezept, das für alle gültig oder anwendbar ist. Jedem das individuelle Seine. Ich bin zufrieden mit meinem Leben, ich bin dankbar für all das Gute das wir haben dürfen. Die Familie gibt mir Halt und Kraft. Wir sind getragen.  

Bin ich in meinem Leben als Opfer oder als Autor unterwegs? Was kann ich beeinflussen, was nicht? Was kann ich kontrollieren? Ich, als Autor, übernehme Verantwortung für mein Sein und Handeln und den Umgang mit den Menschen. Das heisst auch: nicht auf jeden Reiz sofort zu reagieren. Wenn ich nur einige Sekunden warte, ermöglicht das eine neue Reaktion, meist eine bessere als die, die durch die meine Glaubenssätze, meine Erziehung und Erfahrung in sich geprägt ist.

Zudem liebe ich Rituale, die fest meinen Tagesablauf mit bestimmen. Eines davon: Jeden Morgen lese ich den Tag aus dem Buch "Jeder Tag ein neuer Anfang". Viele der Weisheiten der  Wüstenväter kann ich auf den Tag herunterbrechen.

Was mir auch hilft ist, dass ich gerne Zeit in der Natur verbringe. Ich gehe jeden Mittag von meiner Arbeit weg in den Wald und spaziere da etwa eine Stunde, manchmal gehe ich langsam, manchmal schnell. Manchmal mit einer Arbeitskollegin, manchmal schweigend. Ich geniesse die Natur, die Bäume, die gute Luft und weiss, dass die Pflanzen miteinander verbunden sind. Ich komme zufrieden aus dem Wald zurück zur Arbeit. Ich bin dann sicher auch offener zu den Menschen die zu mir kommen. Wie die Natur verbunden ist, sind es die Menschen. So finde ich auch immer wieder Abstand und Ruhe.
(Peter Geiser)

Täglich

Im täglichen kleinen Glück das große Glück erleben: beim Biss in den frischen Brotkanten, beim Singen eines Liedes, im Streicheln und Gestreicheltwerden, im gut gekühlten Wein, im Gedicht des Tages.

Das ganze Lebensglück im erfüllten Augen-Blick erleben.

(Friedrich Schorlemmer)

Bibelsprüche

In der Frühstückspause lese ich oft in der Bibel. In der Regel bis mir ein Spruch auffällt, der mich besonders anspricht. Meistens lehne ich mich dann zurück und sinniere ein wenig darüber, was dieser Spruch mit mir zu tun hat. Ich denke dann über meine Verhaltensweisen nach oder über Dinge die ich gesagt oder getan habe. Wenn mir dabei Erinnerungen kommen die ich bereue, dann bitte ich Jesus um Vergebung - und meine Seele und mein Leben fühlen sich dann schon wieder etwas leichter an. (Björn Pietschmann)

Morgenritual

Mir hilft folgendes Ritual in den Tag zu starten: Ich singe bei der Morgentoilette täglich das Lied von Cat Stevens: "Morgenlicht  leuchtet, rein wie am Anfang...." („Morning has broken...“). Es ist ein Lied, das mich aufbaut. Es drückt Staunen über den Morgen aus und ist zugleich ein Dank für den mir geschenkten Tag. So versuche ich zuversichtlich in den Tag zu gehen. (Edith Renfordt)

Was das Wichtigste ist

Aufrichtig leben, verantwortungsvoll leben, immer wieder prüfen, was ich wofür brauche – und was eben auch nicht.

(Katharina Schridde)

Vertrauen

Ich orientiere mich an dem Wort: „Euch muss es zuerst um das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit gehen, dann wird Euch alles andere dazu gegeben.  (Mt 6.33)

In meinem Leben gab es auch immer wieder Anstöße zum Handeln. Das „Vater unser“ sagt mir: Wenn der Himmel es will, wird es klappen. So konnte ich vieles in Gottes Hand legen und bin heute dankbar für das Gelingen vieler Projekte.

(Sophia Bergandt)

Ein „neuer Geschmack“: Alltag und Seelenleben

Für mich sind zwei Bereiche entscheidend: Einfacher leben in meinem Alltag. Und einfacher leben in meinem Gefühlsbereich, in meiner Seele.

Einfacher leben im Alltag: Zum ersten Mal wurde mir das bewusst, als ich von zu Hause in Etappen bis nach Santiago gepilgert bin. Mit dem auszukommen, was im Rucksack war, war eine neue, eine gute Erfahrung für mich. Es hat mir die Augen geöffnet für den Überfluss in meinem sonstigen Leben. Das Schicksal von Flüchtlingen und die Arbeit mit ihnen, sowie die Sorge um den Klimawandel waren dann weitere Impulse, etwas in meinem Leben zu ändern. 

Ich bin noch im Krieg geboren, erlebte die Kindheit im Dorf, und erinnere ich mich noch gut an das einfache Leben, wie es damals war. Einen Mangel haben wir damals nicht empfunden.  

Was hat sich geändert?  Ich kaufe nur noch Dinge, die ich wirklich brauche. Ich stehe vor meinem Kleiderschrank und überlege, wann ich das überhaupt alles anziehen soll und bringe dann immer wieder gut erhaltene Kleidung zum Diakonieladen ohne diese Dinge durch neue zu ersetzen. Ich überlege genau, was ich mit dem Fahrrad in der Umgebung, vorzugsweise in Biolandhöfen, einkaufen kann und wann ich mein Auto benutzen muss, um Dinge im Supermarkt zu besorgen. Nach Möglichkeit verwende ich mein eigenes zum zweiten oder dritten Mal gebrauchtes Verpackungsmaterial und habe meinen Spaß, wenn es mir gelingt, ohne eine neue Plastiktüte nach Hause zu kommen. Ich gehe sparsamer mit Strom, Heizung, mit allen Ressourcen um. Bei allem, was mir in meinem Rahmen möglich ist, möchte ich auf Umweltverträglichkeit achten. Ich kaufe bevorzugt in der dörflichen Umgebung ein. Dadurch kann ich die kleinen Einzelhändler unterstützen. Es erhöht aber auch zunehmend meine Lebensqualität, da ich dort viele Menschen, die ich kenne, treffe und mir diese vertrauten Kontakte als nun Alleinlebende guttun. 

Ich vermeide Flugreisen, so gut es geht. Große Radtouren sind allerdings nur noch gute Erinnerungen. Ich ziehe in unserem örtlichen Schwimmbad regelmäßig meine Bahnen und freue  mich, wenn ich bei meinen Urlauben in der Schweiz immer noch, zwar in abgeschwächter Form, Bergwanderungen machen kann. Statt in ein Fitnessstudio zu gehen, mache ich zu Hause mit meinen Therabändern regelmäßig meine notwendigen Übungen. Jeden Montag treffe ich mich mit ein paar Frauen zum Walken und wir können uns dabei wunderbar in Gesprächen austauschen.

Mein Tag beginnt mit einem morgendlichen Ritual: Meine Übungen - Brille putzen - Medikamente richten - Kaffee - Plan für den Tag - und endet am Abend mit guten Gedanken an meine Lieben…

Einfacher Leben in meinem Gefühlsbereich, in meiner Seele. Vor allem auch in diesem Bereich hat mein Leben „neuen Geschmack“ (Anselm Grün) bekommen. „Das große Buch der Evangelien“, hat meinen Blick auf die Evangelien, aber auch auf mich verändert. Bestimmte Texte, wie z.B. in „50 Engel für das Jahr“,  haben sich mir eingeprägt.

Der Engel der Liebe: ...„Bitte deinen Engel der Liebe, dass er dir neue Augen schenken möge, dass du die Menschen um dich und dass du dich selbst in einem neuen Licht sehen kannst, dass du den guten Kern in dir und den anderen entdecken kannst.“..

Der Engel der Dankbarkeit: … "Wenn wir für einen anderen Menschen danken, dann nehmen wir ihn bedingungslos an. Er muss sich nicht ändern"… 

Der Engel der Versöhnung: „Nur, wenn ich mit mir selbst versöhnt bin, kann ich auch daran denken, Menschen in meiner Umgebung, die mit mir und mit anderen im Streit liegen, zu versöhnen. …“

(Christa Evermann)

Erdung

Der Glaube macht mein Leben einfacher. Dadurch fühle ich mich getragen, auch in schwierigen Zeiten. So hilft es mir beispielsweise einmal täglich an einen bestimmten Platz im Wald zu gehen und meine Sorgen in einem Gebet oder Zwiegespräch loszuwerden. Die Stille in der Natur hilft mir zur Ruhe und zu mir zu kommen. Gerne gehe ich auch ein Stück barfuß, da ich mich der Natur näher fühle und ich gezwungen bin, langsamer und achtsamer zu gehen. Es sind in der Regel immer die kleinen Dinge, die erden und langfristig glücklich machen.

(Daniela Schaller)

Kraft

Ich will nicht klagen, aber ich habe mir mein Alter einfacher gedacht. Ich hatte mir nicht vorstellen können, wie es ist, über Jahre hinweg meinen kranken Partner zu pflegen. Ich nehme heute die Situation jeden Tag so an, wie sie ist, und versuche, meinen Humor nicht zu verlieren. Was mir dabei hilft, ist ein Gedicht von Eichendorff, weil ich mich darin wiederfinde. In meiner Belastung, aber auch im Glauben und in der Hoffnung, dass ich eine Kraft anrufen darf – und auch einfordern darf, dass sie mir Kraft gibt, das „zu tragen, was ich nicht will“ : „Was ich wollte, liegt zerschlagen, / Herr, ich lasse ja das Klagen, /Und das Herz ist still./Nun aber gib auch Kraft, zu tragen,/Was ich nicht will!“

(Charlotte König)

Nicht persönlich nehmen

Loslassen- wenn ich erlebe, dass meine Nachbarin mich nur sehr kurz angebunden grüßt, dann lasse ich los, das heisst, ich übergebe das dem Himmel , will sagen: ich nehme es nicht persönlich und bitte Gott, sich darum zu kümmern - und meine Nachbarin  zu segnen. (Elvira Zuppinger-Riva)

Wacher Kopf

Verzicht auf Abend-TV und damit verbundenes zeitiges (frühes) Schlafen ergibt einen wachen Kopf am Morgen, der keinen Wecker benötigt. Diese Schlafhygiene habe ich mir angewöhnt und bin deutlich entspannter.

(Klaudia Ternus)

Bei schwierigen Angelegenheiten

Das Problem realisieren,  aber mich dann nicht mehr damit beschäftigen. Ein oder zwei Nächte darüber schlafen. Erst danach befasse ich mich wieder damit.

Das, was das Problem ausmacht, im Grundsatz mit Freunden und Sachkundigen besprechen.

Ich frage mich: Was ist das Schlimmste, das mir passieren kann? Und wenn das klarer wird, suche ich nach Maßnahmen, die dieses Schlimmste abwenden.

Eine Frage, die ich mir stelle ist , was wohl Jesus in dieser Situation machen würde.

Gut ist es, eine Checkliste anzulegen, die Vorteile und Nachteile auflistet. Diese Liste einige Tage lang immer wieder aktualisieren und dann neu bewerten.  

Noch wichtig: Ich frage, ob es sich lohnt , sich überhaupt darüber aufzuregen.

(Rainer König)

Auf die innere Stimme achten

Ein halbes Leben, oder vielleicht länger, habe ich gebraucht, um zu erkennen, worauf ich verzichten kann. Verzicht macht das Leben sicher einfacher. Aber wie erkennt man, worauf man verzichten sollte? Woran liegt mir wirklich, was kommt dabei aus dem Herzen? Die Arbeit an mir selbst und in Beziehungen hat mr geholfen, solchen Fragen nachzugehen: Welche Gefühle drängen nach außen, wenn ich mit diesem oder jenem in Schwingung komme? Gibt es etwas, was ich eigentlich schon immer mal machen wollte? Und warum verzettele mich dabei immer wieder? Mit wem sollte ich sprechen, um zu einer Lösung zu kommen? Sollte ich möglicherweise nur etwas aufgeben? Eine bestimmte Zeit, oder für immer? Muss ich etwa wirklich immer online sein? Bin ich in mir aufgeräumt und in meiner Wohnung auch? Arbeite ich permanent nur daran, anderen zu gefallen, oder habe ich ein paar wenige Freunde mit denen ich mich regelmäßig austauschen kann?

Je intensiver ich solchen Fragen nachgegangen bin (über Jahre, immer wieder) desto mehr sind mir Dinge aufgefallen, die Bezug zur frühesten Kindheit oder zur Jugendzeit haben. Damals wollte ich zum Beispiel etwas, konnte aber nicht, weil dieses oder jenes dagegen stand und ich andere Wege gegangen bin: Wege, die damals richtig waren oder die ich gehen musste. Heute habe ich Zeit dafür oder nehme sie mir. Inzwischen habe ich auch Abschied genommen von Menschen, oder von Dingen, die jetzt einfach nicht mehr zu mir passen: Ohne Groll, ohne Zorn, manchmal weinenden Auges. Aber es hat sich gelohnt. Wir müssen die Veränderungen mitgehen, besonders die, welche aus dem tiefsten Inneren kommen. Allerdings, muss ich dafür immer wieder in mich hineinhorchen. So viele Lösungen liegen in uns. Wir müssen auf die innere Stimme hören. Das kann ich immer tun, beim Warten an der roten Ampel oder beim Gehen in den Bergen, ob ich locker zu Hause bin oder unterwegs beim Spaziergang, schon morgens nach dem Aufwachen usw. Viele Lösungen sind bereits in uns angelegt. Wir müssen uns nur dem richtigen Wegweiser zuwenden.

(Thomas Sehringer)

Freunde

Definitiv wichtig ist es, gute Freunde zu haben ! Mit Freunden ist es einfacher, das Leben zu verstehen, darüber zu lachen, es zu leben …

Was noch richtig gut ist: Musik! Aber das ist ein anderes Thema.

(Anne Puhr)

Übungen

Tägliches Qi Gong hat mein Leben vereinfacht. Bei Qi Gong handelt es sich um aus dem Chinesischen stammende Konzentrationsübungen, also um meditative körperliche Bewegungsformen, auch Atemübungen. Ich habe das vor 18 Jahren begonnen, in einer für mich schwierigen Lebensphase.
Mein Lehrer sagte mir damals: „Täglich eine Übung genügt. Das sind ca.10 Minuten, und du wirst eine Veränderung bemerken.“
Ich bin ihm bis heute dafür dankbar. (Sigrid Wachholder)

Auch mal geschehen lassen…

Als verantwortungsbewusster Mensch hatte ich lange das Gefühl, ich müsse bei einem auftauchenden Problem möglichst schnell die möglichst perfekte Lösung kreieren. Inzwischen habe ich gelernt, dass es manchmal besser ist, eine schwierige Situation als momentan unlösbar anzunehmen und die Ungewissheit und Offenheit auszuhalten. Anstatt mich selber unter Druck zu setzen mit dem Anspruch, alles zu regeln, versuche ich, mich in Gelassenheit und (Gott)vertrauen zu üben. Schon häufig durfte ich erfahren, dass sich dann bald wie von selbst eine neue Perspektive auftut. Meistens aus einer ganz anderen Richtung, von einer anderen Person oder auf eine andere Art und Weise, als ich es erwartet hätte. Aber oft ganz einfach und wunderbar. (Andrea Gass)

Was will ich wirklich?

Wie ich die Leichtigkeit immer mehr leben kann?
Mein Weg zu diesem Ziel: Ich lerne gerade immer mehr mich folgendes zu fragen:
Das, was ich tue, ist das gut für mich?
Macht es mir wirklich Spaß und tue ich es in Freude?
Und ist es zum Wohle aller?

Wenn eine innere Stimme, mein „Bauchgefühl“ bei jeder Frage mit einem klaren JA reagiert, ist es auch sehr leicht, es zu tun.

Wenn ein Vielleicht oder gar ein Nein kommt oder sich ein ungutes Gefühl einstellt - ist es an der Zeit zu prüfen: Ob es der richtige Zeitpunkt ist? Oder ob es aus dem Ego kommt. Manches darf dann einfach nochmals angesehen werden. Gerne auch aus einer anderen Position, einem anderen Blickwinkel und mit mehr Abstand.

Seit ich das immer wieder übe - es klappt nicht gleich und sofort - wird es leichter. (Mit kleinen Dingen anfangen!) Ich mache vieles nicht mehr. Ich werde insgesamt bewusster, spüre, was will ich wirklich und was tut mir gut.
Mit dieser Übung kam die Leichtigkeit immer mehr in meinen Alltag. (Nadja Satzger)

Vorbild Sokrates

Da ich selber viele Jahre Philosophie unterrichtet habe, bin ich unter anderen auch dem berühmten Sokrates begegnet. Dieser Mann ist bekannt für seine einfache und asketische, wie auch seine glaubwürdige Lebensweise. Von ihm wird berichtet, dass er sehr oft auf den Markt gegangen sei und dort die Menschen durch seine Fragen in Verlegenheit gebracht, aber sie auch zum Nachdenken gebracht habe. Und so soll er auch einmal vor dem neu eröffneten Markt laut gesagt haben: «Großartig, was ich alles nicht brauche!» Mir scheint, wir sollten dieses Wort uns immer wieder sagen, wenn wir von Reklamen überrannt und von Konsumversuchungen heimgesucht werden. Unser Leben würde in vieler Hinsicht einfacher. (Ephrem Bucher)

Kleines Waldbaden

Gleich am Morgen – nach dem Frühstücken: Walkingstöcke nehmen und etwa eine dreiviertel Stunde ruhig und locker gehen. Dabei die Natur bewundern, auf sie hinhören.
Aber auch: Das tun, wozu ich Freude und worauf ich Lust habe: Dazu gehört die Wiederherstellung von kleinen Haushaltgeräten oder die Reparatur von Gartenhelfern (also von der Gießkanne bis zum Spaten). Es bereitet einfach Freude , wenn die Dinge dann wieder verwendet werden können.
Oder immer wieder auch das: Ein Buch nehmen und im Wald lesen – eine kleine Art des Waldbadens, für mich ganz allein… (Dieter Braunstein)

Der Ursprung der Einfachheit

Einfachheit ist niemals „einfach“. Nur etwas weglassen, eine Sache reduzieren, sich etwas vom Munde absparen, das führt nicht notwendig zu größerer Einfachheit. Denn Einfachheit ist, tiefer betrachtet, nicht die Fähigkeit, etwas zu tun oder zu lassen. Sie ist in ihrem Ursprung eine Weise zu denken, zu empfinden und die Welt zu betrachten. Die Schöpfung ist in diesem Ursprung harmonisch; alle ihre Teile sind aufeinander sinnvoll zugeordnet. Sie drückt sich zum Beispiel als Sphärenmusik aus, wie Goethe sie im Vorwort zum „Faust“ nannte; oder im kosmischen Lobpreis, wie Franz von Assisi ihn anstimmte.
Wir Menschen haben die Empfindung und die Schau dieser Harmonie verloren und handeln jeden Tag ihr entgegen. Das ist die Ursünde der Menschen. Unsere dringliche Aufgabe ist es, eine Ahnung für diese Harmonie der Schöpfung zurückzugewinnen. Dann werden wir nach und nach selbst wieder einfach, dann spüren wir, wie alle Teile der Welt und unseres persönlichen Lebens sinnvoll miteinander zusammenhängen und sich in einem feinem Gleichgewicht befinden. Bleibt das unser grundsätzliches Lebensgefühl, dann ordnet sich wie von selbst der Alltag entsprechend dieser Einfachheit. Und solange wir in diesem Grundgefühl bleiben können, ist es ein Kinderspiel, alle Entscheidungen, die kleinen wie die großen, im Sinne immer transparenterer, immer entschiedenerer Einfachheit zu fällen. Wir sollen den Mut haben, es zu versuchen. (Martin Kämpchen)

Vertrauen. Und Geduld

Meine beiden erwachsenen Kinder, Sohn und Tochter, sind in jeglicher Hinsicht sehr verschieden voneinander und jedes Familientreffen hatte ein hohes Konfliktpotential. Ich hatte gedacht, im Vorfeld schon entschärfende Maßnahmen ergreifen zu können; das war jedoch immer sehr anstrengend und blieb letztlich auch ohne Erfolg. Dann habe ich mich herausgenommen, als der Streit sehr heftig wurde. Ich habe nicht mehr zugehört und beschwichtigt, sondern beide konsequent an ihre jeweilige "Gegenseite" verwiesen. Schließlich sind sie erwachsen. Und doch war es eine Zerreißprobe für mich, weil ich sie beide liebe. Jetzt reden sie wieder miteinander, nach einem halben Jahr Funkstille.
Vertrauen ist ein wesentliches Element der Liebe. Aber auch Geduld und Durchhaltewillen. Diese Erkenntnis hat es allen Beteiligten einfacher gemacht. (Edith Hutter)

Die Siebe des Sokrates

Vielleicht kennen auch Sie die Geschichte "drei Siebe", die Sokrates zugeschrieben wird – und die mir immer wieder hilfreich ist:

Eines Tages kam einer zu Sokrates und war voller Aufregung. "He, Sokrates, hast du das gehört, was dein Freund getan hat? Das muss ich dir gleich erzählen."
"Moment mal", unterbrach ihn der Weise. "Hast du das, was du mir sagen willst, durch die drei Siebe gesiebt?"
"Drei Siebe?" fragte der Andere voller Verwunderung.
"Ja, mein Lieber, drei Siebe. Lass sehen, ob das, was du mir zu sagen hast, durch die drei Siebe hindurchgeht.
Das erste Sieb ist die Wahrheit. Hast du alles, was du mir erzählen willst, geprüft, ob es wahr ist?"
"Nein, ich hörte es irgendwo und . . ."
"So, so! Aber sicher hast du es mit dem zweiten Sieb geprüft. Es ist das Sieb der Güte. Ist das, was du mir erzählen willst - wenn es schon nicht als wahr erwiesen ist -, so doch wenigstens gut?"
Zögernd sagte der andere: "Nein, das nicht, im Gegenteil . . ."
"Aha!" unterbrach Sokrates. "So lass uns auch das dritte Sieb noch anwenden und lass uns fragen, ob es notwendig ist, mir das zu erzählen, was dich erregt?" "Notwendig nun gerade nicht . . ."
"Also", lächelte der Weise, "wenn das, was du mir das erzählen willst, weder erwiesenermaßen wahr, noch gut, noch notwendig ist, so lass es begraben sein und belaste dich und mich nicht damit!"
Ich wende die drei Siebe an, wenn es darum geht, ob das was ich sagen will, der richtige Zeitpunkt ist und ob es den anderen überhaupt interessiert. Oder ob es sich vielleicht sogar Wichtigmacherei meinerseits handelt.
Seit 20 Tagen ist mein Mann Rentner und gerade, wenn man den ganzen Tag miteinander zusammenlebt ist eine klare Kommunikation wichtig, um Missverständnisse zu vermeiden, deutlich die eigenen Wünsche zu sagen, aber auch zuzuhören, was er für heute geplant hat. (Gerlinde Werner)

Was hilft

Ehrlich zu sein. Keine Lügen.
Das handhabe ich schon immer so. Für Lügen bin ich viel zu bequem..

Außerdem hilft es, wenn man schaut was man hat und nicht, was man nicht hat.
Das war die Rede meiner Mutter.

Wichtig und hilfreich ist auch: Fehler erst bei sich suchen u. erst danach beim Anderen.

(Helene Pawlowski)

Beschenkt von der Natur

Es ist Montagfrüh und das Wochenende war drückend heiß. Bei einem schönen Sonntag-Morgenspaziergang in der wunderschönen Natur der Voralpen-Region (ich wohne im Hinterland des Bodensee) brachten mich die hohen Temperaturen – und das bereits um 7.00 Uhr morgens – zum Nachdenken. Der Klimawandel, sei er natürlich oder von Menschen gemacht, ist nicht mehr wegzudenken, und man sieht vor allem den Wäldern an, dass ihnen die Hitze mehr und mehr zusetzt. Bevor ich nun aber in Trübsal versinke und mir schlimme Gedanken mache, was denn da auf uns zukommt, rufe ich mir lieber den Spruch meines Vaters ins Gedächtnis, der mir in jedem schwierigen Moment sagte: „Junge, keine Sorge. Auf Regen folgt immer Sonnenschein“. Nun wäre noch mehr Sonnenschein allerdings fatal, aber letztendlich geht es in dem Zitat meines Vaters ja nicht um die Sonne, sondern um die Hoffnung, dass auf schwere Zeiten immer auch wieder leichte Zeiten folgen. Und als ich am heutigen Montagmorgen um 6.00 Uhr aufstand und aus dem Fenster schaute, war ich fasziniert, wie sich die Sonne ihren Weg durch den ersten Morgen-Nebel bahnt. Der Tau auf den Wiesen strahlte ein herrliche Frische aus. Ich habe das Glück, dass ich in der freien Natur wohne und so wurde ich mit diesem schönen Bild der ersten Nebelschwaden über den Wiesen beschenkt. Dieses Bild der natürlichen Frische nach einem schwülheißen Wochenende motivierte mich dazu, aufzustehen, aufs Fahrrad zu steigen und eine kleine Radtour zu machen. Und auch bei dieser Bewegung in der frischen Luft wurde ich mit weiteren schönen Bildern von „Mutter Natur“ beschenkt.
Eine große Dankbarkeit kam in mir hoch und mir wurde, bewusst, dass Gott es gut mit uns meint, wenn wir die Natur schätzen und ehren. Letztendlich war dieses Gefühl von Dankbarkeit der ideale Start in den Tag und in die beginnende Woche. Und ich möchte mit meinen Zeilen andere Menschen motivieren, schon frühmorgens hinaus in die Natur zu gehen, um dankbar zu sein für das „Wunder der Natur“.

Beim Schreiben dieser Zeilen fiel mir zum Thema Dankbarkeit eine weitere kleine Geschichte ein: Bei einer abendlichen Radtour mit Freunden*innen aus meinem Rotary-Club kamen wir an einer Kapelle vorbei. Ich hielt an und sagte den anderen, dass ich an jeder Kapelle anhalte und hineingehe, um ein kurzes Gebet zu sprechen, denn diese kleinen Kapellen sind für mich sehr energievolle Orte. Gesagt, getan; wir gingen alle in die Kapelle und nach einer kurzen Einkehr begann ich das Lied „Großer Gott wir loben Dich“ anzustimmen. Ein paar Freunde stimmten in den Gesang mit ein, und die Akustik in der Kapelle war hervorragend. Als wir wieder aus der Kapelle gingen, waren einige der Begleiter sichtlich sehr ergriffen von diesem Erlebnis - und ich dachte einmal mehr: wie einfach doch das Leben sein kann, wenn man dem Herrn dankbar für seine Werke ist. (Berthold Porath)

"Für Pillepalle bin ich nicht zuständig"

Für mich ist es immer hilfreich, zu schauen: Wofür kann ich dankbar sein? Ich musste das gemeinsame Haus verlassen, da ich das Anhäufen von Gegenständen - mein Mann hat das "Messiesyndrom" - , nicht mehr ertragen habe. Ich musste mich dann, im nun kleinen Haushalt mit wenig Einkommen, auf Wesentliches beschränken. Überflüssige Dinge werden nun verschenkt, und ich lasse mich auch beschenken, mit Bekleidung zum Beispiel. Ich verzichte auf den Stolz, mir alles selbst zu erarbeiten. Ich fahre mittels Deutschlandticket zu den Kindern und teile mein Auto mit einer Freundin. Im Gegenzug habe ich Gemeinschaft. Ich habe Spaß daran, mir zu überlegen, wie Abläufe, Angewohnheiten, Wege... auch anders funktionieren könnten. Aber ich liebe auch bewährte Traditionen in der Art, dass das Rad nicht neu erfunden werden muss. Ebenso gehört für mich dazu zu überlegen, wie ich mich einfach und verständlich ausdrücken kann.
Ich bin ein empathischer Mensch, aber ich mache nicht die Probleme anderer zu den eigenen. Also: die eigenen Grenzen akzeptieren und die der Anderen respektieren.
Ein kleines Motto von mir heißt: "Für Pillepalle bin ich nicht zuständig". (Magdalena Heinrich)

Was den Kopf frei macht

Das Leben ist viel zu kostbar, als dass wir uns von anderen (oft ist das auch die eigene Familie) mit negativen Gedanken oder Stimmungen anstecken lassen sollten. Sich dadurch nicht beeinflussen lassen, ist nicht immer einfach. Aber ich habe die Erfahrung gemacht: Wenn ich das Leben positiver und freudiger sehe, geht es mir besser. Der Kopf ist dann freier. Ich sehe manches plötzlich auch von einer anderen Seite. Und angebliche Probleme lösen sich wie von selbst auf. (Inge Thoma)

Energie freisetzen, Kraft tanken

Ich stelle mir in den meisten herausfordernden Situationen die Frage: „Bin ich wirklich dafür verantwortlich? Ist es meine Zuständigkeit? Vieles läuft im Alltag einfach automatisch ab und wird nicht mehr hinterfragt. Genau das kostet am Ende aber Zeit und bindet Energie. Manchmal ändert sich durch diese einfache Frage schon meine Prioritäten- oder To-do-Liste. Und das schenkt mir wieder Freiräume und macht so mein Leben einfacher.

Auch die Natur ist wichtig für meine seelische Befindlichkeit: Ich setze mich manchmal unter einen alten Baum, lehne mich an, nehme innerlich Kontakt mit ihm auf, spüre die Verbundenheit und erzähle ihm oder ihr die Themen, die mich belasten. Und meistens gehe ich leichter und gelassener wieder heim. Ich brauche dazu keinen anderen Menschen auch keinen Therapeuten. Und Bäume gibt es einfach überall. Durch die Verbindung mit diesem Geschöpf, dem Baum, spüre ich auch einfach wieder intensiver die Verbindung mit meinem Schöpfer. Das macht mich dankbar und gibt Hoffnung, auch in schwierigen Zeiten.

Ich selber mache auch Pilgerangebote für Einsteiger. Da versuche ich, den Menschen einfaches Gehen in der Natur nahezubringen – und damit die Verbundenheit mit dem Schöpfer ans Herz zu legen. Auch das ist Krafttanken, ganz einfach: wundervoll. (Silvia Thalhammer)

Besonders jetzt

Leben ist kompliziert, besonders jetzt... Darum ist gerade in dieser Zeit der "einfach leben" - Brief von Anselm Grün eine echte Hilfe für mich. Pater Anselm spricht ganz einfach über komplizierte Sachen. Das ist Kunst!!! So einfach über Lebensfragen sprechen.
Die täglichen Rituale von Pater Anselm geben zudem eine ganz praktische Hilfe für meinen Alltag.
Einfach leben können wir auch bei der Natur lernen – da finden wir die Ruhe, die wir nötig haben, wen es komplizierte Lebenssituationen zu lösen gilt. (Ilona Saurina)

Keine Casting Show

Es gibt ein Lied von Country-Star Garth Brooks: «Unanswered Prayers"». Da geht es um Gebete, die nicht erhört wurden. Ich hätte eine ganze Liste davon: Sehr oft habe ich das nicht bekommen, worum ich Gott gebeten habe. Wenigstens auf den ersten Blick. In den meisten Fällen war das allerdings gut so. Oder: es war noch besser für mich. Jesus macht trotzdem Mut, zu bitten. Was er damit meint, könnte man, anders ausgedrückt, vielleicht so formulieren: Fühlt euch frei - verstellt euch nicht. Sagt mir, was eure Wünsche, Träume und Sehnsüchte sind. In einer lebendigen Beziehung darf das sein. Also alle meine Sehnsüchte, nicht nur die frommen Wünsche, alles darf sein. Unter Freunden eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Und bei Gott ? Manchmal komme ich mir auch im Glaubens-Leben wie in einer Casting Show vor. Gott sitzt in der Jury, und es geht um Performance, also darum: das Richtige zu sagen, das Richtige zu glauben, das Richtige zu fühlen und zu wollen. Damit bewerte ich meine Sehnsüchte. Sind sie heilig genug? Genügen sie den Kriterien Gottes ? Die Frage ist aber doch: Dürfen sie sein ? Ungefiltert, so wie sie eben sind ? Das, wonach ich mich sehne, sagt ja schließlich etwas darüber aus, was mich im Innersten ausmacht. Damit mache ich mich natürlich verwundbar. Aber könnte es nicht sein, dass Gott auch in unserer Sehnsucht wohnt ? An diesem Punkt – wenn ich es so sehen kann - wird es leichter in mir und ich kann mich einfach auf das Leben einlassen. (Ruedi Josuran)

Was ich meinen Enkeln sage

Jeder von uns hat einen Engel. Er begleitet und schützt dich! Leider kannst du ihn nicht sehen und nicht hören – und doch ist er das wertvollste Geschenk in deinem Leben!
Du fragst. Warum? Wie kann ich das merken?
Vielleicht, wenn es dir schlecht geht, wenn du traurig bist, wenn du einen guten Rat brauchst: dann kannst du im Stillen deinen Engel fragen. Lass dir Zeit - und du bekommst eine Antwort: Ganz innen, in deinem HERZEN! Dort wirst du ihn „hören“…
Sag „danke“, jeden Tag ! Schau hin und denk nach, und sag „danke“. Und dann strahlt jemand und freut sich – und das freut dich selber auch! - Oder du hast jemand weh getan, und du sagst zu ihm, zu ihr: „Bitte verzeih, das tut mir so leid!“ – und der andere ist wie erlöst.
Danke und sich entschuldigen: das sind wundervolle Geschenke. Du siehst, wie der andere sich freut – und das tut dir selber so gut. Damit kannst du andere ein wenig glücklich machen….
Dein Opa fragt seinen Begleitengel jeden Tag, weil er dann im Herzen einen Rat bekommt, was ein guter Weg sein kann, wenn man nicht weiter weiß.
Die Engel freuen sich, wenn du sie fragst: Sie sind die Boten Gottes. Dein Engel wird allmählich dein bester Freund, an den du dich im Stillen wenden kannst. Sein Rat ist manchmal unbequem… Dann aber merkst du:
es ist der bessere Weg! Probiere es immer wieder aus… und du dankst deinem Engel mit frohem Herzen für seinen Rat und seine Freundschaft! (Dr. Karl-Herbert Mandel)

Auf das Positive konzentrieren

Als nunmehr älter gewordene Frau habe ich folgendes gelernt: Wenn ich die Situationen, die mir täglich begegnen, mit Wohlwollen und überwiegender Akzeptanz angehe, fällt mir das Leben leichter. Ich konzentriere mich auf das, was gerade ansteht und versuche, möglichst vieles positiv zu sehen und ohne großen Stress zu erleben. Vor allem im Vergleich mit anderen Ländern dieser Erde merke ich, wie privilegiert ich hier in Deutschland leben kann, in Frieden und Wohlstand. Das lässt viele kleine Misslichkeiten, die mich vielleicht früher geärgert haben, in einem anderen Licht erscheinen. Diese Haltung trägt sehr zu innerem Frieden und Freude am Leben bei. Stress und länger anhaltende Traurigkeit haben nicht mehr soviel Platz. (Doris Petrick)

Abschalten

Sich nicht mehr mit jedem und allem beschäftigen:
Es fällt mir auf, wie schwer das ist.
Ich übe Verzicht. Und es ist schwerer als ich dachte.
Verzicht in vielerlei Hinsicht: Durch meine tiefe Trauer, die ich erlebe.
Aber ich will und muss leichter leben lernen, sonst bringt es mich um.
Ich bin so froh, dass es Sie gibt! (Beate Praz)

Ein Lebensmotto

Bei der Beantwortung Ihrer Frage, was das Leben leichter macht, muss ich spontan das Lebensmotto meines Vaters denken: „Immer erst aufregen, wenn's soweit ist.“ Die Geschichte dazu: In unserer Familie mit vier Kindern war immer Einiges los. Meine Mutter ist eine recht Vorsichtige, die am liebsten auf der sicheren Seite des Lebens unterwegs ist. Mein Vater war da eher gelassen. Wenn die Mutter "dramatisierte" (Etwa: Kommen die Töchter heil aus der Disco zurück? Oder: Muss es wirklich sein, dass sie Auto fahren, kaum dass sie den Führerschein haben?), beharrte mein Vater zeit seines Lebens auf diesem seinem Lebensmotto: Immer erst aufregen, wenn's soweit ist! Dieses Motto hat mir in unruhigen Zeiten manch ruhige Nacht gebracht und auch viel unnütze Aufregung vor Arztgesprächen und anderen Herausforderungen erspart. (Iris Fulda)

Dem Stress begegnen

Auch ich kenne Situation, die auf den ersten Blick schwierig erscheinen und Angst auslösen. In der Annahme, jetzt unbedingt etwas tun zu müssen, bin ich dann oft genug in blinden Aktionismus verfallen.
Resultat: Nicht nur meine Energie war weg. Das Problem nicht gelöst, es verschlimmerte sich eher noch.
Das änderte sich in dem Moment, als ich lernte: Schwierige Situationen gehören zum Leben. Sie sind keine Probleme, die einen niederdrücken und zur unerträglichen Last werden, sondern Heraus-forderungen. Sie fordern uns auf, aus ihnen zu lernen. Wir können sie nutzen und uns an ihnen weiterentwickeln. Das ist ähnlich wie bei einem Kind, das jeden Tag ein bisschen mehr in der Schule lernt.
Eine weitere Erkenntnis war, erst einmal einfach innezuhalten, im Hier und Jetzt zu sein, mir sachlich und nüchtern zu überlegen, was als bestes zu tun ist. Wichtig war dabei, mich auf das zu fokussieren, was ich will, ohne anderen zu schaden. Die Lösungen waren dann sehr schnell präsent.
Ein dritter Punkt ist: auf das Wörtchen „muss“ oder „soll“ verzichten. In unserer Leistungsgesellschaft sind sie allgegenwärtig. Sie erzeugen Druck und Spannung. Dadurch wird das Leben gerade nicht leicht, sondern Stress ist an der Tagesordnung. Wenn man die beiden Worte durch „will“ ersetzt, ist mehr Kraft und Energie da. Und die Dinge gehen leichter von der Hand. (Susanne Ehrenspeck)

Kontemplation

Ich habe in dieser immens schnelllebigen Zeit auch oft ein Gefühl der Überforderung, auch in unserer Gemeinde gespürt, deshalb habe ich das Thema Kontemplation und kontemplatives Leben für mich neu integriert. Das hilft mir, Ruhe und Frieden in fast allen Situationen zu spüren. Kontemplatives Gebet ist für mich jetzt zur „Lebensstrategie“ geworden. Ich kann dies für mich als göttlichen Frieden empfinden und somit Schönheit in allen Situationen entdecken und sehen. (Beate Eichler)

Auch das Schöne wahrnehmen

Als Polizeibeamter habe ich einen zeitweise recht anstrengenden und zuweilen auch sehr belastenden Beruf. Bei Verkehrsunfällen bin ich immer wieder auch mit Leid, oft auch mit dem plötzlichen Tod konfrontiert. Gerade da braucht es dann Möglichkeiten, sich auf das „Schöne“ im Leben zu konzentrieren. Die Frage nach dem Sinn des Leidens, nach dem „Warum“, verhindert nicht, Gott und seine schöne Schöpfung mit Hoffnung und Dankbarkeit in den Blick zu nehmen. Aber nicht nur nach belastenden Ereignissen, sondern ganz generell versuche ich , stets mit offenen und wachen Augen durch Gottes Schöpfung zu gehen. Am besten gelingt mir dies bei Spaziergängen mit meiner Frau und den Hunden: Gottes wunderbare und schöne Natur zu erleben und auf mich einwirken zu lassen. Wenn ich dann dabei meine Gedanken spazieren gehen lassen kann, gelingt es mir (Gott sei Dank!) meistens auch, negative und schlechte Gedanken und Erfahrungen schnell weiter ziehen zu lassen und Gott dankbar zu sein für all das, was er mit seiner großen Kraft geschaffen hat.

Bei allem Wissen um die Endlichkeit des Lebens: Jeder Moment, den ich erleben darf und jeder Tag, der mir geschenkt wurde, kann ein guter Moment sein oder ein guter Tag werden. Dabei kommt es mir nicht darauf an, dass jeder der Tag so gelebt werden muss, als sei es der letzte. Nein, jeder Tag für sich wird dankbar angenommen. Und mindestens einen Moment an jedem Tag sollte es geben, der mich im Rückblick sagen lassen kann: Das war gut so. Ein Blick von der Homburg zum auf den Hegau (idealerweise bei Sonnenschein), auch das ist bereits ein solcher guter Moment. Die Dankbarkeit dafür ist es, was mein Leben einfacher macht. Ach, übrigens können auch Zitate hilfreich sein: „Wenn es regnet freue ich mich, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch“, frei nach Karl Valentin…… Solche Zitate helfen nicht nur mir, sondern auch meinem Umfeld und zaubern meist in Schmunzeln ins Gesicht. Sehr schön sind auch gute Bücher, Musik, Podcast und oder Poetry Slams……….diesen hier kennen Sie bestimmt (großartig und mein liebster! WAS IST DIR HEILIG? https://youtu.be/EAV-cvWVC6g?feature=shared ). (Jürgen Vorbringer)

Herzensgebet

p<>Schon als ganz kleines Kind im Kindergottesdienst habe ich gespürt, dass da etwas Besonderes ist. Ich hätte mir damals sehr gewünscht, dass mir jemand sagt, wie das mit dem Glauben geht. Erst sehr viel später habe ich vom "Jesusgebet" der Ostkirche gehört und mich dann langsam damit vertraut gemacht.
Heute ist vor allem das kurze Gebet - nur mit „Jesus“ oder „Abba“ und „Danke“ - eine ganz große Hilfe und Erleichterung - in schwierigen Situationen, aber auch im ganz normalen Alltag. Wenn sich das Hamsterrad immer schneller dreht, kann ich mit dem Gebet spüren, worum es wirklich geht: dass nur das verlangt ist, was leicht zu schaffen ist.
Bei meinem Gebetsspaziergang zeitig in der Frühe auf unseren Schlossberg begleitet mich dieses Gebet. Es wirkt weiter in den Tag. Und es wird alles leichter. (Gabriele Kubelka)

 

Die Perspektive wechseln

Als das zweitjüngste von vier Kindern habe ich von klein auf viel Verantwortung für mich und meine kleine Schwester übernommen. Doch nun, da meine Eltern älter werden, kommt die Fürsorge um sie hinzu. Mathematisch wäre es leicht zu sagen, wir sind vier Kinder, also übernimmt jeder ein Viertel. Stattdessen habe ich das Gefühl, ich muss ¾ übernehmen, weil sich zwei Geschwister zurückziehen. Um mein Leben im Umgang mit Krankheit und wachsender Fürsorge einfacher zu machen, wechsle ich die Perspektive, wenn Situationen für mich belastend werden. Anstatt mich in die Rolle der alleinigen Fürsorgerin oder Vermittlerin gedrängt zu fühlen, nehme ich mir kurz Zeit und frage mich Folgendes:

  • Warum sagt er/sie das und was macht das mit mir?
  • Was kann sich verändern?
  • Wo kann ich Hilfe holen?
  • Was möchte ich und was nicht?

Dieser innere Dialog mit mir selbst hilft, aus meiner Perspektive der hilflosen Überforderung herauszutreten und zu sehen, dass es Möglichkeiten gibt, die Last der Fürsorge zu verteilen. In meinem Kopf mache ich mich für alles verantwortlich, doch das ist nur in meinem Kopf. Es hilft, die Perspektive zu wechseln und innerlich einen Schritt zurückzugehen. Damit gebe ich mir den Raum, um loszulassen und eröffne anderen die Chance, selbst aktiv zu werden.
„Es sind nicht die Dinge selbst, die uns bewegen, sondern die Ansichten, die wir von Ihnen haben.” (Epiktet: Handbüchlein der Moral)
(Sophia Vallbracht)

Was mir hilft

Eine tägliche Morgenandacht mit dem Fokus auf Dankbarkeit: Dankbarkeit für die Momente, wo ich etwas Schönes erlebt habe.
Ich versuche auch, was mir zwar nicht jeden Tag gelingt, mitten am Tag eine kurze Meditationspause einzulegen.
Abends lese ich einen kurzen Abschnitt im „einfach Leben“-Heft.
Ich bin Pater Anselm Grün (den mein Mann und ich vor Jahren bei einem Seminar für verwaiste Eltern treffen durften) unendlich dankbar für alle Beiträge, die mir mein Leben leichter machen. (Christina Sjöstrand-Streit)

Leben ohne Warum

Gedanken und Autoren können zu guten Begleitern werden: Seit vielen Jahren begleitet mich ein Gedanke des Mystikers und Mönchs Meister Eckhart. Er schreibt: „Wer das Leben fragte tausend Jahre lange: ˒Warum lebst du?˓ - könnte es antworten, es spräche nichts anderes als ˒Ich lebe darum, dass ich lebe˓. Das kommt daher, weil das Leben aus seinem eigenen Grunde lebt und aus seinem Eigenen quillt, darum lebt es ohne Warum eben darin, dass es sich selbst lebt.“ Mich begeistert und beglückt dieser Gedanke immer wieder von Neuem: Das Leben selbst, das einfach „am Leben sein“ und an ihm teilzuhaben, trägt eine kostbare Schönheit in sich. Ich lebe einfach, jeder Atemzug, jedes Lachen und jede Träne sind Teil meines Lebens. Das „am Leben sein“, ohne jeden Zwang dem Leben einen Sinn geben zu müssen, ist kostbar. Jede Form von angestrengter Sinnsuche und die Gefahr, Schmerz und Leid in Sinn erklären zu müssen, verstummen, auch das ewige Abwägen von Kosten, Berechnung und Nutzen. Das Leben braucht keine Begründungen! Alles gehört zum Leben und ich lebe es ohne Warum. Ein Leben ohne Warum fordert auch manchen Einsatz ohne Gegenleistung und Erfolgsdenken: Der Einsatz für eine gerechte und friedliche Welt trotz gegenwärtiger Spannungen und Krisen ist für mich eine bleibende Aufgabe ohne Warum. Der Gedanke von Meister Eckhart ist für mich ein weiser Gedanke. Weise im Sinne von kundig und klug über das Leben zu denken. Weisheit ist deshalb nicht eine Frage des Alters und der Lebenserfahrungen, sondern der Sichtweise auf das Leben: Atmet das Leben Milde, Wärme und Schönheit, ist Weisheit anzutreffen. In Meister Eckharts ohne Warum finden Menschen heute Weisheit, für das junge Leben und das Leben im Alter. (Günter Hänsel)

Die Batterie aufladen

Für mich ist es wichtig und von großer Bedeutung und Kraftquelle geworden, mich dreimal täglich hinzusetzen oder hinzulegen.
Dabei zeigen die Handinnenflächen nach oben Richtung Decke.
Ich bitte um die Lebenskraft, - ob man sie nun Prana, CHI oder den Heilstrom nennt.
Dadurch nehme ich jeden Tag enorme Energie in meinen Körper auf, und sogar Beschwerden konnten dadurch verschwinden.
Mittlerweile erinnert mich das an die alte Werbung des rosa Duracellhäschens: jene Batteriewerbung aus den 70er Jahren mit dem Slogan: „Hält entscheidend länger…“
Ich bin wieder so fit wie nie in meinen ganzen Leben. (Katja Lotz von Berzbach )

Spaziergang

Sie kennen das vielleicht auch: Schon mit den ersten Schritten in frischer Luft wird Ihnen wohler. Nach und nach atmen sie auf, Ballast fällt von Ihnen ab, Ihr Kopf wird frei und Ihr Herz geht auf. All Ihre Körperzellen schwingen sich in den Rhythmus Ihrer Füße und Beine ein; Ihre Seele beginnt zu singen.
Gehen in freier Natur, im Wald und über die Felder oder in einem schönen Park, ist für mich mehr als den Körper zu bewegen und Sauerstoff zu tanken, mehr als Fit-nesstraining und Stärkung des Immunsystems, auch mehr als „Waldbaden“ und Wellness.
Mir scheint, der liebe Gott liebt es, wenn ich den Beinen „freien Lauf lasse“ und die Schönheit der Natur genieße. Wenn ich aufhorche beim Gesang von Vögeln oder des Windes, wenn ich Regentropfen auf meinen Lippen schmecke und mir die Au-gen auf- und übergehen beim Anblick all der Wunder rings um mich her. Ich spüre dann, dass ich Teil seines großen Schöpfungswerkes bin, verbunden mit allem, was existiert. Derart innerlich bewegt kehre ich gestärkt in meinen Alltag zurück. (Christiane Orth)

Handauflegen

Es ist ganz einfach: Ich lege mir selbst mehrmals täglich die Hände auf!
Zum Beispiel auf dem Herzen, dem Bauch oder an den Wangen. Oder an jedem anderen Körperbereich, dem Berührung gerade wohl tut.
Ich halte kurz inne und bemerke, welche Berührungsqualität sich dort stimmig anfühlt. Ich verweile ein paar Atemzüge im Spüren.
Und ich vertraue dabei auf göttliche, segensvolle Gegenwart. (Anke Zillessen)

Anzeige: Alles in allem – was letztlich zählt im Leben. Über Glück, Sehnsucht und die Kraft der Spiritualität. Von Anselm Grün

einfach leben im Abo

In einfach leben finden Sie spirituelle Impulse und Tipps zu wichtigen Lebensthemen. Ein idealer Haltepunkt, um dem beschleunigten Alltag zu entfliehen und sich auf die wichtigen Dinge im Leben zu konzentrieren. 

Zum Kennenlernen: 2 Ausgaben gratis

Jetzt testen