Als Religion der Nächstenliebe kennt sich das Christentum mit Hilfe und Diakonie aus. Mittlerweise weiß sie auch um die Schattenseiten altruistischer Haltungen und Handlungsweisen. Die Geschichte hat sie gelehrt, dass Opfer etwas anderes ist als Hingabe und Nächstenliebe ohne den Blick auf die eigenen Bedürfnisse rasch in Abhängigkeiten und Machtausübung kippen kann. In karitativen Einrichtungen und pastoralen Handlungsfeldern, in denen Seelsorge ausgeübt wird, stehen Hilfeleistungen und alle damit verbundenen Themenkomplexe an erster Stelle. Geht die Diakonie aber auch die wissenschaftliche Theologie etwas an? Was könnte es bedeuten, diesen Grundvollzug der Kirche als wissenschaftliches Strukturprinzip im akademischen Umfeld zu verorten?
Von Maria Elisabeth Aigner