Eine Schande!
Zum Kommentar „Kulturkampf auf Raten“ (CIG Nr. 33, S. 2)
Früher wurden Richter sehr geräuschlos von einem kleinen Zwölfer-Rat gewählt, die Hinterbänkler wurden nicht gefragt. Es gab sicher auch schon vorher umstrittene Richter, die nur des kleinen elitären Wahlverfahrens halber gewählt wurden. Es haben nicht genug Leute mitgemacht, um Ärger zu produzieren. Aber wenn man die Hinterbänkler fragt, bekommt man Antwort.
Anstelle der Ersatzwahl durch das jeweils andere Verfassungsorgan wurde ja schon gelegentlich ein Konklave vorgeschlagen. Wenn die Mitglieder des Wahlgremiums sich einigen müssen, um frei zu kommen, ist die Suche nach konsensfähigen Kandidaten ernsthafter.
Christoph Strebel (online)
Der Fall ist eine Schande für die katholische Kirche oder zumindest für bestimmte Personen und Bischöfe. Wo waren die eigentlich bei den ganzen Missbrauchsskandalen? Hier herrscht großes Schweigen.
Reinhold Schmidt (online)
Am Ende des Kommentars wird der Leser aufgefordert: „Finde den Fehler!“ Die korrekte Antwort lautet: Herwig Gössl ist nicht der Bamberger Weihbischof, wie im Text angegeben, sondern seit dem 2. März 2024 Erzbischof von Bamberg.
Jakob Knab, Kaufbeuren
Immerhin wird der Name eines falsch informierten Bischofs genannt. Aber weitere katholische Namen und damit kritische Recherchen wären in dem Zusammenhang wichtig, auch wenn dies für die Institution Kirche nicht erfreulich ist.
Christian Modehn, Berlin
Heimat finden
Zum Editorial „Eine von uns“ (CIG Nr. 33, S. 1)
Ja, Maria ist eine von uns. Ein Mensch wie wir. Vertraut mit allem, was das Leben im Alltag einem Menschen abverlangt. Sie ist „mit Leib und Seele aufgenommen“. Leib, das heißt und meint nicht Körper. Es umfasst die ganze Identität eines Menschen, sein ganzes Sein. So verstanden feiern wir am 15. August Marias Vollendung in Gott und damit unsere Zukunft.
Renate Wieczorek, Dortmund
Ich glaube, wenn dieses Leben zu Ende geht, werde ich eine Heimat bei Gott finden. Das ist meine Hoffnung mit meinen 88 Jahren. Diese Heimat – wie immer sie auch aussehen wird – hat Maria gefunden. Ich hoffe auch auf ein gleiches Schicksal für alle Menschen guten Willens. Das ist für mich die Bedeutung des Festes der Aufnahme Mariens in den Himmel. Sie ist für mich immer eine Schwester im Glauben.
Ursula Kaufmann, Völklingen
Der Andere
Zum Zeitgang „Gott – ein Nörgler?“ (CIG Nr. 32, S. 3)
„Kains Opfer wird nicht gewürdigt“, heißt es im Artikel, und „über Gottes Beweggründe schweigt sich die Bibel aus“. Dieses Schweigen fordert Mutmaßungen heraus, wie sie auch der Autor äußert. Eine mögliche Erklärung: Gott will Blut sehen! Nicht Kains blutloses Getreide „gefällt“ Gott, sondern das Blut aus Abels Schaf. Der Saft des Lebens ist die Nahrung der Götter, und daran entscheidet sich der Glaube, wie auch Abraham erfahren musste. Zuletzt konnte die Schuld des Menschen nur durch das Blut des Gottessohns getilgt werden. Das sind archaische Vorstellungen, die Menschen des 21. Jahrhunderts wohl kaum mehr vermittelt werden können. Opfer – ein Urakt der Religion. Wäre es nicht hoch an der Zeit, diese Vorstellungen zu verabschieden?
Franz Josef Weißenböck, Feistritz am Wechsel / Österreich
Verschiedene Gottesvorstellungen beruhen auf verschiedenen Lebenserfahrungen. Wer viel Hass und Feindseligkeit erfährt, tut sich schwer, sich einen liebenden Gott vorzustellen. Doch die Deutung der Kain-und-Abel-Geschichte macht mich stutzig. Ist Gott wirklich so ambivalent, dass Kains Opfer kein Ansehen bei ihm findet? Oder ist Kains Opfer so ambivalent, dass er Gott niemals zufriedenstellen kann?
Dr. Klaus Beurle, Würzburg
Gott ist für mich der ganz Andere. Karl Rahner sagt: „Er ist unverfügbar, unergründlich, namenlos, schweigend und fern.“ Wir können und dürfen ihm keine Zuschreibungen machen, er ist ein Geheimnis. Ich versuche daher auch nicht, alles, was mir widerfährt, bei ihm zu hinterfragen. Nach Rahner ist der Zugang und der Weg zu diesem Gott für uns Christen die Person Jesus.
Roswitha Rother, Kaufbeuren