Die Insel Reichenau gehört seit dem Jahr 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe. In dem Gelände zwischen Haitostraße und Burgstraße haben am Dienstag, den 24. Juni 2025, Erdarbeiten begonnen. Das Landesamt für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart führt dort mit einem Team der Mittelalterarchäologie am Dienstsitz Freiburg, mit Unterstützung der Kreisarchäologie, bis zum Freitag, 18. Juli 2025, eine Forschungsgrabung durch.
Ziel ist es in diesem Areal Hinweise auf den Hafen oder Schiffslandeplatz aus der Gründungszeit des Klosters Reichenau zu erfassen. Vorerkundungen durch Bodenradar und Bohrproben haben ergeben, dass die ehemalige Uferlinie der Insel etwa 100 Meter weiter südlich lag. Das Gründungskloster lag demnach unmittelbar am Seeufer.
Das Gelände zwischen Haito- und Burgstraße war einst eine natürliche Bucht, die durch das westlich gelegene Baurenhorn windgeschützt war. Hier boten sich ideale Voraussetzungen zum Anlanden der flachbodigen Bodenseeschiffe. Durch gezielte Grabungsschnitte soll nun erkundet werden, ob diese Stelle von Menschenhand weiter für das Anlegen von Schiffen verbessert worden ist. Erst im Spätmittelalter wurde diese Bucht verfüllt und die Schiffe landeten nun an der „Herrenstedi“, einen in den See hineinragenden Landungssteg, der im Bereich des heutigen Jachthafens lag.
Öffentliche Führung
Für interessierte Anwohner und Gäste der Reichenau wird am Mittwoch, 9. Juli, von 16:00 bis 17:00 Uhr, durch den Grabungsleiter Dr. Bertram Jenisch kostenfrei eine Führung zur Grabung angeboten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Bitte achten sie auf wettergerechte Kleidung und festes Schuhwerk.
Meldung LDA