Vater, führe uns nicht in Versuchung!Dogmatische Implikationen einer schwierigen Vaterunser-Bitte

Zusammenfassung / Summary

Die 6. Bitte des Vaterunser birgt Zündstoff: Führt der Gott Jesu Christi in Versuchung? Christliches Selbstverständnis in der Nachfolge Jesu scheint auf bedrängende Weise verunklart. Für die dogmatische Auseinandersetzung stellen sich theologische Fragen ersten Ranges, die in der vorausgesetzten Gottesrelation kulminieren. Wie ist diese Bitte zu deuten? Zwei Interpretationsmuster lassen sich unterscheiden: Schöpfungstheologisch gedeutet steht das mysterium iniquitatis im Zentrum, die ständige Herausforderung der kreatürlichen Freiheit, sich trotz Leid, Schuld und Tod für das Gute, für Gott entscheiden zu sollen. Gebetspragmatisch findet dieser Zugang seine Antwort in der 7. Bitte: Erlöse uns von dem Bösen! Christologisch zeigt sich das mysterium fidei als Thema der Versuchungsbitte: die Anfechtung der im Glauben entschiedenen Freiheit, die Krise der Kreuzesnachfolge. Ihre Antwort ist die 3. Bitte: Vater, dein Wille geschehe!  

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