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Lebensspuren 8/2022

Heft 8/2022August

Inhalt

Autor Lothar Zenetti vergleicht das Leben mit einem Besuch im Restaurant. Er sagt: Einmal wird uns gewiss die Rechnung präsentiert für den Sonnenschein und das Rauschen der Blätter, die sanften Maiglöckchen und die dunklen Tannen, für den Schnee und den Wind, den Vogelflug und das Gras und die Schmetterlinge, für die Luft, die wir geatmet haben, und den Blick auf die Sterne und für all die Tage, die Abende und die Nächte. Einmal wird es Zeit, dass wir aufbrechen und bezahlen; bitte die Rechnung.

Doch wir haben sie ohne den Wirt gemacht: „Ich habe euch eingeladen“, sagt der und lacht, „soweit die Erde reicht: Es war mir ein Vergnügen!“

Wir sind auch heute noch eingeladen in Gottes gute Schöpfung. Jeden Morgen neu, wie das Lied EG 440 „All Morgen ist ganz frisch und neu …“ uns beschreibt. Es sagt uns auch: Heute Morgen, jeden Morgen ist Gottes Gnade wieder neu. Gott fängt neu mit uns/mir an und glaubt an mich. Gott glaubt an mich. Er glaubt auch an Sie – sonst würde er uns ja wohl nicht mehr sehen wollen! Und ich bin dankbar, dass Gott mich sieht und mit mir redet, dass er sich immer noch so viel Mühe mit mir gibt.

Altgewohntes neu zu sehen – das könnten wir Menschen doch auch versuchen, nicht nur im Urlaub oder nach dem Urlaub. Menschen, die einem begegnen, Dinge und Zustände, die man immer bloß hingenommen, aber nicht wirklich beachtet hat. Jeden Tag, jeden neuen Tag neu entdecken als geschenkte Zeit, als Chance, sich etwas zu gönnen, vielleicht einmal etwas lange Hinausgeschobenes zu tun, etwas Ver-rücktes zu tun, neue Wege entdecken und beschreiten. Manches dann neu Gesehene erfüllt einen mit Dank, manches weckt den Wunsch nach Veränderung. So viel Grund zur Freude, so viele Möglichkeiten, zu helfen, zu fördern, zu sehen, zu entdecken … und auch Gutes zu tun. Gott sieht unser Leben täglich neu, deshalb haben wir täglich eine Chance zum Neuanfang, den wir nutzen sollten: sehen lernen, aufmerksam und wachsam, neugierig und dankbar durchs Leben gehen. Und dann können wir vielleicht auch riechen und spüren, wie der Sommer duftet: nach Clematis und Rosen, Sommerflieder, frischgemähtem Gras und Weizenfeldern. Wenn ich an den Sommer denke, dann habe ich mit dieser Fülle an Düften die Erinnerung an Ausflüge, Urlaube, Spaziergänge und Sommerabende im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse in der Nase. Und obwohl im August der Sommer ja eigentlich schon seinem Ende entgegengeht, ist er für mich der Sommermonat.

Der Sommer duftet und lädt mich ein, mir Zeit zu nehmen, um seine Wunder zu erschnuppern. Am schönen Sommertag, und auch mitten in der Nacht, wenn der Jasmin mich mit seinem Duft einhüllt wie in ein wohlriechendes Laken. Der Sommer duftet und erinnert mich daran, dass jeder Mensch von Gott überschwänglich geliebt ist. Und so sage ich danke, an einem Sommertag im August.

„Segen sei mit dir, der Segen des strahlenden Lichtes. Licht sei um Dich her und innen in Deinem Herzen. Sonnenschein leuchte Dir und erwärme Dein Herz, bis es zu glühen beginnt wie ein großes Torffeuer.
Aus Deinen Augen strahle gesegnetes Licht, wie zwei Kerzen in den Fenstern eines Hauses, die den Wanderer locken, dort drinnen Schutz vor der stürmischen Nacht zu suchen.
Wen Du heute auch triffst, wenn Du über die Straße gehst – ein freundlicher Blick von Dir möge ihn treffen.“

Irischer Sommer-Segen