Vorlesestudie 2021 – die Bedeutung von Kitas für die Leseförderung

Die Vorlesestudien werden von der Stiftung Lesen gemeinsam mit Deutsche Bahn Stiftung und DIE ZEIT seit 2007 jährlich veröffentlicht. Sie liefern Erkenntnisse darüber, wie sich das Vorlesen u. a. auf den Wortschatz und die schulischen Leistungen auswirkt. Im Rahmen der Vorlesestudie 2021 wurde der Fokus auf die institutionelle Leseförderung im Kita-Alltag gelegt.

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© Stiftung Lesen

Hierzu wurden bundesweit insgesamt 507 pädagogische Fachkräfte befragt. Ziel war es herauszustellen, wie das Vorlesen in den Kita-Alltag integriert ist. Weiterhin sollte erfragt werden, wie pädagogische Fachkräfte das Vorlesen in den Familien und ihre eigene Rolle wahrnehmen.

Ergebnisse zur Vorlesepraxis in Kitas

In 91 Prozent der Kitas erhalten Kinder laut Einschätzung des Fachpersonals mindestens einmal am Tag Impulse durch Geschichten. Diese Impulse können sowohl von der pädagogischen Fachkraft als auch vom Kind selbst ausgehen, z. B. indem es durch ein Bilderbuch blättert.

Auf die Frage, wie das Vorlesen in den Alltag eingebunden ist, antworten die teilnehmenden Fachkräfte vielfältig: So wird das Vorlesen als Ritual genutzt, mit anderen Aktivitäten kombiniert oder situativ und gezielt eingesetzt. Der Großteil der Fachkräfte liest bei jeder sich bietenden Gelegenheit vor.

Bisher setzen Kitas digitale Medien nicht vorrangig zum Vorlesen ein, obwohl diese in 49 Prozent der befragten Institutionen zum Vorlesen verfügbar wären: Auf Nachfrage, welche digitalen Medien zum Vorlesen vorhanden wären, nennt der Großteil der befragten Fachkräfte sog. Audio-Stifte, gefolgt von Tablets. Ein Grund hierfür könnte darin liegen, dass Kinder in den meisten der befragten Institutionen uneingeschränkten Zugriff zu den Büchern haben, während digitale Medien selten für die alleinige Benutzung zur Verfügung gestellt werden. Das gedruckte Buch spielt demzufolge nach wie vor die Hauptrolle in Vorlesesituationen. Neben Büchern werden häufig auch Kamishibai verwendet.

Initiative zum Vorlesen geht immer auch vom Kind aus

In allen befragten Einrichtungen geht die Initiative zum Vorlesen auch von den Kindern selbst aus. Die Fachkräfte begründen dies u. a. auch mit der Tatsache, dass diesen Kindern zuhause zu selten vorgelesen wird. 30 Prozent der Fachkräfte schätzen den Anteil an Kindern, denen zuhause nicht oder nur selten vorgelesen wird, zwischen 34 und 66 Prozent. Im Vergleich zu den Ergebnissen der Vorlesestudie 2019 konnte festgestellt werden, dass in insgesamt 41 Prozent der Kitas überdurchschnittlich viele Kinder registriert werden, denen Impulse durch Vorlesen von zuhause fehlen (2019 konnte festgestellt werden, dass 32 Prozent der Eltern mit Kindern zwischen 2 und 8 Jahren selten oder nie vorlesen). Demzufolge haben neun von zehn Einrichtungen das Thema Vorlesen in die Elternarbeit aufgenommen.

Kitas und Elternarbeit

Um Eltern zum Vorlesen zuhause zu motivieren, nennen Fachkräfte konkrete Bedürfnisse zur Unterstützung ihrer Elternarbeit. Zuvorderst stehen Buchempfehlungen, gefolgt von mehr zeitlichen, finanziellen und personellen Ressourcen. Zudem wünschen sich pädagogische Fachkräfte Informationsmöglichkeiten und Veranstaltungen für und mit Eltern, um das Vorlesen auch zuhause wieder aufleben zu lassen.

Quelle:

Stiftung lesen | Vorlesestudie 2021

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